Werdringen. . Das Museum im Wasserschloss Werdringen wird aufgewertet. Die Sparkassenstiftung ermöglicht durch eine Spende ein besonderes Ausstellungsprojekt.

Das Museum im Wasserschloss Werdringen wird aufgewertet. In der oberen Etage wurde bislang ein Raum als Lagerstätte genutzt. Die Fläche wird bis April 2019 zu Ausstellungszwecken umgestaltet – für international bedeutsame Fundstücke der Ausgrabungen vor und in der Hagener Blätterhöhle.

Großzügige Spende der Sparkassenstiftung

Bis die Ausstellung eröffnet wird, wird der Raum zu einer Seite hin geöffnet, modernisiert, mit einem Monitor ausgestattet und optisch dem Museum angepasst. Dass die neue Ausstellungsfläche realisiert werden kann, ist einer großzügigen Spende der Sparkassenstiftung zu verdanken.

Das Geldinstitut hat für den Bereich im Museum, der besonders junge Besucher ansprechen und faszinieren will, 15 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahr hat sich der Verein „Geschichtsfreunde Hagen“ gegründet und kurz darauf bei der Sparkassenstiftung einen Antrag auf Förderung des Ausstellungsprojektes „Hagen in der Mittel- und Jungsteinzeit“ gestellt.

„Bei dem Projekt steht besonders die Geschichtsvermittlung für junge Menschen im Fokus. Und sie geht auf Klimawandel und Migration – Begriffe, die auch schon in der Steinzeit relevant waren – ein“, erläutert Wolfgang Röspel, Vorsitzender des Stiftungs-Kuratoriums, die Beweggründe, das Geld dem Geschichtsverein und somit dem Museumsprojekt zur Verfügung zu stellen.

Fundstücke auf Wanderschaft

Seit mittlerweile drei Jahren sind etliche seltene Funde, die in der Holthauser Blätterhöhle gemacht wurden, auf Wanderschaft. Sie wurden bereits an etlichen Stätten in ganz Deutschland ausgestellt, von September bis Ende Februar sind sie in Berlin im Gropius-Bau zu sehen.

„Und ab April 2019 dann hier in Werdringen“, so Ralf Blank, Leiter des Museums im Wasserschloss, stolz.

Zu sehen sein wird auf der neuen Fläche dann auch der rekonstruierte Schädel einer jungen Frau. Die Knochen der Frau, die als „jungsteinzeitliche Fischerin“ bezeichnet wird, stammen aus der Blätterhöhle und haben bei Archäologen weltweit Interesse hervorgerufen.

Ausgrabungsleiter Michael Baales vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Ausgrabungsleiter Michael Baales vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Auch Werkzeuge aus der Mittelsteinzeit, die an die 10 000 Jahre zurückliegt, werden ab Frühjahr in Vorhalle präsentiert. „Wie ein Pfeilschaftglätter aus Sandstein – eine Art Schmirgelstein – der sich bislang noch in einem Magazin in Olpe befindet“, erläutert Ausgrabungsleiter Michael Baales vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Seit 2015 unterstützt der LWL Kampagnen rund um die Blätterhöhle.

Renovierungszeit

Aber zurück ins Museum in Werdringen: „Die Zeit zwischen Ende Oktober und Ende März, also jene Monate, in denen das Museum geschlossen hat, nutzen wir als Renovierungszeit“, sagt Tayfun Belgin, Fachbereichsleiter Kultur. Nicht nur die neue Ausstellungsfläche werde dann eingerichtet, sondern auch der Eingangsbereich samt Kassenzone umgestaltet, „und auch der museumspädagogische Raum wird modernisiert“.

>>>TERMINE

  • Das Museum für Ur- und Frühgeschichte im Wasserschloss Werdringen hat mittwochs bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. In den Herbst-/ Wintermonaten bleibt das Museum in Vorhalle geschlossen.
  • Das Museum wurde im November 2004 eröffnet und spricht mit seinem pädagogischen Konzept besonders Kinder und Jugendliche an.
  • Erwachsene zahlen 4 Euro Eintritt, Kinder 2 Euro; eine Familienkarte kostet 9 Euro.