Hagen. . XXXL-Lutz hat Poco übernommen. An einem Mitnahmemarkt in Eckesey will das Unternehmen dennoch festhalten. Die Hintergründe.

Welche Auswirkungen hat diese Nachricht künftig auf den Möbelmarkt in Hagen? Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass die österreichische XXXLutz-Unternehmensgruppe die Möbelkette Poco übernommen hat. Wie mehrfach berichtet, will XXXLutz ein über 30 000 Quadratmeter großes Möbelhaus auf Haßley bauen und dazu einen Mitnahmemarkt in der ehemaligen Max-Bahr-Filiale an der Eckeseyer Straße errichten. Doch eine große Poco-Filiale, die ja nun zu XXXLutz gehört, liegt nur wenige Meter weiter an der Weststraße. Ändert das die Strategie des Unternehmens? Und wie ist der Stand bei der aktuellen Bauplanung?

Die Folgen der Übernahme

Die XXXLutz-Unternehmensgruppe übernimmt 123 Poco-Einrichtungshäuser mit fast 8000 Mitarbeitern in Deutschland. Poco ist laut XXXLutz Deutschlands größter und erfolgreichster Einrichtungsdiskonter. Mit der Übernahme, so heißt es in einer Presseerklärung, könnten nun viele Synergien genutzt werden.

Auch in Hagen? „Poco wird auch künftig eigenständig am Markt agieren. Durch die jetzt geschaffene Klarheit wird dies mit noch mehr Sicherheit und Stabilität der Fall sein“, erklärt XXXLutz-Pressesprecher Volker Michels auf Anfrage.

Die Pläne in Hagen

Das bedeutet, dass XXXL weiter den Mitnahmemarkt Mömax an der Eckeseyer Straße realisieren möchte. Den Bauantrag hat das Unternehmen Anfang des Jahres bei der Stadt Hagen gestellt. Er befinde sich in Bearbeitung, heißt es seitens der Verwaltung. XXXL müsse noch Informationen nachliefern. Wenn der Bauantrag genehmigt ist, fällt automatisch der Startschuss für einen Termin-Countdown, nach dem bis zum 31. März 2019 auch auf der Haßleyer Insel die Bagger rollen müssten. Andernfalls droht XXXL nach WP-Informationen eine Vertragsstrafe in sechsstelliger Höhe. Zur weiteren Zeitschiene äußert sich das Unternehmen nicht. Nur so viel: „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns derzeit diesbezüglich nicht näher dazu äußern können. Sobald wir etwas Konkretes sagen können, werden wir Sie umgehend informieren.“

Der Hagener Möbelmarkt

Die Konkurrenz in der Region ist schon jetzt groß: In einem Pkw-Erreichbarkeitsradius von 30 Minuten von Hagen aus gibt es laut einer Erhebung aus Juli 2016 556 600 Quadratmeter Verkaufsfläche. Etwa 25 000 Quadratmeter durch den neu eröffneten IKEA-Markt in Wuppertal kommen hinzu. Der Trend, so erklären die zuständigen Planer in der Hagener Bauverwaltung, gehe dahin, ein möglichst umfassendes Angebot unter einem Dach zu bündeln. Möbel für alle Bereiche, Teppiche, Leuchten, Textilien, Glas, Porzellan, Keramik, Haushaltswaren und, und, und.

Die durchschnittliche Verkaufsfläche sei in den vergangenen 20 Jahren von 30 000 auf 50 000 Quadratmeter gestiegen. Die Branche sei geprägt vom Expansionsstreben der großen Ketten, die um Marktanteile ringen. Aufgrund geplanter Neuansiedlungen in Hagen und Dortmund sei daher abzuwarten, wann und wo die ersten Marktverdrängungen durch harten Wettbewerb wirksam werden und in der näheren Umgebung großflächige Leerstände zu verzeichnen seien.