Hagen-Mitte. . Die Planungen für die energetische Sanierung des städtischen Verwaltungshochhauses laufen: Ab 2019 erhält der Komplex eine Alu-Verkleidung.

An den wenig spektakulären Konturen der stadtbildprägenden Immobilie wird sich nichts ändern. Ein zweckmäßig-piefiger Funktionsklotz lässt sich nach einem halben Jahrhundert kaum in ein architektonisches Designerstück verwandeln. Allerdings soll die Außenhülle künftig zeitlose Modernität ausstrahlen.

Ab 2019 wird das Hochhaus der Stadtverwaltung an der Rathausstraße seines etwas spröden optischen Charmes beraubt und nicht bloß mit einer neuen Wärmedämmung versehen, sondern auch mit einer vorgehängten Fassade in Alu-Optik verkleidet. Damit sind auch die launig formulierten Hoffnungen aus den fußballbegeisterten Reihen der Bediensteten, die Nordseite in Schalker Blau-Weiß und die Südfront in Dortmunder Schwarz-Gelb zu gestalten, endgültig vom Tisch.

Moderne Materialien

Aus Mitteln eines Konjunkturpaketes, so hat der Hagener Rat bereits entschieden, nimmt die Stadt etwa 4,5 Millionen Euro in die Hand, um die 15 Stockwerke nicht bloß energetisch auf den Stand der Zeit zu bringen, sondern auch der Stadt-Silhouette neben dem schwarzen Turm der Arbeitsagentur einen ansprechenden Widerpart zu verleihen. „Wir werden auf jeden Fall den Eindruck der Horizontalität erhalten“, möchte Stadtbaurat Thomas Grothe den ursprünglichen Charakter des Objektes, das in den Jahren 1962/63 errichtet wurde, mit modernen Materialien bewahren.

„Wir denken an eine helle Aluminiumfarbe“, will sich Volker Bald, Fachbereichsleiter der städtischen Gebäudewirtschaft, noch nicht exakt auf die Kolorierung festlegen. „Es werden unterschiedliche Farbproben am Gebäude angebracht und dann wird endgültig entschieden“, setzt der Immobilien-Profi auf eine zeitlose Lösung, bei der temporäre exotische Geschmacksvorlieben keine Rolle spielen dürfen.

Im Rahmen der energetischen Sanierung werden die Hochhauslängsseiten mit den 255 Büros sowie Teile der Giebelfassaden neu verkleidet. Ursprünglich war angedacht die Waschbetonplatten rund um den Bau sowie die dahinter liegende Dämmung komplett zu entfernen. Doch dazu hätte auch in die Statik des etwa 50 Meter hohen Verwaltungsturms eingegriffen und sämtliche Versorgungsleitungen verlegt werden müssen. Ein immenser Aufwand, bei dem sämtliche Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze hätten räumen müssen.

Mit der jetzt vorgesehenen Verpackung des Gebäudes, in deren Zuge auch die in die Jahre gekommenen Fensterfronten ausgetauscht und ein neuer Sonnenschutz installiert werden, bleiben die Einschränkungen für die Bediensteten überschaubar. „Details müssen wir natürlich noch mit dem Personalrat abstimmen“, hat Grothe keine Illusionen, dass die sturmfeste Montage der Fassadenverkleidung ganz geräuschlos vonstattengehen könnte.

Baustelle wird vorbereitet

Aktuell liegt die Federführung des Projektes bei dem Berliner Generalplaner Specht Kalleja & Partner“, der sich um die Statik- und Wärmeplanung sowie die Ausschreibung der Gewerke kümmert. Gleichzeitig prüft das Ingenieurbüro potenzielle Standort für die Baustelleneinrichtung mitsamt Kran – der Büroturm hat keine direkte Verbindung zur Straße – sowie die statischen Fragen rund um das Baugerüst, das auf dem Dach des Rathaus-Neubaus errichtet werden muss.

Grothe geht davon aus, dass die Planungen für das Projekt in diesem Jahr abgeschlossen werden, so dass die Wärmedämmung, die eine jährliche Kostenersparnis von etwa 35 000 Euro erbringen soll, in den Jahren 2019/20 montiert werden kann. Bis dahin müssen die Fördermillionen spätestens abgerechnet sein.

>>HINTERGRUND: WIE EIN FUSSFALLFELD

  • Die Sanierung des Hagener Verwaltungshochhauses steht schon seit der Ära von Oberbürgermeister Wilfried Horn an. Damals wurden die fließenden Fördermittel jedoch für die Sanierung und Erweiterung der Ischeland-Halle eingesetzt.
  • Die 15-stöckige Immobilie hat eine Nutzfläche von etwa 10 000 Quadratmetern. Die Außenhaut umfasst eine Fläche von 5000 Quadratmetern und entspricht damit fast der Größe eines Fußballfeldes. Die Stadt geht davon aus, dass der Bau sich mindestens noch ein halbes Jahrhundert nutzen lässt.