Hohenlimburg. . Die Arbeit hinter der Kamera ist ihre große Leidenschaft. Seit 2016 studiert die Hohenlimburgerin Sharlin Lucia daher Filmregie an der Ruhrakademie Schwerte.
Die Arbeit hinter der Kamera ist ihre große Leidenschaft. Seit 2016 studiert die Hohenlimburgerin Sharlin Lucia daher Filmregie an der Ruhrakademie Schwerte.
Die Arbeit rund um das Thema Film hat sie schon immer fasziniert und letztlich dazu bewegt, diese berufliche Richtung einzuschlagen. „Ich habe es bis heute nicht einen Tag bereut und immer wieder Lust darauf“, sagt die 25-Jährige.
Bereits zum Interview treffen wir die motivierte Filmemacherin bei der Mithilfe eines Drehs im Elseyer Krankenhaus. Seit Beginn ihres Studiums hat sie selbst erfolgreiche Filmprojekte ins Leben gerufen.
Neben Teilnahmen an diversen Festivals gewann sie 2016 den Clip2 Contest in Hagen. Mit ihrem Kurzfilm „Das bin ich“ über Mobbing belegte sie 2017 in Berlin beim Step Up Video-Wettbewerb den zweiten Platz. Nun steht in Kürze der Dreh zu ihrem nächsten großen Projekt an. Für ihr Vordiplom dreht Sharlin den Kurzfilm „In einem Moment“ - mit dem Thema Homosexualität und Coming Out.
Eine positive Botschaft vermitteln
Auch im Jahr 2018 ist es für die junge Regisseurin wichtig, Filme mit genau dieser Thematik zu behandeln. In ihrem eigenen Freundeskreis und Umfeld hat die Studentin mehrere Freunde, die Homo-, Bisexuell und Transgender sind.
„Es gibt einige Filme in diese Richtung, aber viele Menschen fühlen sich noch nicht repräsentiert. Deswegen war es mir wichtig, einen Film zu machen, wo die Leute sagen: ‘Dieser Film hat mich ermutigt, dass ich sein kann wie ich bin’“, erzählt sie.
Aktuelle Kinofilme mit dem selben Thema, wie der Oscar nominierte Film „Call Me By Your Name“ oder „Love Simon“, bekommen viel positive Resonanz von den Menschen. Das zeigt der Filmemacherin, dass genau solche Filme immer noch sehr gebraucht werden. „Häufiger gibt es in Serien oder Filmen für den homosexuellen Charakter eine eher negative Entwicklung. Die Person wird schwer krank oder stirbt manchmal sogar“, so die Filmstudentin. „Manche Jugendliche kriegen dabei das Gefühl, es wäre falsch, so zu sein, wie sie sind.“
Diese Botschaft möchte sie mit ihrem Film nicht vermitteln. Ihr ist es wichtig, das Thema positiv, aber dennoch realistisch darzustellen.
Darsteller aus der Lindenstraße
„In einem Moment“ handelt von dem 17-jährigen Max (Björn Jochum), der neu an der Schule ist.
Er bemerkt relativ schnell, dass er Interesse an dem bereits als homosexuell geouteten Mitschüler Leon hat. Durch Gespräche mit seiner besten Freundin Anna und seinem Musiklehrer beginnt Max sich zu öffnen. In einer berührenden Weise zeigt er allen, dass er sich so akzeptiert, wie er ist.
Jugendliche stehen in der Geschichte als Zielgruppe im Mittelpunkt. „Zuerst habe ich daran gedacht, erwachsene Charaktere zu nehmen. Schließlich ist es auch dort ein Thema“, so die junge Regisseurin. „Aber im Jugendalter merken es die Leute meist. Trotzdem kann es auch ältere Menschen ansprechen, sowie die Personen aus dem direkten Umfeld.“
Auch wenn die Dreharbeiten zu „In einem Moment“ erst Anfang Mai starten, ist die Arbeit am Film schon im vollen Gange. Die Finanzierung des Filmprojektes wird über Sponsoren laufen. „Mit unterstützen mich bis jetzt unter anderem die Kulturförderung Schwerte und der Rewe-Supermarkt Eklöh. Aber ich bin noch weiterhin auf der Suche nach Sponsoren und freue mich sehr, wenn dieses wichtige Thema unterstützt wird“, sagt die 25-jährige.
In einem detaillierten Interview bei Radio Hagen erklärte sie bereits, was alles zu der Produktion eines Filmes dazu gehört. „Viele Leute denken, bei Film geht es nur um die Kamera“, sagt Sharlin Lucia. „Und wissen dabei gar nicht, dass du noch einen Tontechniker, Licht und vieles weiteres brauchst.“
Auch davon hat die Studentin gute Kenntnisse, da neben Regie auch Fächer wie Ton und Lichttechnik zu ihrem Studium dazu gehören. Das Know-How über diese Bereiche geben zahlreiche Vorteile für einen Regisseur, da er so besser Anweisungen an die Techniker geben kann und genau weiß, was für den Dreh möglich gemacht werden kann – und was nicht.
Natürlich braucht eine Filmproduktion noch die Schauspieler. Auch sie sind ein essenzieller Teil der Produktion. Diese können durch Schauspielagenturen für einen Film gebucht werden. Aber auch über einfachen E-Mail-Austausch oder persönliche Kontakte kann eine Zusammenarbeit von Darsteller und Filmemacher entstehen.
So kam es dazu, dass Aaron Rufer eine Rolle im Film übernehmen wird. Er spielt in der deutschen TV-Serie Lindenstraße die Rolle des „Jamal Bakkoush“. Und er ist nicht der einzige Darsteller, den der ein oder andere gut kennen könnte. Radio-Hagen-Moderator Robin Hiermer wird ebenfalls einen Gastauftritt im Film haben.
Für die Schulkulisse im Film werden die Dreharbeiten im Friedrich-Bährens-Gymnasium in Schwerte stattfinden.
Zuschauern aus Hagen und Hohenlimburg wird die Abschlussszene des Filmes bekannt vorkommen. Diese wird nämlich im Kulturverein Pelmke in Hagen gedreht werden.