Nahmer. . Die Hohenlimburger Politiker befürchten nach der Bezirkskonferenz, dass das Wohnquartier Obernahmer von der Verwaltung vernachlässigt wird.
Die Nahmer darf nicht zu einem Auslaufmodell werden. Das sagen die Hohenlimburger Kommunalpolitiker nach der Sitzung der Bezirkskonferenz im Hohenlimburger Rathaus. Diese ist eine von insgesamt fünf Bezirkskonferenzen, die bis zum kommenden Jahr in regelmäßigen Abständen im gesamten Hagener Stadtgebiet stattfinden werden, um darzustellen, wo Wohnen in den Stadtteilen, so auch in Hohenlimburg, zukünftig wichtig ist.
Im Hohenlimburger Rathaus wurde deshalb auch das von der Stadt Hagen geplante „Handlungskonzept Wohnen“ erörtert. Dieses sieht vor, dass in Gesamt-Hagen in den nächsten Jahren 3500 Wohnungen zurückgebaut werden sollen. Ein Stadtteil, der davon betroffen sein könnte, ist die Nahmer. Denn es ist bei Konferenz der Eindruck entstanden, so Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg), dass die Hagener Verwaltung der Nahmer nicht mehr viel Wohlwollen entgegenbringen und deshalb nicht mehr in die Infrastruktur, u.a. Kinderspielplätze oder Freizeitmöglichkeiten, investieren wolle. Das könnte zur Folge haben, dass die seit Jahren gebeutelte Nahmer noch weiter ausbluten werde. Schmidt: „Nicht in zwei oder drei Jahren. Aber perspektivisch. Und das darf nicht passieren. Auch in die Nahmer muss deshalb auch zukünftig in eine sinnvolle Infrastruktur und somit in eine Wohnumfeldverbesserung investiert werden.“
Schmidt fürchtet nämlich langfristig auch um den Wertverlust der vorhandenen Immobilien, in die Nahmeraner Bürger und auch Auswärtige, die die Natur schätzen, investiert haben. So an der Wurag- oder auch an der Haardtstraße, wo der alte Wohnbestand mit Farbe und Kreativität aufgehübscht worden ist. Schmidt: „Deshalb muss die Verwaltung erfahren, dass es gegen ein Auslaufmodell Nahmer Gegenwind geben wird.“
Bauverein: Haben Soll erfüllt
Das sieht Ulrich Schulze-Witteborg, Geschäftsführer des Hohenlimburger Bauvereins, ebenso. Er berichtet, dass aktuell ein Bochumer Bürger am „Lahmen Hasen“ ein Haus erworben habe, um der Hektik des Ruhrgebietes zu entfliehen. „Manche Käufer schätzen diese Wohnlage.“ Schulze-Witteborg hebt mahnend den Finger, wenn er darüber spricht, dass die Stadt Hagen 3500 Wohnungen durch Abriss vom Markt nehmen möchte. „Wir haben in Hohenlimburg schon 140 Wohnungen abgebaut, somit frühzeitig gehandelt und damit unser Soll erfüllt.“
Lösung für Krupp-Gelände muss her
Michael Glod, der für die CDU Hohenlimburg an der Bezirkskonferenz teilgenommen hat, weiß als Immobilienexperte um die generelle Problematik der Obernahmer und damit verbunden um die Schwierigkeiten der Grundstücksvermarktung. Insbesondere der 28000 Quadratmeter großen Fläche des ehemaliges Krupp-Werk IV des Grundstücksfond Ruhr, die von der NRW-urban verwaltet wird. (diese Zeitung berichtete). Glod: „Hier müssen NRW-urban und die Stadt Hagen endlich an einen Tisch finden, um eine Lösung zu erarbeiten.“ Deshalb fordert er mehr Engagement von der Stadt Hagen für die Obernahmer. „Auch wenn die Verwaltung davon nicht begeistert scheint. Hier muss etwas geschehen.“
Von der Stadt Hagen war zu diesen Bedenken der Politiker gestern keine Stellungnahme zu bekommen.