Hagen. . Die Post benötigt Platz, das Paketzentrum im Lennetal soll erweitert werden. Durch den Internethandel haben sich die Postsendungen enorm erhöht.

Die Deutsche Post braucht am Paketzentrum im Lennetal dringend mehr Fläche. Deshalb will die DHL ein 3700 Quadratmeter großes Grundstück von der Stadt Hagen erwerben. Der rund 380 Meter und knapp zehn Meter breite Streifen verläuft entlang der Federnstraße. „Weitere Gebäude sollen nicht entstehen“, so Postsprecher Alexander Böhm gegenüber unserer Zeitung, „wir brauchen den Platz als Stellfläche für sogenannte Wechselbehälter.“

Notwendig geworden ist die Flächenerweiterung, weil sich die Zahl der Postsendungen durch den zunehmenden Internethandel extrem erhöht hat. Allein in den letzten vier Jahren ist von einem Anstieg von 31,5 Prozent die Rede. Seit Eröffnung des Standortes Hagen sind schon weit mehr als 1 Milliarde Pakete im Lennetal sortiert worden.

Eines von 33 Paketzentren

Hagen ist eines von bundesweit 33 Paketzentren der DHL. Von hier aus werden Pakete in eine Region mit einer Fläche von 7100 Quadratkilometern verschickt. Weit mehr als 100 000 Pakete sind es an einem normalen Tag. In der Weihnachtszeit sind es sogar mehr als doppelt so viele.

Immer schwieriger war es vor diesem Hintergrund zuletzt für die Post geworden, den Liefer- und Rangierverkehr auf dem Gelände zwischen Buschmühlen- und Federnstraße effektiv und sicher zu organisieren. Auch der Arbeitsschutz für die Post-Mitarbeiter gab Anlass für das Unternehmen, über eine Erweiterung des Standortes nachzudenken.

Keine Bedenken der Naturschützer

Derzeit wird der Verkauf des Areals, das zum Landschaftsschutzgebiet Fleyer Wald zählt, in der Politik beraten. Zumindest im Naturschutzbeirat, in dem unter anderem die Mitglieder diverser Naturschutzorganisationen tätig sind, stößt das Vorhaben der DHL nicht auf Widerspruch. Und das, obwohl klar ist, dass einige kleinere Bäume mit einem Stammdurchmesser auf Brusthöhe von 20 bis 30 Zentimetern für das Projekt weichen müssen.

„Wir haben in unserer Sitzung zugestimmt“, erklärt Wilhelm Bögemann, Vorsitzender des Naturschutzbeirats. Leichter gefallen ist den Vertretern diese Entscheidung wohl auch, weil zumindest keine schützenswerten Vogelarten betroffen sind. Lediglich zwölf alte Nester von Elstern, Ringeltauben und Rabenkrähen waren vor Ort entdeckt worden.

Rückschnitt nicht in Brutzeit

Fakten geschaffen werden im Lennetal bereits in diesem Monat, damit der Rückschnitt der Gehölze nicht in die Brutzeit der Vögel fällt. Sollte das Grundstücksgeschäft bzw. die Erweiterung – wovon derzeit niemand ausgeht – scheitern, so verpflichtet sich die Post, für entsprechenden Ausgleich an Ort und Stelle zu sorgen.

„Die Erteilung der Baugenehmigung wurde seitens der Stadt Hagen in Aussicht gestellt“, heißt es wörtlich in einer Stellungnahme der Verwaltung.

>>Hintergrund: 440 Mitarbeiter im Lennetal

  • Das Paketzentrum Hagen ist das erste seiner Art, das von der Deutschen Post gebaut wurde.
  • Insgesamt 440 Mitarbeiter (in der Weihnachtszeit auch mehr) arbeiten im Lennetal.
  • Die Maximalleistung des Paketzentrums Lennetal liegt nach Auskunft der Post bei 260 000 Sendungen pro Tag.