Hagen-Mitte. . Der ökumenische Neujahrsempfang stand unter dem Thema „Bausteine eines interreligiösen Dialogs“. Der Runde Tisch soll wieder zusammenkommen.

Der ökumenische Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Hagen und des Katholischen Dekanats Hagen Witten stand in diesem Jahr unter dem Thema „Bausteine eines interreligiösen Dialogs“. Allerdings war es lediglich Referentin Hamideh Mohagheghi, die sich konkret dem interreligiösen Dialog widmete.

Schwierigkeiten mit dem Runden Tisch

Noch zu Zeiten von Dechant Dieter Osthus und Superintendent Bernd Becker waren Vertreter verschiedenster Religionen regelmäßig zu einem runden Tisch zusammengekommen.

Zuletzt hatte es Anfang 2016 unter Moderation von OB Erik O. Schulz den Versuch gegeben, dieses Bündnis wiederzubeleben. Zwei Jahre zuvor war man zerstritten auseinandergegangen.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Verena Schmidt, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Hagen, die geladenen Gäste. Sie rief dazu auf, gemeinsam am Haus Gottes zu bauen. Dem schloss sich Bürgermeister Dr. Hans-Dieter Fischer an. Er unterstrich, dass in diesem Jahr die Hoffnung auf Frieden stabiler werden solle.

Vorurteile hinterfragt

Nachdem die gebürtige Iranerin Mohagheghi von der Uni Paderborn gegen Ende ihres 45-minütigen Vortrags darüber sprach, dass dem interreligiöse Dialog etwas sehr Intimes für jede einzelne Person zu Grunde liege und man Hemmschwellen überschreiten müsse, erhielt sie viel Zustimmung von den Gästen.

Durch ihre sympathische Art schaffte sie es, das Publikum zum Nachdenken anzuregen und die Menschen vielleicht dazu zu animieren, alte Vorurteile gegenüber anderer Religionen zu hinterfragen.

Große Bereitschaft

Bei dem Thema interreligiöser Dialog stellt sich schnell die Frage, ob in näherer Zukunft erneut der runde Tisch der Religionen zusammenkommt. Als Dechant des Katholischen Dekanats Hagen Witten sieht Dr. Norbert Bathen ebenso wie Verena Schmidt als Superintendentin den runden Tisch nicht als beendet an.

Allerdings schränkt Bathen ein: „Es ist schwierig, mit anderen Konfessionen zu sprechen, wenn manche noch nicht richtig bereit sind.“ Dem widersprach Schmidt zumindest in Teilen: „Wir planen schon, irgendwann den runden Tisch noch einmal aufleben zu lassen“, bestätigte sie. Allerdings findet Schmidt: „Es gibt eine große Bereitschaft anderer Religionen.“

Ökumene im diakonischen Bereich

Auf einen Zeitpunkt und auch weitere aktuelle Pläne für 2018 wollte man sich aber noch nicht festlegen. Ein weiteres Ziel sei es, das Projekt „Sozial gerechte Stadt Hagen“ wieder zu intensivieren.

„Wir sind ja auch viel im diakonischen Bereich tätig und arbeiten ökumenisch, ohne dass die Öffentlichkeit da viel von mitbekommt“, bestätigt Norbert Bathen. Man sei zudem den vielen ehrenamtlichen Helfern dankbar, die aus katholischen und evangelischen Gemeinden viele soziale Projekte unterstützten.

Untereinander helfen

Verena Schmidt findet das Sinnbild einer Geschwister-Beziehung für den interkulturellen Austausch sehr passend: „Man ist Bruder und Schwester und manchmal versteht man sich eben nicht, trotzdem hegt man den Wunsch, Dialoge aufleben zu lassen. Irgendwie ist man ja auch vertraut miteinander.“

Auch Dechant Bathen kann sich dem anschließen: „Man sollte geschwisterlich miteinander umgehen.“ Aus der ökumenischen Gemeinschaft gebe es den Wunsch, dass sich die Gemeinden untereinander helfen, was schon gut in Hagen funktioniere.