Garenfeld. . Seit sieben Monaten herrscht eine Art Friedhofsruhe auf dem Grundstück des ehemaligen Gymnasiums Garenfeld. Nachdem die Lehranstalt an der Dorfstraße im Sommer 2017 nach 110 Jahren geschlossen und der Schulbetrieb eingestellt wurde, ist das 18 500 Quadratmeter große Gelände verwaist. Doch nach Auskunft von Christian Witte, Vorstand der Dr. Hermann und Katharina-Hille-Stiftung, die Trägerin des Gymnasiums war, besteht zumindest die Möglichkeit, dass die Gebäude irgendwann wieder von Schülern bevölkert werden: „Unter den Interessenten befindet sich ein international tätiger Verein, der über die Einrichtung eines Internats nachdenkt.“

Seit sieben Monaten herrscht eine Art Friedhofsruhe auf dem Grundstück des ehemaligen Gymnasiums Garenfeld. Nachdem die Lehranstalt an der Dorfstraße im Sommer 2017 nach 110 Jahren geschlossen und der Schulbetrieb eingestellt wurde, ist das 18 500 Quadratmeter große Gelände verwaist. Doch nach Auskunft von Christian Witte, Vorstand der Dr. Hermann und Katharina-Hille-Stiftung, die Trägerin des Gymnasiums war, besteht zumindest die Möglichkeit, dass die Gebäude irgendwann wieder von Schülern bevölkert werden: „Unter den Interessenten befindet sich ein international tätiger Verein, der über die Einrichtung eines Internats nachdenkt.“

Mehrere Interessenten

Denn die Stiftung will die Immobilie veräußern, zu der neben dem Schulgebäude die Internatsräume, die ehemalige Hausmeisterwohnung und eine Villa, in der bis zu ihrem Tod 2011 Katharina Hille lebte, gehören. Den Kaufpreis taxiert Witte auf rund 1,5 Millionen Euro. Das Bar- und Wertpapiervermögen der Stiftung sei durch die finanziellen Schwierigkeiten, in die das Gymnasium geraten war, aufgezehrt worden. Mit dem Verkauf des Schulareals könne neues Geld generiert werden, um dem Stiftungszweck, der Bildungsförderung, nachzukommen. „Wir möchten die Stiftung erhalten und vielleicht zukünftig Stipendien vergeben oder bestimmte Förderprogramme auf den Weg bringen“, blickt Witte in die Zukunft.

Es gebe mehrere Interessenten für das Schulgelände, auch die Bebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern komme in Betracht. Ein Immobilienmakler sei damit beauftragt, ein Exposé für in Frage kommende Bauprojekte auszuarbeiten. Derzeit befinde sich die Stiftung in Abstimmung mit der Stadt Hagen, um die baurechtlichen Möglichkeiten auszuloten, so Witte: „Ich bin guten Mutes, dass wir noch 2018 zu einem Ergebnis kommen und wissen, wie es weiter gehen wird.“

Sinkende Schülerzahlen und damit einhergehende finanzielle Schwierigkeiten hatten das Privatgymnasium an den Abgrund gebracht. Im Schuljahr 2016/17 wurde die Schule nur noch von 121 Jungen und Mädchen besucht, die Zahl drohte weiter zu sinken. Zwar versuchte die Stiftung noch das Ruder herumzureißen und mit einer breit angelegten Plakataktion wieder mehr Schüler zu gewinnen, doch diese Bemühungen kamen zu spät. Schließlich zogen die Verantwortlichen die Notbremse und kündigten mit Ablauf des letzten Schuljahres die Schließung des Gymnasiums an. Die Schüler wechselten zu anderen Schulen, auch für die betroffenen Lehrer, die ihren Arbeitsplatz verloren, fand die Bezirksregierung Anschlussbeschäftigungen an anderen Schulen.

17 junge Leute waren im Juli die letzten Abiturienten nach 110 Jahren Schulgeschichte.