Eckesey.. Anfang des Jahres müssen 2200 Menschen evakuiert werden. Experte macht Zünder unschädlich.
Die Weltkriegsbombe, deren Entschärfung auf der Bahnhofshinterfahrungs-Baustelle im Januar für großes Aufsehen gesorgt hatte, wird ihren Weg zurück nach Hagen finden.
Eine Delegation um den Historiker Dr. Ralf Blank, Leiter des Fachdienstes Museen, Wissenschaft und Archive, ist jetzt im Bomben-Vernichtungslager in Hünxe. Nachdem sie von Sprengstoff-Resten befreit und gereinigt ist, wird sie mit anderen Bomben ab Ende 2020 im neuen Stadtmuseum ausgestellt, in dem der Bombenkrieg einen Schwerpunkt bilden soll.
Baggerfahrer gräbt Relikt aus
Es war eine der aufwendigsten Bomben-Entschärfungen, die es in Hagen jemals gegeben hat. 2200 Menschen mussten am 19. Januar für Stunden ihre Wohnungen verlassen, der Hauptbahnhof wurde komplett gesperrt, der Zugverkehr eingestellt. Um 19.35 Uhr gab es Entwarnung – für die Anwohner, für die haupt- und ehrenamtlichen Helfer und für die Einsatzkräfte.
In einem Radius von 550 Metern musste der Bereich um die Fundstelle (Umspannwerk der Mark E an der neuen Bahnhofshinterfahrung in der Nähe der Eckeseyer Brücke) geräumt werden. Hauptverkehrsachsen wurden gesperrt.
Am Morgen hatte ein Baggerfahrer das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg unbemerkt ausgegraben. Erst als er die Schaufel auf einen Kipper entlud, entdeckten Arbeiter die gefährliche Bombe.
Karl-Friedrich Schröder, Experte beim Kampfmittelbeseitigungdienst, gelang es schließlich am Abend, die Bombe zu entschärfen. Es handelte sich um ein 250-Kilo-Relikt amerikanischer Bauart. „So etwas ist keine Routine. Wir müssen jede Bombe für sich betrachten“, hatte der Experte erläutert.
Mitarbeiter der Stadt, Feuerwehrleute, Polizisten sowie Mitglieder einer Dortmunder Polizei-Hundertschaft hatten an sämtlichen Wohnungstüren im Radius geklingelt. Wer nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnte, fand Unterschlupf in einer Sammelstelle, die im ehemaligen Baumarkt Max Bahr eingerichtet worden war.