Hohenlimburg. Im Wildwasserpark hat die Zahl der Bisamratten zugenommen. Die Kanuten ärgern sich, weil Spaziergänger die Enten und die Nager füttern.
„Oh, sind die niedlich.“ Viele Besucher der Lennepromenade sind unüberhörbar begeistert, wenn sie beobachten, wie die Bisamratten und Nutrias unterschiedlicher Farbgebung ganz entspannt ihre Bahnen durch die Lenne ziehen. Vor Monaten primär in Höhe der Reformierten Kirche, nunmehr auch oberhalb des Wildwasserparks in der Aufwärmstrecke für die Kanuten. Die Bisamratten haben ihre Scheu vor den Menschen komplett angelegt. Nach der Devise - die tun uns nichts, die füttern uns sogar.
Kanu-Trainer Siegfried Schulte ist deshalb genervt. „Wenn ich nachmittags mit den acht bis zehn Jahre alten Kindern hier trainiere, sitzen manchmal bis zu 15 Tiere direkt an der Strecke.“ Darüber ist er wenig erfreut. „Die fauchen sogar, wenn ich sie vertreiben will.“ Aus diesem Grund hat sich die „Abteilung Attacke“ einen Stock bereit gelegt.
Den Grund für das Anwachsen der Population und die Annäherung an die Kanuten hat Schulte längst ausgemacht. Viele Lenne-Besucher füttern die Enten, obwohl große Schilder das ausdrücklich untersagen. „Füttern verboten.“ Und wenn die Wasservögel satt sind, bleiben die harten Brotreste liegen. Ein Festmahl für Nagetiere. So auch für die Bisamratten, die deshalb gut genährt in immer größer werdender Zahl die Lenne oberhalb des Wildwasserparks bevölkern. Deshalb fordert der Kanu-Trainer jetzt durchgreifende Maßnahmen. „Denn der Kot der Enten und auch der Bisamratten liegt nicht nur auf der schmalen Wiese zwischen Strecke und Lennepromenade; er treibt auch im Wasser.
Furcht vor Keimen und Bakterien
Schulte befürchtet, dass dieser mittelfristig Einfluss auf die Wasserqualität haben wird und Keime und Bakterien in der Lenne nachgewiesen werden. Was dann passieren könnte, mag er sich gar nicht auszumalen. Deshalb appelliert er an die Promenadenbesucher, den Anordnungen der Stadt Folge zu leisten und die Tiere nicht zu füttern. Denn nur dadurch ist gewährleistet, dass diese irgendwann nicht mehr kommen.