Hagen. . Der Dispo war längst ausgereizt, die Kreditkarte am Limit. Beim Verbraucherkredit standen zudem noch fast 37 000 Euro offen, als die Bank dem Ehepaar mit einer Umschuldung die Lösung der Finanzprobleme anbot. Haken daran: Wenn schon die alte Kreditrate von 400 Euro nicht zu stemmen war, wie sollte das bei nun fälligen gut 700 Euro klappen?
Der Dispo war längst ausgereizt, die Kreditkarte am Limit. Beim Verbraucherkredit standen zudem noch fast 37 000 Euro offen, als die Bank dem Ehepaar mit einer Umschuldung die Lösung der Finanzprobleme anbot. Haken daran: Wenn schon die alte Kreditrate von 400 Euro nicht zu stemmen war, wie sollte das bei nun fälligen gut 700 Euro klappen?
Prüfung läuft nicht rund
„Bei der vorgeschriebenen Prüfung durch die Kreditinstitute, ob der Kunde den gewünschten Kredit während dessen Laufzeit mit dem vorhandenen Budget überhaupt stemmen kann, läuft es noch nicht rund“, erläutert Eva Kartenberg, Beraterin der Verbraucherzentrale in Hagen, „der Kredit-Gau des Ehepaars ist keineswegs ein Einzelfall.“
Schon seit März 2016 hat der Gesetzgeber Banken und Sparkassen verpflichtet zu prüfen, ob und wie viel Kredit sich der Kunde leisten kann. Versäumt die Bank diese Kreditwürdigkeitsprüfung oder patzt sie dabei, kann der Kreditnehmer zum Beispiel Ermäßigungen beim Zinssatz verlangen.
Banken und Sparkassen, die sich an einer aktuellen Befragung der Verbraucherzentrale NRW beteiligt haben, bestätigten fast unisono, vor der Kreditbewilligung die derzeitigen Einnahmen und Ausgaben der Kunden zu checken.
Auch bei der Information sieht die Verbraucherzentrale NRW noch Nachholbedarf: So händigen – nach eigener Auskunft – nur wenige Kreditinstitute ihren Kunden die Kriterien und Ergebnisse der Kreditwürdigkeitsprüfung aus oder lassen sie diese zumindest einsehen.
Allen voran sei natürlich die realistische Selbsteinschätzung des Darlehnsnehmers gefragt. Für den Selbsttest hat die Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucher zentrale.nrw/kreditwuerdigkeit alles Wissenswerte zusammengestellt. In der Beratungsstelle Hagen, gibt es außerdem eine kostenlose Check-Karte zum Mitnehmen.