In den Kriegsjahren waren große Feste und Kirmesveranstaltungen verboten. Die Beleuchtung der Festplätze wäre aus der Luft zu sehen gewesen – die Gefahr von Bombenangriffen hätte sich erhöht.

In den Kriegsjahren waren große Feste und Kirmesveranstaltungen verboten. Die Beleuchtung der Festplätze wäre aus der Luft zu sehen gewesen – die Gefahr von Bombenangriffen hätte sich erhöht.

Nach dem Wiederaufbau, also in den 1950er/60er-Jahren, wurde die Lust aufs Ausgehen und Feiern bei den Menschen wieder größer. Der erste Hagener Weihnachtsmarkt fand 1967 an der Schwenke statt, „mit zwei oder drei Ständen samt Weihnachtsbaumverkauf“, weiß Dirk Wagner noch aus Erzählungen. Ab 1969 wurden die Weihnachtsmarktbuden dann um die Johanniskirche, in der Hohenzollernstraße und im Volkspark platziert – unter der Regie der Stadt und der Werbegemeinschaft. Ab 1970 übernahm der damalige Markt- und Schaustellerverein dann die Organisation, seit 16 Jahren ist Wagner alleiniger Veranstalter des Weihnachtsmarktes.

Wichtige Einnahme im Jahr

„Anfangs wurde der Weihnachtsmarkt von uns Schaustellern als Überbrückung oder kleines Zubrot für die Zeit zwischen den Kirmessen angesehen“, sagt Wagner. Doch dann mauserte sich (zumindest bis vor etwa zehn Jahren) der Umsatz in der Adventszeit immer mehr, „heute ist der Weihnachtsmarkt ein echtes Event und für viele Besucher Kult“.

Wagner blättert durch die Chronik, die der Schaustellerverein vor zehn Jahren zu seinem 100-jährigen Bestehen herausgegeben hat. „1969 gab es ein einziges Kindersportkarussell im Volkspark. Eine Fahrt kostete 50 Pfennige.“ Maronen, Tee und Gewürze wurden in großer Auswahl angeboten, es gab Messerschleifer, einen Schallplattenverkaufsstand und nur zwei große Imbisse, ferner einen Hot-Dog- und einen Reibekuchenstand.

„Heute gibt’s mehr Gastro-Stände“, spricht Wagner aus Erfahrung. Der Schausteller zitiert aus der Chronik: „1972 gab es 45 Stände auf dem Weihnachtsmarkt, heute um die 80.“ Ein Trend, der sich seit Jahren abzeichnet: Der Marktverkauf (Socken, Kerzen, Schmuck etc.) ist rückläufig, Ausschank und Imbiss werden immer stärker.