Hagen. . In der Dämmerung sind Reh, Wildschwein und Co. derzeit besonders aktiv. Die Kreisjägerschaft Hagen warnt daher vor erhöhter Unfallgefahr.
- Kreisjägerschaft Hagen warnt vor erhöhter Unfallgefahr durch Wild
- In der Dämmerung sind Reh, Wildschwein und Co. derzeit besonders aktiv
- Besondere Gefahrenbereiche sind durch Warnschilder „Achtung Wildwechsel“ gekennzeichnet
Die Kreisjägerschaft warnt vor einer aktuell erhöhten Unfallgefahr durch Wildtiere. Ein Großteil der Wildunfälle passiere in den frühen Morgen- oder den Abendstunden, denn in der Dämmerung seien Reh, Wildschwein und Co. besonders aktiv. Vor allem Bereiche zwischen Waldgebieten und Feldern seien Unfallschwerpunkte, hier müsse das Wild zur Aufnahme von Futter überwechseln. Darum bittet Lars-Peter Hegenberg, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, Autofahrer um besondere Achtsamkeit: „Ein Reh von ca. 20 Kilo hat bei einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs von 100 km/h ein Auftreffgewicht von fast einer halben Tonne. Das kann lebensgefährlich sein.“
Besondere Gefahrenbereiche seien durch Warnschilder „Achtung Wildwechsel“ gekennzeichnet. Hier gelte es, den Fuß vom Gas zu nehmen und besonders konzentriert fahren. Neben solchen durch die Straßenverkehrsämter gekennzeichneten Bereichen seien auch die Jäger in der Wildunfallprävention aktiv. „Wir bringen an Unfallschwerpunkten und in Bereichen von Wildwechseln sogenannte Wildwarnreflektoren an,“ berichtet Hegenberg.
Reflektoren schrecken Tiere ab
Die blauen Reflektoren würden an den Leitpfosten montiert. Durch das auftreffende Licht der Scheinwerfer falle die Reflektion in Richtung des Wildes, welches so abgeschreckt werde. „Unsere Erfahrungen mit den Warnreflektoren sind positiv. Sie allein können einen Wildunfall aber nicht zu 100 Prozent verhindern, jedoch die Gefahr mindern,“ so der Kreisjägerschaftsvorsitzende weiter.
Trifft ein Autofahrer auf wechselndes Wild, sollte man bremsen und das Lenkrad festhalten. Ruckartiges Ausweichen kann durch Kontrollverlust sehr gefährlich sein. Wenn trotz aller Maßnahmen eine Kollision passiert, muss neben unfallüblichen Maßnahmen wie dem Sichern der Unfallstelle auch die Polizei benachrichtigt werden. In Nordrhein-Westfalen ist man im Falle eines Unfalls mit Paarhufern – dazu zählen Reh, Muffel, Wildschwein und die Hirscharten – gesetzlich dazu verpflichtet. Andernfalls begeht man nach dem neuen Landesjagdgesetz eine Ordnungswidrigkeit. „Normal sollte es im Sinne des Tierschutzes aber auch selbstverständlich sein. Nur so können wir Jäger das verletzte Tier suchen und von seinem Leid erlösen,“ erläutert Hegenberg.