Volmetal. . Die Wälder der Forstbetriebsgemeinschaft Volmetal in Hagen sind nach PECF zertifiziert. Darauf machen die Waldbesitzer Waldbesucher aufmerksam.
- Forstbetriebsgemeinschaft Volmetal stellt Schilder an den Hauptwanderwegen im Süden auf.
- Waldbesitzer sprechen sich für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens aus.
- Nachhaltigkeit hat auf den Flächen links und rechts der Volme hohe Priorität.
Die Erfindung der Nachhaltigkeit liegt mehr als 300 Jahre zurück. Es wird nur so viel Holz entnommen, wie auch nachwachsen kann – lautet vereinfacht das Prinzip von Hans Carl von Carlowitz (1645 bis 1714). Ein Grundsatz, an dem sich Hagener Waldbesitzer bis heute orientieren. Und dieses Gebot ist eines von vielen, das die Zertifizierung „PEFC“ aufgreift.
„PEFC“ steht auf dem Schild, das Christian Rose, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Volmetal, und Jens Eilers, Förster beim Landesbetrieb Wald und Holz in den Boden rammen. Weil sie den Menschen, den Spaziergängern, den Wanderern und Mountainbikern mit auf den Weg geben wollen, was sie und 110 Waldbesitzer der Forstbetriebsgemeinschaft umtreibt – sie wirtschaften und nutzen den Wald. Und zwar nachhaltig.
Totholz bleibt im Wald und wir zum Zuhause für Tiere
„Das, was wir hier tun, hat natürlich eine wirtschaftliche Komponente“, sagt Rose, „aber dass wir es tun und die Art, wie wir etwas tun, ist gut für die Natur. Wir wollen um Verständnis werben, wenn während einer Maßnahme ein Weg mal nicht passierbar oder danach in nicht so gutem Zustand ist.“
Nur Motorsägen mit biologischem Öl, keine Fahrten quer durch die Flächen, Totholzbestände im Wald belassen – das sind nur einige Stichworte, denen sich die Waldbesitzer im Hagener Süden schon seit Jahren verschrieben haben. „Es gibt eine Checkliste, an der wir uns orientieren“, sagt Christian Rose, „das war anfangs nicht unumstritten. Aber mittlerweile gibt es niemanden mehr in der Forstbetriebsgemeinschaft, der das Siegel und den dazugehörigen Leitfaden in Frage stellt.“
Zertifiziertes Holz ist besser zu verkaufen
Dass dabei auch wirtschaftliche Argumente eine Rolle spielen, verschweigen Rose und Eilers nicht. „Zertifiziertes Holz lässt sich besser vermarkten“, erklärt der Förster, „das Siegel gilt international auf einem globalisierten Markt. Viele Abnehmer legen Wert auf diesen Standard. Auch Verbraucher sollten darauf achten, dass sie zertifiziertes Holz kaufen.“
Das „PEFC“-Zertifikat berücksichtigt neben ökologischen auch soziale Komponenten. „In unseren Wäldern arbeiten nur Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlen“, erklärt Rose, „auch der Arbeitsschutz spielt eine wichtige Rolle. Die Einhaltung sämtlicher Kriterien, auf die wir uns verpflichtet haben, wird immer wieder kontrolliert.“
Baum-Biotope haben zugenommen
Neben der Auszeichnung an den Hauptwegen weisen Schilder in den Beständen auf tote Bäume hin. „Es gibt in unseren Wäldern rund 11 000 Tier- und Pflanzenarten“, sagt Jens Eilers, „rund 25 Prozent brauchen Totholz – egal ob stehend oder liegend. Vor diesem Hintergrund hat der Bestand von Totholz in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.“
Ein vielfältiger, ein gesunder Wald und einer, der den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist – das ist es, was Rose und den anderen Mitgliedern der Forstbetriebsgemeinschaft vorschwebt. „Wir denken ja in Generationen“, sagt Rose mit Blick auf Bäume, die mehr als 100 Jahre alt sind, bevor sie gefällt werden. „Der Klimaschutz hat für uns höchste Priorität. Wir Waldbauern haben größtes Interesse daran, dass die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens umgesetzt werden.“
>>HINTERGRUND: 80 PROZENT IN PRIVATBESITZ
- Rund 80 Prozent des Holzes aus den Privatwäldern im Süden wird in der Region verarbeitet.
- 110 Waldbesitzer verfügen über 1800 Hektar Fläche.
- 80 Prozent des Hagener Waldes sind in Privatbesitz.