Hagen-Mitte. . Die City gleicht einem Flicken­teppich. Rund 30 Bäume sind mit Absperrungen ummantelt oder mit Asphalt umrundet. Stolperfallen heißt das Problem.

  • Die Fußgängerzone sieht aus wie ein Flickenteppich aus Asphalt
  • Hagener Einzelhändler regen sich darüber auf
  • Aber die Stadt ist verpflichtet, gefährliche Stolperfallen schnellstmöglich zu beheben

Die Fußgängerzone gleicht derzeit einem Flicken­teppich. City-Bummler stoßen auf rund 30 Bäume, die entweder mit Absperrungen ummantelt oder mit Asphalt umrundet sind. Glücklich über den unansehnlichen Zustand der eigentlich als Flaniermeile gedachten Fußgängerzone sind weder die Einzelhändler noch die Stadt. Doch die Lage ist vertrackt.

Die Wurzeln der Bäume – größtenteils Haselnussbäume – drücken die Abdeckungen aus Metall und das Pflaster drumherum hoch und werden so zu gefährlichen Stolperfallen.

Zwei Personen gestolpert

„Zwei Personen sind in jüngster Zeit gestolpert und haben sich bei der Stadt beschwert“, erklärt Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab. „Um weitere Stürze zu vermeiden, müssen wir reagieren. Das darf kein Dauerzustand werden.“

Die Einzelhändler sind sich der Problematik der Stolperfallen bewusst, schütteln aber dennoch verständnislos den Kopf:

„Wir haben eine schön gepflasterte Innenstadt, die jetzt durch die Absperrungen und Asphalthügel verunstaltet wird. Natürlich muss die Stadt aufgrund der Gefahrensituation reagieren, aber eine Entscheidung, wie künftig mit den das Erdreich hochdrückenden Wurzeln umgegangen werden soll, wird doch nur wieder hinausgezögert“, echauffiert sich Jochen Schleuter (Mode Wolff 1782).

Etliche Absperrzäune, platziert um Bäume in der Fußgängerzone, bestimmen das Bild in der City.
Etliche Absperrzäune, platziert um Bäume in der Fußgängerzone, bestimmen das Bild in der City. © Michael Kleinrensing

Zum Glück seien die Absperrzäune – teilweise in Nähe der Geschäftseingänge – zwar größtenteils entfernt, doch die buckligen Asphalthügel seien weder ansehnlich noch risikofrei, ergänzt Schleuter, der sich auch in der City-Werbegemeinschaft als Vorstandsmitglied engagiert.

Rückblick: Anfang September fand der City-Autosalon statt. „Im Vorfeld mussten wir reagieren und die Gefahrenstellen beseitigen – durch Absperrungen oder durch provisorisches Asphaltieren“, erklärt der Straßenmeister, der die Arbeiten vor Ort ausgeführt bzw. begleitet hat.

Sicherheit geht vor Schönheit

Und Uwe Spannaus, Fachleiter Straßenunterhaltung, bringt es auf den Punkt: „Es handelt sich hier um eine Sofortmaßnahme im Rahmen der Verkehrsicherungspflicht. Im Rückkehrschluss bedeutet das: ,Sicherheit geht vor Schönheit’“.

Die beteiligten Ämter seien alle nicht glücklich über das Provisorium, „es muss ein Gesamtkonzept erstellt werden“, resümiert Spannaus.

Ein in Kürze tagender Innenstadt-Arbeitskreis wird sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigen.

Die Asphaltierung in Nähe der Bäume soll Stolperfallen beheben.
Die Asphaltierung in Nähe der Bäume soll Stolperfallen beheben. © Michael Kleinrensing

Auch Sprecher Raab bezeichnet die Asphaltierungen als preiswerte Schnelllösung, um Stürze zu vermeiden.

„Doch jetzt müssen wir konzeptionell überlegen, wie wir das Ganze optisch schöner gestalten können, ohne den Blick auf Aufwand und Kosten zu vernachlässigen.“

Weihnachtsgeschäft startet in Kürze

Den Vorwurf, eine falsche Baumart gepflanzt zu haben, kann der Stadt wohl niemand machen. Die Wurzeln der Haselnussbäume können bis zu vier Meter in die Tiefe wachsen, allerdings hat der Baum auch vertikale Seitenwurzeln, die wiederum den Boden hochdrücken können.

„Der richtige Weg wäre wohl, eine größere Fläche um den Baum abzutragen, die Wurzeln zu behandeln und dann neu zu pflastern“, sagt Raab.

Stolperfallen in Hagen

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    Kein Aushängeschild für Hagen

    „Wir möchten unseren Kunden und den Weihnachtsmarktbesuchern doch eine schöne, attraktive Innenstadt präsentieren“, unterstreicht Rasmus Breinhild-Olsen, Geschäftsführender Mit-Gesellschafter bei „Sören fashion“, „aber dieser hässliche ­Flickenteppich ist bestimmt kein Aushängeschild für Hagen“.

    >>>HINTERGRUND

    • Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab sieht die Stolperfallen-Problematik nicht mehr in diesem Jahr gelöst. Im Vorfeld müssten Kosten und Budgetfragen (Sonderausgaben) geklärt werden. Außerdem startet am Donnerstag, 23. November, der 50. Hagener Weihnachtsmarkt in der City. Ferner ist in den kommenden Monaten mit Frost zu rechnen.