Vorhalle. . Er ist wieder betretbar und er wird bald aus der Ferne strahlen. Der Freiherr-vom-Stein-Turm auf dem Kaisberg erwacht aus der Vergessenheit.

  • Das Äußere des Freiherr-vom-Stein-Turms auf dem Kaisberg ist von der Gebäudewirtschaft Hagen mittlerweile instandgesetzt worden.
  • Jetzt fehlen noch eine Metalltreppe in die Turmspitze und eine Aufsichtsperson, die Verantwortung übernimmt
  • Parallel dazu sind auch Förderverein, Bezirksvertretung und die Stadtbeleuchtung aktiv geworden.

Das Ende der Vergessenheit ist nah für den ältesten Turm, der in dieser Stadt steht. Das Äußere des Freiherr-vom-Stein-Turms auf dem Kaisberg ist von der Gebäudewirtschaft Hagen mittlerweile instandgesetzt worden. Jetzt fehlen noch zwei Bausteine, um den Turm für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Eine Treppe, die vom Balkon im Obergeschoss in die Turmspitze führt. Und ein Mensch oder eine Gruppe, die die Verantwortung dafür tragen möchte, zu gewissen Öffnungszeiten die Aufsichtspflicht am Turm zu übernehmen. Parallel dazu sind auch Förderverein, Bezirksvertretung und die Stadtbeleuchtung aktiv geworden.

Der Turm wurde 1869 auf dem Kaisberg errichtet.
Der Turm wurde 1869 auf dem Kaisberg errichtet.

Hagens Denkmalhüterin Ina Hanemann ist immer noch beeindruckt. Beim Tag des offenen Denkmals Mitte September kamen über 200 Besucher zum Turm, um das 1869 errichtete Denkmal geöffnet zu erleben. Seit Jahren ist der Turm kein Ausflugsziel mehr. Die Tür war zugeschweißt. Die Eingangshalle – unter Kennern auch „westfälische Walhalla“ genannt – ist leer. Die Büsten des Freiherrn vom Stein, Johannes Leeb, Adolf Diesterweg, Friedrich Harkort, Friedrich Gerstein und Bernhard Natorp ruhen im Depot der Stadt. Das Gebäude galt viele Jahre als nicht mehr standsicher. Der Turm schien dem Verfall preisgegeben.

Doch jetzt ist alles anders. Der Turm ist von der Gebäudewirtschaft Hagen über die Jahre auf Vordermann gebracht worden. „Von außen wurde der Turm instandgesetzt, so dass dort keine sicherheitsrelevanten Bedenken mehr bestehen. Im Inneren geht es im Wesentlichen um die Treppe.“

Eine Treppe, die von der Eingangshalle hinauf zum Balkon führt, ist vorhanden. Die Stahltreppe, die von dort in die Turmspitze führt, ist defekt und nicht mehr sicher. Geld für eine solche Maßnahme ist nach der Instandsetzung des brüchigen Mauerwerks im Haushalt nicht mehr vorhanden. Weil die Treppe über die zur Standsicherheit erforderlichen Maßnahmen hinausgeht, kann die Stadt im Nothaushalt sie nicht bezahlen.

Impulse aus Bevölkerung erhofft

Vielleicht, so hofft man bei der Stadt, finde sich ja ein Metallbauer, der sich vorstellen könnte, sie zu erneuern. Daneben müsste sich jemand finden, der zu vereinbarten Zeiten die Aufsichtspflicht am Turm übernehmen würde. Denn: Dafür muss sich die Nothaushaltskommune Hagen ebenfalls nicht verpflichten.

„Das können wir uns durchaus vorstellen“, sagt Reinhold Knust, Gründungsmitglied des Fördervereins des Stein-Turmes. „Es ist auch noch Geld in der Kasse des Vereins. Wir wollen damit helfen, Strom zum Turm legen zu lassen.“ Der Förderverein würde damit die Tiefbauarbeiten bezahlen, die für die spätere Stromverlegung nötig wären. Denn: Auf Initiative der Bezirksvertretung Nord wird die „Alliander Stadtlicht“ den Freiherr-vom-Stein-Turm so beleuchten, dass er auch aus der Ferne im Dunklen wieder wahrgenommen wird.

Strahler werden installiert

Probeanstrahlungen seien bereits gelaufen, erklärt Alliander auf Anfrage. Vier Strahler sollen auf dem Balkon des Turmes installiert werden und die Spitze des Bauwerkes anstrahlen. Die Stadtbeleuchtung trage die Kosten für den Elektroanschluss.

Die Umsetzung sei noch für dieses Jahr geplant. Völlig neu muss keine Stromleitung den Kaisberg hinauf gelegt werden, weil neben dem Stein-Turm ein Funkturm steht, der bereits mit Strom versorgt wird.

>> 50 Jahre lang ein Ausflugslokal neben dem Turm

Das Denkmal, das an den großen preußischen Staatsmann und Reformer Heinrich Freiherr vom Stein (1757 bis 1831) erinnert, wurde in seiner jetzigen Form 1869 auf dem Kaisberg eingeweiht.

Auf I nitiative von Friedrich Harkort wurde am 19. Oktober 1856 zunächst ein Holzturm errichtet, der Wanderer zum Spenden anregen sollte.

50 Jahre lang existierte im Schatten des Turmes ein Ausflugslokal, das die Menschen aus der Umgebung anzog. Wenn auf dem Stein-Turm eine Fahne gehisst wurde, galt das den Bürgern aus Herdecke, Hagen und Wetter weithin als Zeichen, das zum Tanz aufgespielt wurde.

Seit 2011 ist der Turm Schritt für Schritt saniert und standsicher gemacht worden.

Die Inschrift eines Gedenksteines auf dem Turm lautet: „Des Guten Grundstein. Des Bösen Eckstein. Des deutschen Volkes Edelstein. Das dankbare Bürgertum dem Andenkendes Reichsfreiherrn Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein 1869.“