Hagen-Mitte. . Das Hagener Traditionsfachgeschäft „Stief Schuhe“ wird unter Leitung eines neuen Betreibers weitergeführt. Die Übergabe steht in drei Wochen an.
- Das Hagener Fachgeschäft „Stief Schuhe“ hat eine Zukunft
- Inhaber Peter Bormann übergibt seinen Laden an Guido Schulze Arendt
- Das Bequemschuh-Sortiment wird künftig um eine Bio-Linie ergänzt
Leicht hat es sich Peter Bormann (62) nicht gemacht. Seit Monaten führt er Gespräche mit potenziellen Nachfolgern. Sprich, mit Geschäftsleuten aus der Branche, die Interesse daran haben könnten, sein Ladenlokal samt restlichem Schuhbestand zu übernehmen. Bormanns langer Atem hat sich ausgezahlt.
Sein Fachgeschäft „Stief Schuhe“ schließt nicht, sondern wird ab 1. November von einem neuen Betreiber weitergeführt. „Für mich ist es ein schönes Gefühl, zu wissen, dass es mit dem Laden weitergeht. Und für drei meiner langjährigen Mitarbeiterinnen freue ich mich besonders, da sie laut jetzigem Stand vom neuen Betreiber übernommen werden.“
Fokus auf Bequemschuhen bliebt erhalten
„Der Neue“ heißt Guido Schulze Arendt und betreibt derzeit zwei Schuhgeschäfte („Bio-Line Schuhe“) in Bochum sowie in Dortmund.
Das Sortiment wird auch künftig Bequemschuhe enthalten, „allerdings wird das Angebot noch hochwertiger und natürlich auch modischer ausfallen“, so Bormann, der sich wegen seines Alters zurückzieht. Einige Modelle hat Schulze Arendt bereits im 125 Quadratmeter großen Ladenlokal platziert, unter anderem Stiefeletten im Western-Style und Animalprint-Look.
Fachgeschäft mit langer Tradition in Hagen
„Stief Schuhe“ ist mit 113 Jahren eines der ältesten Traditionsgeschäfte Hagens. Das Familienunternehmen wird von Bormann (seine Mutter Brunhilde war eine geborene Stief) in der vierten Generation geführt.
1904 wurde der Grundstein von Schuhmachermeister Otto Stief in einer kleinen Werkstatt in Wehringhausen gelegt. Bis 1939 gab es vier Stief-Läden im Hagener Stadtgebiet. Nach dem 2. Weltkrieg fand der Wiederaufbau in einer Holzbaracke am Markt statt. 1955 wurde dort dann ein modernes Schuhgeschäft mit Werkstatt eröffnet.
Aus Unterstützung wird für 17 Jahre ein Beruf
Die Werkstatt schloss Mitte der 1990er-Jahre. Im Jahre 2000 trat Peter Bormann ins Geschäft seiner Eltern ein. „Eigentlich wollte ich sie nur eine Zeit lang unterstützen“, lacht Bormann, „doch ich bin noch immer hier. So schnell vergehen 17 Jahre“.
Die fünf Mitarbeiterinnen hat er stets scherzhaft als seine „Stief-Kinder“ bezeichnet. „Schön auch, dass der Name ,Stief Schuhe’, allerdings ergänzt durch den Zusatz ,Bio-Line’, erhalten bleibt“, so Bormann.
>>HINTERGRUND: EINZELHANDELSKAUFMANN
- Peter Bormann ist gebürtiger Hagener. Als junger Mann studierte er u.a. einige Semester Wirtschaft und Kunst in Bochum.
- Später absolvierte er noch eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, um seine Eltern im Schuhgeschäft besser unterstützen zu können.
- Bormann lebt seit Jahren in Bochum.