Hagen. . Die Soziologie untersucht das Zusammenleben von Menschen. Doch davon erfahren die meisten Menschen nichts. Das will die Fernuni ändern. Die zweiten Hagener Soziologietage vom heutigen 5. bis zum 7. Oktober wollen nicht nur ein Wissenschaftspublikum ansprechen, sondern auch interessierten Laien einen Einblick in die aktuelle Forschung bieten. Und viele Themen sind erstaunlich populär. Eine kleine Auswahl:

Die Soziologie untersucht das Zusammenleben von Menschen. Doch davon erfahren die meisten Menschen nichts. Das will die Fernuni ändern. Die zweiten Hagener Soziologietage vom heutigen 5. bis zum 7. Oktober wollen nicht nur ein Wissenschaftspublikum ansprechen, sondern auch interessierten Laien einen Einblick in die aktuelle Forschung bieten. Und viele Themen sind erstaunlich populär. Eine kleine Auswahl:

Die Eröffnung: Zum Start gibt es Kunst statt Wissenschaft. Der Berliner Video- und Performancekünstler Arne Vogelsang beschäftigt sich unter dem Titel „Aufstand der Michel“ mit den Reichsbürgern.

Die Musik: Prof. Frank Hillenbrand beschäftigt sich schon seit längerem mit dem Festival von Woodstock. Weil dort das Entstehen einer neuen Musikpraxis sichtbar wurde. Nicht zufällig zu diesem Zeitpunkt: Bevor sich die Massen aufmachten, brauchte es einen politischen Diskurs. Aber warum hält sich diese Form so lange? Warum sind Kirchentage wie Festivals organisiert?

Die lokale Spezialität: Als Exkursion auf den Spuren der Neuen Deutschen Welle ist ein Spaziergang durch Wehringhausen am Samstagmorgen ausgeflaggt. Warum Hagen mit Nena und Extrabreit ein Zentrum der Musik wurde, die sich 1978 bis 1983 von Hippies und dem Bombast-Rock abgrenzte? Weil es durch die De-Industrialisierung billigen Wohnraum gab, weil Kirchen als Proberäume dienten, weil Avantgarde-Künstler und Musiker da waren. Stationen sind der Quadrux-Buchladen, die ehemalige Kneipe „Bei Rainer“, wo sich alle trafen, das Extrabreit-Büro, das Kulturzentrum Pelmke. . .

Die Zombies: Wer wir sind, erkennen wir oft mit Blick auf die Anderen. Aber wie muss jemand aussehen, reden, sich bewegen, um anders zu sein? Und was heißt das für die Definition der eigenen Gruppe? Das sind klassische soziologische Fragestellungen, die im Zusammenhang mit Fremden gerade wieder sehr aktuell erscheinen. Im Seminar „Zombies sind wir alle“ werden sie anhand von Beispielen aus der erfolgreichen amerikanischen Fernsehserie „The Walking Dead“ behandelt.

Die Edeka-Exkursion: Ervin Goffman (1922-1982) hat mit Arbeiten zu Verhaltensmustern, Interaktionsritualen und Selbstdarstellung im Alltag die Soziologie stark beeinflusst. Bei einem Besuch im Edeka-Markt sollen Theorien zu Rollen und Erwartungen verdeutlicht werden. Und dabei kann man gleich fürs Wochenende einkaufen.