Halden. . 68 ausländische Kinder und Jugendliche werden derzeit in der neuen Zuwandererschule an der Berchumer Straße in Halden unterrichtet.
- 68 ausländische Kinder und Jugendliche in der neuen Zuwandererschule an der Berchumer Straße in Halden
- Möbel zu spät geliefert: Die ersten beiden Unterrichtstage fanden bei evangelischer Kirchengemeinde statt
- Alle Hagener Schulen sind proppenvoll und können keine Schüler mehr aufnehmen
Mit zwei Tagen Verspätung zogen am Mittwoch 68 ausländische Kinder und Jugendliche in die neue Zuwandererschule an der Berchumer Straße in Halden ein. Weil die bestellten Möbel zu spät eingetroffen waren, hatten sie die ersten beiden Unterrichtstage in den Räumen der benachbarten evangelischen Kirchengemeinde verbringen müssen. Zwölf Schüler erschienen erst gar nicht zum Unterricht. „Die Schüler sollen hier vor allem Deutsch lernen und eine bestmögliche individuelle Förderung erhalten“, sagte Ulrike Tollkötter, Leiterin der Realschule Halden, der die Zuwandererschule, obwohl 1,8 Kilometer entfernt, aus organisatorischen Gründen angeschlossen wurde.
Die Wiedereröffnung der ehemaligen Wilhelm-Busch-Förderschule als Lehranstalt ausschließlich für ausländische Kinder war wegen des anhaltenden Stroms an Zuwanderern und Flüchtlingen notwendig geworden. Alle Hagener Schulen sind proppenvoll und können keine Schüler mehr aufnehmen. In Halden wurden zunächst einmal vier Klassen gebildet, maximal können sechs Klassen mit insgesamt 108 Schülern geschaffen werden. Der Unterricht beginnt um 8.55 Uhr und wird zunächst auf vier Schulstunden beschränkt.
Unterrichtsmaterial gespendet
„Wir wollen die Schüler behutsam an unser Schulsystem heranführen“, sagte Frau Tollkötter. Zwei Stunden täglich stehen den derzeit neun Lehrern für Dienstbesprechungen und Absprachen zur Verfügung, denen an dieser Schule eine besondere Bedeutung zukommt. Einige Kinder können weder lesen noch schreiben, so dass womöglich eine Alphabetisierungsklasse gegründet werden muss.
Das Unterrichtsmaterial wurde der Schule von der Büromöbelfirma Blesel gespendet. Alle Schüler sind zwischen zehn und 16 Jahren alt, jüngere Kinder werden an der Berchumer Straße nicht unterrichtet, sondern gleich einer Grundschule in der Stadt zugewiesen. Das größte Kontingent machen Schüler mit rumänischer Staatsangehörigkeit aus, gefolgt von Syrern und Bulgaren sowie einigen Italienern, Irakern, Serben und Griechen. „Die meisten Schüler sind sehr motiviert, ihre Familien freuen sich, dass ihre Kinder zur Schule gehen können“, berichtete die Pädagogin Gabriele Karpa, die im Kommunalen Integrationszentrum schon zahlreiche Zuwanderer beraten hat.