Hagen-Mitte. . Streetart goes Museum. Mit der Ausstellung „About the Artist“ wird eine Brücke zwischen urbaner Kunst und der Galerie der Stadt geschlagen.

  • Vier Künstler, die bei „Urban Heroes“ Kunst in Hagens Straßenraum brachten, übernehmen einen Bereich des Osthaus-Museums
  • Heute Abend gibt es eine Eröffnungs-Performance, die die Frauenakte über dem Eingangsportal des Stadttheaters zum Leben erweckt
  • Die Ausstellung im Osthaus-Museum läuft bis zum 19. November

Von der Straße ins Museum. Nein, das ist keine Geschichte eines Landstreichers, der Galerie-Direktor wird. Der Gegensatz, der sich in diesem Bild befindet, ist aber dennoch ein treffendes Symbol für das, was ab heute Abend im Osthaus-Museum geschieht. „About the Artist“ beginnt. Vier Künstler, die im vergangenen Jahr im Rahmen des Streetart-Projektes „Urban Heroes“ Kunst in Hagens Straßenraum gebracht haben, übernehmen einen Bereich des Osthaus-Museums. Heute Abend gibt es eine Eröffnungs-Performance, die die einst skandalträchtigen Frauenakte über dem Eingangsportal des Stadttheaters zum Leben erweckt.

Zur Eröffnung heute Abend präsentieren sich die Künstler Martin Bender (man kennt seine großen Porträts an Hausfassaden im Stadtbild), Jens Westip, Lars Breuer (schuf u.a. den Schriftzug „Was wir sind, das werdet ihr“ im Tunnel an der Wehringhauser Straße) und Linda Nadji. Die Iranerin zeigt heute Abend eine Tanzperformance, die das Werk von Milly Steger ehrt. Nadji: „Wenn man so will, waren ja auch Stegers Arbeiten in Hagen schon Streetart, also Straßenkunst.“ Vier Damen in silbernen Metallic-Kleidern tanzen auf einer Galerie des Osthaus-Museums und erwecken Stegers Frauenakte am Theater zum Leben.

Der Künstler Martin Bender, dessen großformatigen Porträts unter anderem in der Moltkestraße in Wehringhausen und in der Schillerstraße in Eckesey zu bestaunen sind, wird während der Eröffnung live auf einer Wand ein neues Gesicht entstehen lassen. „Ich lasse mich spontan leiten“, sagt Bender, „ich folge nur meiner Intuition.“ Besucher können das miterleben.

Die Tanz-Performance der Künstlerin Linda Nadji ist angelehnt an die Steinskulpturen von Milly Steger
Die Tanz-Performance der Künstlerin Linda Nadji ist angelehnt an die Steinskulpturen von Milly Steger

Lars Breuer, der mit einer selbst entworfenen Typografie unter anderem Botschaften in öffentlichen Räumen platziert, hat bereits vorgelegt. Auf zwei Wänden im Osthaus-Museum prangt der Spruch „Per non dormire“ (zu deutsch: um nicht zu schlafen). Der gleiche Schriftzug befindet sich am Renaissance-Palazzo Marchese Bartolini Salimbeni in Florenz und war das Motto der Besitzer.
Der Hagener Künstler Jens Westip präsentiert Papierarbeiten in Frottage-Technik. Ursprünglich wollte er eine Live-Sprühvorführung vor dem Museum geben. Allerdings hat er sich das Handgelenk verstaucht.