Vorhalle. . Das Problem wird stärker. Unbekannte legen Giftköder für Hunde in Vorhalle aus. Ein Hund wäre daran jetzt fast gestorben.

  • Thumby aus Vorhalle wurde vergiftet – beim Gassigehen hat er eine Frikadelle verschlungen, die mit Rattengift gefüllt war.
  • Vorhaller Hundebesitzer sind mittlerweile untereinander vernetzt und geben sich Warnungen
  • Bei der Polizei liegen Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor

Thumby, 11 Jahre alt – für Jessica Weiß ist der Shetland Sheepdog, der ein wenig an Lassie erinnert, ein richtiger Sonnenschein. Doch dass der Rüde mit dem flauschigen Fell noch lebt, grenzt an ein Wunder.

Thumby aus Vorhalle wurde vergiftet. Beim Gassigehen hat er auf dem Gelände der Hauptschule eine Frikadelle verschlungen, die mit Rattengift gefüllt war. Nur weil er sofort zu Tierärztin Silke Jaeger in Herdecke gebracht wurde, hat er überlebt.

Dokumentation hat gerade erst begonnen

Dabei ist der tückische Köder, der den Rüden beinahe das Leben gekostet hätte, nur die Spitze eines Eisbergs. Auf einer Karte haben Jessica Weiß, Thumbys Frauchen, und die Hundehalter Marlon Leiske (Paula) und Annette Weiß (Dacota) weitere Fundstellen markiert – Schleswiger Straße, Vossacker sowie das Schulgelände, ein Spielplatz und der Bereich um den Sportplatz sind bereits festgehalten. „Dabei haben wir gerade erst mit der Dokumentation begonnen“, so Annette Meiß. Immer handelt es sich bei den Ködern um kleine Frikadellen oder Mettwurst-Stückchen, die mit dem rötlichen Gift versehen sind.

Die Hundebesitzer in Vorhalle vernetzen sich aktuell untereinander und geben sich Warnungen.
Die Hundebesitzer in Vorhalle vernetzen sich aktuell untereinander und geben sich Warnungen.

„Wie kann man nur so etwas tun? Das Gift ist ja nicht nur für Tiere, sondern auch für spielende Kinder lebensgefährlich“, sagt Jessica Weiß, „an jenem Tag war mein Bruder mit Thumby in Richtung Wald unterwegs. Ich bin nur froh, dass er sofort mit Thumby zur Ärztin gefahren ist. Sonst wäre er wohl über nach gestorben. Jämmerlich von innen verblutet.“

Besitzer haben sich vernetzt

Die Ärztin aber verabreicht Thumby ein Brechmittel, damit er den tödlichen Köder aus dem Körper bekommt. Als Thumby zusammenbricht, gibt sie ihm Vitamin K, damit mit der Körper des Hundes wieder zu Kräften kommt.

Vorhaller Hundebesitzer haben sich mittlerweile vernetzt. In einer WhatsApp-Gruppe und über das soziale Netzwerk Facebook tauschen sie sich aus und melden einander neue Fundstellen.

Verstöße gegen Tierschutzgesetz

Bei der Polizei Hagen ist neben mehreren Meldungen eine Anzeige eingegangen. Sprecher Uli Hanki bestätigt Ermittlungen. „Dabei geht es um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Wir raten betroffenen Hundebesitzern, Anzeige zu erstatten.“ Ein Köder sei sichergestellt worden.

Hunde an die Leine nehmen

Eingebunden ist auch das Ordnungsamt. „Allerdings wird es für uns schwer, tätig zu werden, wenn wir keine konkreten Hinweise auf einen Verursacher haben“, erklärt Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab.

Tierärztin Silke Jaeger empfiehlt Hundebesitzern auf jeden Fall die Tiere so unter Kontrolle zu halten, dass sie nichts verschlingen können. „Vermeidung ist die beste Strategie“, so die Medizinerin.

„Sobald ein Tier Gift verschluckt hat, sollen Besitzer von Hunden sofort einen Tierarzt aufsuchen. Ab einer halben Stunde kann es schon eng werden. Besonders modernes Rattengift ist äußerst gefährlich. Wenn es in Frikadellen gespritzt wird, lockt der Geruch die Hunde.“

>> Vergiftungen drohen auch im eigenen Haushalt

Ein guter Schutz ist es, Hunde so zu konditionieren, dass sie unterwegs und zu Hause nichts von Fremden aufnehmen.

Vergiftungen drohen aber nicht nur durch Köder, sondern auch durch Chemikalien, wie sie in jedem Haushalt vorkommen (z.B. Frostschutzmittel).

Weitere Informationen und Tipps zum richtigen Training mit Hunden finden Sie im Internet unter www.erste-hilfe-beim-hund.de