Hohenlimburg. . Viel Beifall erhielt der Düsseldorfer Schauspieler Lars Lienen für seinen Auftritt als schrille Diva in der Komödie Ein Käfig voller Narren.
Ein Käfig voller Narren begeisterte zur Premiere die mehr als 360 Besucher im ausverkauften Schlosshof. Im Mittelpunkt steht das gleichgeschlechtliche Paar Dario Weberg (Georges) und Lars Lienen (Albin).
Lars Lienen (41) übernimmt in dieser Beziehung die Rolle der Frau: Er mimt die Geliebte von Georges, übernimmt die Aufgaben einer Mutter für dessen Sohn Laurent und tritt als Sängerin in der Bar auf.
Musste Schlossspiel-Leiter Dario Weberg große Überzeugungsarbeit leisten, um Sie für diese außergewöhnliche Rolle zu gewinnen?
Lars Lienen: Ich schätze, ich brauchte etwa fünf Sekunden für die Entscheidung. So lange brauchte Dario, um zu fragen. Da war klar, dass ich mitmache, weil es ein so großartiges Stück und insbesondere eine großartige Rolle ist.
Haben Sie in Ihrer Karriere als Schauspieler jemals zuvor eine „Frauenrolle“ übernommen?
Ich habe zuvor einmal auf der Bühne eine Frau gespielt. Und zwar eine Ermittlerin in einem britischen Krimi. Eine Art Miss Marple. Und zusätzlich einmal eine Transsexuelle. Aber niemals in so hohen Absätzen.
Der Schlosshof ist teilweise sehr holprig. Wie lange haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet und trainieren müssen, um in engen Kleidern und hohen Stöckelschuhen so passabel laufen zu können?
Es scheint funktioniert zu haben. Ich hatte Schneiderin Silke Hank relativ früh gebeten, mir Schuhe in Größe 41 zur Verfügung zu stellen. Die habe ich in den Proben getragen, damit man sich daran gewöhnt. Für mich als Schauspieler ist es eine kluge Entscheidung, dass die Figur langsam geht; der Grund für die Rolle langsam zu gehen ist, dass Albin wie eine Diva schreitet.
Gab es dabei für Sie Probleme?
Ich hatte Rückenschmerzen nach der zweiten oder dritten Probe. Da habe ich meine Mutter gefragt, hast du auch immer Rückenschmerzen, wenn Du Pumps trägst. Ich hatte niemals zuvor gedacht, dass ich mit meiner Mutter einmal solch ein Gespräch führen würde.
Seit wann arbeiten Sie als Schauspieler? Ist das für Sie ein Fulltime-Job oder üben Sie noch eine andere berufliche Tätigkeit aus?
Theater ist für mich ein Fulltime-Job. Ich stehe gerade auf drei Standbeinen. Ich bin Schauspieler, ich bin Theaterautor und ich betreibe selbst ein Theater. Und zwar das Theater Nero in Erkrath.
Auf welchen Bühnen können die Besucher Sie ab Mitte September, wenn die 63. Schlossspiele beendet sein werden, weiterhin sehen?
Im Theater an der Volme, ich bleibe Hagen somit erhalten. Dort sind die gesamten Hagen-Krimis von Stefan Schröder zu sehen. Ich werde im Oktober dort einsteigen. Darüber hinaus bin ich im Theater Nero oder in Düsseldorf im Theater an der Lueg-Allee zu sehen. Zusätzlich spiele ich deutschlandweit Tourneetheater.
Wollten Sie schon als kleiner Junge Schauspieler werden oder gehören Sie eher zu den Spätberufenen?
Ich wollte eigentlich immer Schauspieler werden. Ich habe zwischendurch überlegt, etwas anderes zu machen und habe dann Musik studiert. Das ist jetzt jedoch ungefähr 15 Jahre her.
Dürfen sich die Schlossspiel-Freunde auch im Jahr 2018 auf Lars Lienen freuen?
Die Schlossspiele sind so schön. Die Location ist wunderbar. Es ist ein tolles Publikum. Das habe ich bereits vor zwei Jahren bei der Hexenjagd erfahren. Der Freundeskreis ist toll, das alles ist ein erstklassiges Paket. Deshalb wäre ich gerne wieder dabei. Ich hoffe, dass der Verein weitermacht.