Haspe. . Noch in diesem Jahr soll es erste Veränderungen im Hasper Zentrum geben. Dazu steht die GWG in Verhandlungen mit zwei neuen Ankermietern.

  • Die GWG wird noch im Herbst beginnen, die verwaiste Passage auf dem Hüttenplatz durch einen neuen Mieter wiederzubeleben
  • Der Zehn-Jahres-Mietvertrag mit einer Discounter-Kette ist bereits unterzeichnet.
  • Auch für den alten Real-Markt ist Hoffnung in Sicht – ein Vollsortimenter hat Interesse.

„In Haspe gibt es zu wenige Baustellen“, beklagte Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser im Juni beim Erbsensuppen, dem humoristischen Vorglühen zum Kirmeszugspektakel. Mit diesem ironischen Hinweis trat er der städtischen Planungsverwaltung massiv auf die Füße, bei der angesichts vielfältiger anderweitiger Aufgaben der Stadtteil im Hagener Westen offenkundig im toten Winkel verschwunden ist. Vor allem die Umgestaltung der Fußgängerzone, für deren Facelifting die notwendigen Finanzmittel längst bereitstehen, liegt zum Verdruss der Hasper auf Eis. Dafür mussten sich Baudezernent Thomas Grothe und Fachbereichsleiterin Barbara Hammerschmidt prompt den wenig schmeichelhaften Hasper Bolzen – als Gedankenstütze und Ansporn zugleich – abholen.

Kleinere Geschäfte haben kaum Entwicklungschancen

Dennoch dürfte das Hasper Zentrum noch in diesem Jahr sein Gesicht verändern: Die Gemeinnützige Wohnstätten-Genossenschaft (GWG) wird noch im Herbst damit beginnen, die verwaiste Passage auf dem Hüttenplatz durch die Ansiedlung eines neuen Mieters wiederzubeleben. „Kleinere Geschäfte haben in der Passage kaum Entwicklungschancen“, setzt der Geschäftsführende GWG-Vorstand Christoph Rehrmann auf einen größeren Ankermieter. Der Zehn-Jahres-Mietvertrag mit einer Discounter-Kette, die Aktionswaren und Marken-Produkte aus den Segmenten Bekleidung, Dekoration, Schreibwaren, Haushalt etc. anbietet, ist bereits unterzeichnet. Das Unternehmen, das sich aktuell bundesweit auf Expansionskurs befindet und noch ungenannt bleiben möchte, bezieht nach Möglichkeit noch in diesem Jahr die Flächen des ehemaligen Schlecker-Marktes sowie der Stadtbücherei (insgesamt 900 Quadratmeter).

Für den alten Real-Markt an der Vollbrinkstraße laufen Verhandlungen mit einem Vollsortimenter.
Für den alten Real-Markt an der Vollbrinkstraße laufen Verhandlungen mit einem Vollsortimenter.

Das Unternehmen möchte durchaus stattliche Summen in die Hand nehmen, um dem großflächigen Supermarkt im Hasper Zentrum, der nach dem Rückzug des Kaufparks (Berliner Straße) zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat, ein zeitgemäßes Ambiente und kundenfreundlichere Strukturen zu verleihen. Sollte hier ein langfristiger Mietkontrakt zustande kommen, würde sich die GWG in der Pflicht sehen, auch das angrenzende Parkhaus baulich den Kundenanforderungen des 21. Jahrhundert anzupassen. Dazu gehört neben der Beseitigung von Angsträumen, dass es künftig eine direkte Anbindung in die Vollbrinkstraße geben wird.

Außerdem wird der Garagenhof zwischen dem Parkdeck und der Wohnbebauung auf dem Hüttenplatz abgerissen und durch eine ebenerdige Parkfläche mit etwa 100 Stellplätzen ersetzt. Somit entstehen auch in der Hüttenplatz-Passage direkte Anfahrtmöglichkeiten.

Erste Veränderungen noch 2017

„Mit diesen Schritten dürften auch die Ladenlokale entlang der Vollbrinkstraße für Einzelhändler deutlich attraktiver werden“, verspricht sich Rehrmann Impulse für das gesamte Hasper Zentrum. „Diese Frequenzbringer helfen auch der Voerder Straße“, plädiert der GWG-Manager weiterhin dafür, diesen Teil der Hasper Fußgängerzone in eine Fahrtrichtung wieder für den Autoverkehr zu öffnen, um Attraktivität durch bequeme Erreichbarkeit zu schaffen.

Mühsame Zusammenarbeit mit der Stadt

Bezirksbürgermeister Thieser hat – trotz anderer Prioritätensetzungen bei der Stadt – die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Veränderungen in der Voerder Straße bereits in diesem Jahr beginnen: „Es hat Gespräche mit dem WBH gegeben, dass in diesem Jahr schon einmal die Bäume verschwinden, die im Rahmen der künftigen Planung natürlich durch anderes Grün ersetzt werden.“

Außerdem möchte die Bezirksvertretung Vorschläge erarbeiten, wie eine Flaniermeile aussehen und wie die Eingangsbereiche gestaltet sein sollten. Begleitet werden diese Prozesse durch Gespräche mit der Straßenbahn, um die Bushaltestellen am Kreisel intelligent zu integrieren. „Auf der informellen Ebene kommen wir voran. Es bleibt aber alles sehr mühsam“, so Thieser.

>> Die Entwicklung auf dem nördlichen Brandt-Areal

Weitaus geradliniger läuft derweil die Entwicklung auf dem nördlichen Brandt-Areal. Hier stehen der Bebauungsplan sowie der Durchführungsvertrag mit dem Investor, der inzwischen auch einen Betreiber für das Gesundheitszentrum gefunden haben soll, vor Abschluss.

Damit könnte der Investor bereits im November mit den Abrissarbeiten entlang der Enneper Straße sowie der einstigen Produktionshallen beginnen.