Eines der modernsten Stellwerke regelt den Verkehr am Güterbahnhof in Vorhalle. Waggons werden automatisch den Gleisen zugeordnet.
Der Eisenbahn-Standort Hagen besitzt nicht nur eine der technisch modernsten Lokservicestellen in der Bundesrepublik, sondern auch eines der modernsten Stellwerke. Dieses durchlaufen am Güterbahnhof Vorhalle mit seinen 42 Richtungsgleisen rund 1500 Wagen in 24 Stunden.
„Normalerweise ist es sogar für 2000 ausgelegt“, erläutert Betriebsrat Friedhelm Bleicher, Mitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Nach der, so Bleicher weiter, über 55 Millionen Euro teuren Modernisierung des Güterbahnhofs in 2007/2008 arbeite das Stellwerk nun volltechnisiert.
Gleisbremse nun vollautomatisch
Die Güterwagen werden dabei durch einen sogenannten Ablaufsteuerrechner dem jeweiligen Gleis zugeordnet. Sie durchlaufen das Stellwerk an einer erhöhten Stelle und rollen dann talabwärts zu ihrem festgelegten Sammelpunkt. Auch die hierfür benötigte Gleisbremse arbeite nun vollautomatisch, was eine ganz erhebliche Erleichterung darstelle. Vor dem Umbau mussten die Wagen noch mit Bremskrallen durch Mitarbeiter abgebremst werden.
„Dadurch gab es immer wieder schwere bis mittelschwere Unfälle mit körperlichen Schäden“, sagt Jürgen Cebulla, Werkmeister der Lokservicestelle, der auch bei der Feuerwehr beschäftigt ist. „Durch die Erneuerung der Gleisbremse konnten wir die Unfallzahlen drastisch senken“, so Cebulla.
Zwar seien durch die Modernisierung 43 Arbeitsplätze weggefallen, rechnet Friedhelm Bleicher vor. „Wenn man dies allerdings in Relation zu den Unfallzahlen sieht, ist für mich die Modernisierung schon gerechtfertigt“, sagt Werkmeister Jürgen Cebulla.