Dortmund. . Sie bezeichneten sich selber als Ultras, zeigten aber doch nur das hässliche Gesicht einer Hooligan-Gruppierung. Die Gruppe 0231Riot, vor zwei Jahren im Signal-Iduna-Park aufgetaucht, hat schriftlich ihre Auflösung verkündet. Da gegen die Gruppe aktuell ermittelt wird, um ein Vereinsverbot gegen sie zu erwirken, sind Polizei und Ministerium skeptisch, wie ernst es die selbst ernannte „Gewaltgruppe“ tatsächlich meint.

Sie bezeichneten sich selber als Ultras, zeigten aber doch nur das hässliche Gesicht einer Hooligan-Gruppierung. Die Gruppe 0231Riot, vor zwei Jahren im Signal-Iduna-Park aufgetaucht, hat schriftlich ihre Auflösung verkündet. Da gegen die Gruppe aktuell ermittelt wird, um ein Vereinsverbot gegen sie zu erwirken, sind Polizei und Ministerium skeptisch, wie ernst es die selbst ernannte „Gewaltgruppe“ tatsächlich meint.

Die Auflösungs-Post ging unter anderem an Polizei, Staatsanwaltschaft, den BVB und das NRW-Innenministerium. 023Riot verkündeten jeweils schriftlich ihre Auflösung, über ihre Beweggründe schrieben sie nichts. Wenn das Schreiben echt ist, ist es – vorerst – nur das letzte Kapitel in einem zwei Jahre alten Buch voller unschöner Geschichten.

Vor zwei Jahren erstmals im Stadion

Vor rund zwei Jahren tauchte die Gruppe erstmals im Stadion auf. Auf der Südtribüne, einem Ort, an dem feste Plätze langjährig von diversen Gruppierungen genutzt werden, besetzten sie einen Platz im Block 13. Was eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war, setzte die Gruppe durch ihre körperliche Präsenz und Einschüchterung durch. Der Auftritt der Gruppe war martialisch, ihr Ruf dementsprechend, zumal Verbindungen sowohl in die rechte als auch in eine Kampfsportszene fließend waren.

Während die Gruppe im Stadion meist unauffällig blieb, war das draußen anders. Im Mai 2016 skandierten Mitglieder auf einer Zugfahrt zum DFB-Pokalfinale antisemitische Lieder, im Februar 2017 wurde ein Bus, in dem Gruppenmitglieder auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel waren, von der Polizei kontrolliert. Bengalos, Sturmhauben, Schmerzmittel wurden gefunden. Insgesamt 88 Menschen wurden mit Stadionverboten vom DFB belegt, gleichzeitig begannen die Ermittlungen gegen die Gruppe, um ein Vereinsverbot zu erwirken.

Am 9. Mai 2017 durchsuchte die Polizei die Wohnungen von vier Mitgliedern der Gruppe. Der damalige NRW-Innenminister Jäger: „Der Staat zieht alle Register, damit der Fußball nicht von Schlägern tyrannisiert wird.“ Über 50 Menschen, so das Innenministerium damals, seien Teil der Gruppe.

Aus dem Innenministerium hieß es auf Anfrage, man müsse die Echtheit des Schreibens prüfen. Und, ob es sich nicht nur um ein Lippenbekenntnis handelt, um einem drohenden Vereinsverbot zuvorzukommen. Sollten sich solche Hinweise nicht finden lassen, hätte sich ein Vereinsverbotsverfahren erledigt.

Polizei reagiert abwartend

Auch Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange reagierte abwartend auf die Auflösungs-Ankündigung, deren Echtheit man prüfen müsse. Doch auch wenn die Ankündigung echt wäre, überwiegt bei Lange Skepsis: „Was wir jetzt vorliegen haben, sind Worte. Was wir jedoch brauchen, sind Fakten.“

Man habe in den vergangenen Monaten „großen Druck auf diese Gruppierung aufgebaut“ und beispielsweise durch harte Meldeauflagen verhindert, dass Riots-Mitglieder erneut zum Pokalfinale nach Berlin fahren konnten.