Hagen. . Im „Zentrum für Medien und IT“ in Hagen wird die Fernuniversität zum virtuellen Spielplatz. Neues Magazin am Start .

Der Raum, in dem die Fernuniversität zum virtuellen Spielplatz wird, ist dunkel und karg. Eine grüne Wand, ein futuristisch anmutendes Stehpult, davor eine Kamera samt Bildschirm und Teleprompter – fertig ist die neue akademische Spielwiese, genannt ZMI (Zentrum für Medien und IT). Steht man hier hinter dem Pult, geht es um Klausurerklärungen, Lehrfilme als Unterstützung für das Studienmodul oder Marketing-Videos – etwa Erklärfilme, wie man sich an der Fernuni einschreibt – oder auch um Beiträge für das neue Fernuni-Magazin.

Der Alltag der Menschen wird immer multimedialer, also muss es auch das Angebot für die Studierenden der Fernuni sein, so Abteilungsleiterin Birgit Feldmann. Deshalb bekommt das 18-köpfige Team aus Redakteuren, Informatikern, Designern, Multimedia-Autoren, Untertitlern, Mediengestaltern, -technikern und -wissenschaftlern immer mehr zu tun. „Im Juli haben wir die Auslastung, die wir im ganzen Jahr 2016 zusammengenommen hatten“, verdeutlicht Birgit Feldmann. Wachsende Multimedialität im Fernuni-Studium habe den Vorteil, die Bindung zwischen Lehrenden und Studierenden zu intensivieren.

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„Der Studierende sieht so, wer als Mensch hinter dem Lernstoff steht“, erklärt Produktionaplaner Alexander Reinshagen. Er nimmt am Mischpult der Regie Platz, die sich im Raum hinter dem Studio befindet. Hier werden mit dem PC Video- und Audioleitungen, Hintergründe und Animationen eingefügt. „Wir sind sehr flexibel – von ganz einfach bis sehr komplex ist alles möglich.“

Stets kreativ

„Alles ist auch eine Frage der Konkurrenzfähigkeit“, so Feldmann. Bei immer mehr Anbietern auf dem Markt des Fernstudiums müsse die Fernuni Hagen stets kreativ sein, um ihre Vorreiterrolle erhalten zu können. Deshalb gebe es mittlerweile sogar Veranstaltungen, die von einer Regie live mitgeschnitten und gesendet würden. Fragen der Studierenden können parallel per Twitter gestellt und beantwortet werden.

Und wie sieht der Produktionsplan eines Videos aus? Möglichst ein Semester vorher sollte der Lehrende zum Beratungstermin ins ZMI kommen. Dann werde der Umfang des Beitrags abgesprochen. Gibt es eine Powerpoint-Präsentation oder redet der Lehrende frei? Nutzt er den Teleprompter? Benötigt er Animationen, die in den Hintergrund projiziert werden müssen und Lerngegenstände verdeutlichen? Wie fühlt er sich generell vor der Kamera? Alles sei ja auch eine Typfrage. Anschließend wird ein Drehbuch verfasst und der Beitrag auschoreografiert. Zum Angebot des ZMI gehöre auch eine Schulung für Lehrende zum Thema „Keine Angst vor dem roten Licht“ inklusive Sprechtraining und Tutorial darüber, was man anzieht und was besser nicht.

Fernuniversität in Zahlen

1974 gegründet

Die der Fernuniversität wurde am 1. Dezember 1974 gegründet. Zehn Monate später lief der Studienbetrieb an – der 1. Oktober 1975 wurde damit zum zentralen Datum in ihrer Geschichte.

Mehr Männer an der Fernuniversität

Mit 54 Prozent überwiegen im Sommersemester 2017 leicht die männlichen Studierenden. 46 Prozent der Studierenden sind in diesem Semester weiblich.

Mehrheit Berufstätig

80 Prozent der Studierenden in dem aktuellen Semester sind berufstätig.

Bereits abgeschlossenes Studium

45 Prozent der Studierenden an der Fernuniversität haben bereits ein Studium abgeschlossen.

Mehrheit wohnt in Deutschland

66.520 Studierende der Fernuniversität haben ihren Wohnort in Deutschland. Im Ausland leben 5.746 Studierende, davon 5.202 in Europa.

1825 Mitarbeiter

87 Professoren und Professorinnen arbeiten an der Fernuniversität. 442 wissenschaftliche Mitarbeiter sind hier beschäftigt.

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„Wir können schon viel anbieten, aber es wird sich videotechnisch noch viel mehr professionalisieren“, erklärt Birgit Feldmann. Noch mehr Animationen und virtuelle Räume. Doch je mehr möglich ist, desto mehr zeigt sich auch, dass sich zwar sehr viele, aber nicht alle Dingen ändern: „Kulturwissenschaftler reden gerne, Informatiker nutzen eher einen Chat“, lacht Birgit Feldmann.