Hohenlimburg. Der ehemalige Hussel-Geschäftsführer kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Seit 1. Juli ist Sven Eklöh Mitinhaber des Rewe-Marktes an der Lindenbergstraße.
- Sven Eklöh ist Mitinhaber des Rewe-Marktes an der Lindenbergstraße in Hohenlimburg.
- Der ehemalige Hussel-Geschäftsführer fühlt sich bei seiner neuen Aufgabe pudelwohl. Er hat im Markt schon einige Veränderungen vorgenommen.
- Sven Eklöh und sein Team achten auf Frische und Warenbewegung.
Sven Eklöh (54) ist seit dem 1. Juli Mitinhaber des Rewe-Supermarktes an der Lindenbergstraße. Bis Ende 2016 war der Vater von vier Kindern geschäftsführender Gesellschafter bei Hussel, startete seine berufliche Laufbahn nach dem Abitur und einer Ausbildung bei Käfer in München allerdings als Rewe-Supermarktleiter. Wie er zurück zu seinen Wurzeln gekommen ist, hat er dieser Zeitung in einem Interview verraten.
Herr Eklöh, wie kam es, dass Sie nach so langer Zeit wieder einen Supermarkt übernommen haben?
Sven Eklöh: Nach dem Ende bei Hussel habe ich mich natürlich gefragt, was ich dann mache. Aus der Familie kam der Anstoß: Mach Dich doch selbstständig. Das hast Du doch gelernt. So habe ich Kontakt zu Rewe Dortmund und Köln aufgenommen, habe mich aufgrund der Nähe zu Hagen für Dortmund entschieden. Ich habe ein Assessment Center durchlaufen und mich ein halbes Jahr eingearbeitet. Eigentlich hatte ich mich auf NRW konzentriert, aber dann kam das Angebot, den Markt an der Lindenbergstraße zu übernehmen. Der Markt, wo ich selbst immer eingekauft habe. Ich habe für mich geprüft, ob der Markt Potenzial hat. Und das hat er!
Und gut eingelebt?
Auf jeden Fall. Ich habe eine Sechs-Tage-Woche, und es ist unheimlich viel zu tun. Aber die Tage gehen so schnell vorbei, weil es einfach Spaß macht. Eigentlich kommt ja meine ganze Familie aus dieser Branche, und da kann man zurecht stolz drauf sein.
Wie haben sich im Laufe der Jahre Markt und Kunde verändert?
Der Markt ist durch die Digitalisierung schneller und transparenter geworden. Alles, was verkauft wird, kann der Kunde nachvollziehen. Die Preistreiberei stört mich. Das ist traurig, aber man muss es zur Kenntnis nehmen.
Viele Kunden kommen täglich, um frisch einzukaufen. Einige kaufen wöchentlich ein. Für beide müssen wir die Tiefe im Sortiment bieten, die Frische, als auch die Trends Bio und vegan. Auch regionale Produkte sind wichtig.
Was haben Sie in Ihrem Markt bisher verändert?
Die Kunden haben schon registriert, dass sich mit vielen, vielen kleinen Handgriffen etwas verändert hat. Wir haben unsere Obst- und Gemüse-Abteilung mit mehr Frische ausgestattet. Zudem haben wir das Personal aufgestockt, um unseren Kunden mehr Service zu bieten.Wir achten stets auf die Warenbewegung, haben die Haltbarkeitsdaten immer im Auge. Wir wollen unseren Kunden absolute Top-Frische bieten. Ich möchte auch noch investieren, etwas umbauen und optimieren, das wird aber noch ein paar Tage dauern. Ich möchte die Regale flacher und übersichtlicher gestalten sowie weitere Kühlregale einrichten.
Wie kann man sich von den Discountern abgrenzen?
Wir sind sozusagen mitten im Pudding, das müssen wir berücksichtigen, müssen den übermächtigen Discountern Paroli bieten. Wie schon erwähnt müssen wir unser Sortiment pflegen, Individualität schaffen und uns in Bereichen spezialisieren. Was Regionalität betrifft, bin ich auf der Suche nach Partnern, Bauern aus dem Umfeld des westlichen NRW. Das braucht aber auch noch ein bisschen Zeit.
Die Menschen in Hohenlimburg werden älter. Wie kann ein Supermarkt den Leuten helfen?
Ein Problem liegt dort in der Industrie. Ältere Menschen verzehren nicht mehr so viel und wollen nicht immer die Großpackungen kaufen. Bei uns bieten wir einen Lieferservice. Der Kunde sucht sich im Laden aus, was er haben möchte, und wir liefern es ihm nach Hause. Unser Ladenlokal ist ebenerdig mit breiten Durchlaufzonen, niemand muss Slalom fahren. Aber es wohnen auch viele junge Menschen in Hohenlimburg, es gibt junge Wohngebiete. Diese wollen wir als Kunden gewinnen.