Hohenlimburg. . Sie kommt immer wieder zurück. Erneut besuchte Gail Stern (Baltimore, USA) die Heimat ihres Vaters Rolf Stern. Die Familie des damals jungen Mannes lebte bis 1938 an der Wesselbachstraße 4, zog aber, weil ihre Existenzgrundlage in Hohenlimburg durch die Nationalsozialisten zerstört war, nach Meckenheim.
Sie kommt immer wieder zurück. Erneut besuchte Gail Stern (Baltimore, USA) die Heimat ihres Vaters Rolf Stern. Die Familie des damals jungen Mannes lebte bis 1938 an der Wesselbachstraße 4, zog aber, weil ihre Existenzgrundlage in Hohenlimburg durch die Nationalsozialisten zerstört war, nach Meckenheim.
Bereits vier Monate später gelang dem damals 15-Jährigen mit Hilfe eines Kindertransportes die Flucht in die USA. Es war aber nicht mehr möglich, Eltern und Schwester ebenfalls zur Flucht zu verhelfen. So war Rolf der einzige seiner Familie, der den Holocaust überlebte: Seine Familienangehörigen waren im Jahr 1942 nach Minsk deportiert und dort sofort nach Ankunft ermordet worden.
Beim aktuellen Besuch wurde Gail Stern von ihrer Cousine 2. Grades, Judith Cataldo, und deren Ehemann Bernhard, ebenfalls aus Baltimore, begleitet. Ihr Weg führte sie zunächst nach Minsk in Weißrussland zum Ort der Ermordung ihrer Vorfahren. Weitere Stationen der Spurensuche waren Meinerzhagen sowie das Grab der gemeinsamen Urgroßeltern in Bad Godesberg. Schließlich Meckenheim und Hohenlimburg.
Lieder vom Glockenturm
Als die Gruppe nach der Besichtigung der Stolpersteine zum Besuch die Synagoge Hohenlimburg betrat, erklang vom Glockenturm des Rathauses das „haTikwa“ und „Shalom Alechem“. „Ich bin nicht nur von der Begegnung mit den Lebens- und Leidens-Stätten meines Vaters und seiner Familie zutiefst beeindruckt. Sondern auch davon, wie herzlich die Begegnungen hier und heute sind und wie behutsam und aufmerksam die Menschen nun mit dieser Geschichte umgehen“, beschrieb eine gerührte Gail Stern ihre Empfindungen. „Ich werde wiederkommen“, so ihr Versprechen.