Hagen-Mitte. . Die Wachs-Verschmutzungen rund um das Hagener sollen bald ein Ende haben: Die Stadt setzt jetzt auf LED-Technik für die gepflasterte Fläche.

  • Das Hagener Friedenszeichen soll künftig durch LED-Lichter im Boden erstrahlen
  • Damit möchte die Stadt die ständigen Verschmutzungen durch Kerzenwachs unterbinden
  • Die angrenzende Hinweisstele für Fußgänger wird zudem von dem Symbol weggerückt

Mit der ursprünglichen Intention des ins Pflaster der Hohenzollernstraße eingelassenen Symbols hatten die hitzigen Auseinandersetzungen rund um das Hagener Friedenszeichen zuletzt erschreckend wenig zu tun. Stattdessen entwickelte sich das Ringen um die angemessene Illuminierung des Zeichens zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Friedensbewegten und Ordnungsbehörde. Doch jetzt zeichnet sich eine Lösung des Problems ab, die das unwürdige Gezänk bis zum Herbst befrieden könnte.

Verschmutzungen rund ums Symbol

„In diesem Zustand stellt das Friedenszeichen in Hagen keine Werbung für die gute Sache dar“, stellte im Oktober vergangenen Jahres der inzwischen zurückgetretene Bezirksbürgermeister Arno Lohmann im Namen des Innenstadt-Parlaments fest. Damit spielte er auf die ständigen Verschmutzungen des Symbols an, das immer wieder durch umgefallene Kerzen und Grablichter mit flüssigem Wachs besudelt worden war.

Sämtliche Appelle seitens der Stadt, offene Flammen dort nur dann anzuzünden, solange dort Personen Aufsicht führen, scheiterten kläglich. Immer wieder wurden Stimmen laut, dass Kinder sich an den Kerzen angeblich die Finger verbrannt oder neugierige Hunde ihr Fell versengt hätten.

Anzeige erstattet

Zudem wurde die nebenstehende Stele mit Fußgänger-Informationen mit schöner Regelmäßigkeit mit Aufklebern und Pamphleten aus der linken Szene zugekleistert. Nachdem die Firma Ströer/DSM die Infotafeln mehrfach hatte reinigen lassen, erstattete sie angesichts der anhaltenden Verschmutzungen schließlich sogar Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Parallel dazu räumte das städtische Ordnungsamt mehrfach das Friedenssymbol ab, um weitere Wachsspritzer am Boden, aber auch an den Schaufenstern der angrenzenden Ladenlokale zu verhindern.

Das Hagener Friedenszeichen soll bald durch LED-Lichter im Pflaster erstrahlen.
Das Hagener Friedenszeichen soll bald durch LED-Lichter im Pflaster erstrahlen. © Michael Kleinrensing

Mitte Februar kam es, eingefädelt von Linken-Ratsherr Ingo Hentschel, letztlich zu einem Spitzengespräch bei Oberbürgermeister Erik O. Schulz mit Vertretern des Vereins Hagener Friedenszeichen. Dabei wurde die Idee geboren, die aufgestellten Lichter durch in das Pflaster eingelassene LED-Leuchten zu ersetzen. Diese sollen, ausgelöst durch eine Zeitschaltuhr, jeweils bei Einbruch der Dunkelheit sich automatisch Einschalten.

Konstruktive Begleitung der Politik

Die entsprechende Stromversorgung ließe sich nach Einschätzung von Stadtbaurat Thomas Grothe ohne erheblichen Aufwand schaffen. Der neue Bezirksbürgermeister Ralf Quardt hat bereits signalisiert, diese Idee, die nach der Sommerpause auch in der Bezirksvertretung Mitte diskutiert werden soll, konstruktiv begleiten zu wollen: „Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Bezirksvertretung sich an der Finanzierung der LED-Technik mit einem Beitrag beteiligt.“

Parallel dazu soll in den Boden auch noch eine Platte eingelassen werden, die auf die Idee und Ursprünge des Hagener Friedenszeichen hinweist sowie dessen politische Botschaft veranschaulicht. Die Info-Stele, die Gäste der Stadt durch die City lotsen soll, wird zudem ein paar Meter versetzt, um die Lust am wilden Plakatieren ein wenig einzudämmen.

>>HINTERGRUND: VON KÜNSTLER GESTALTET

Das Friedenszeichen wurde 1958 vom britischen Künstler Gerald Holtom im Auftrag der britischen Kampagne zur nuklearen Abrüstung für den weltweit ersten Ostermarsch von London zum Kernwaffen­forschungs­zentrum in Aldermaston entworfen.

Laut Holtom stellt das Symbol eine Kombination zweier Zeichen aus dem Winkeralphabet dar, nämlich von N für nuclear (deutsch: „nuklear“) und D für disarmament (deutsch: „Abrüstung“).

Nach einer anderen – ebenfalls von Holtom – in Umlauf gebrachten Entstehungsgeschichte des Zeichens stellt es einen stilisierten Menschen mit – angesichts einer waffenstarrenden Welt – hilflos nach unten ausgebreiteten Armen dar. Der umschließende Kreis symbolisiert die gesamte Erde.