Hagen. . Das Dortmunder Sozialgericht hat das Hagener Jobcenter zur Zahlung von 500 Euro Verschuldungskosten verurteilt, weil die Behörde sich geweigert hatte, einer rumänischen Familie zustehende Zahlungen zukommen zu lassen. Die Richter kamen zu der Überzeugung: Verweigert ein Jobcenter EU-Ausländern, die wegen eines Minijobs als Arbeitnehmer anzusehen sind, aufstockendes Arbeitslosengeld II, ohne hierfür eine Stütze im Gesetz oder in der Rechtsprechung zu finden, kann das Sozialgericht der Behörde bereits im Eilverfahren wegen missbräuchlicher Rechtsverteidigung Verschuldenskosten auferlegen (Az.: S 19 AS 2057/17 ER).

Das Dortmunder Sozialgericht hat das Hagener Jobcenter zur Zahlung von 500 Euro Verschuldungskosten verurteilt, weil die Behörde sich geweigert hatte, einer rumänischen Familie zustehende Zahlungen zukommen zu lassen. Die Richter kamen zu der Überzeugung: Verweigert ein Jobcenter EU-Ausländern, die wegen eines Minijobs als Arbeitnehmer anzusehen sind, aufstockendes Arbeitslosengeld II, ohne hierfür eine Stütze im Gesetz oder in der Rechtsprechung zu finden, kann das Sozialgericht der Behörde bereits im Eilverfahren wegen missbräuchlicher Rechtsverteidigung Verschuldenskosten auferlegen (Az.: S 19 AS 2057/17 ER).

Sozialgeld verweigert

Das Jobcenter Hagen hatte einer seit 2014 in Deutschland lebenden rumänischen Familie mit vier Kindern Arbeitslosengeld II bzw. Sozialgeld verweigert, obwohl der Familienvater angab, Arbeitnehmer mit einer Tätigkeit als Paketsortierer in einem DPD-Depot zu sein. Nachdem das Sozialgericht anhand der vorgelegten Unterlagen und im Rahmen eines Erörterungstermins die Angaben des Antragsstellers überprüft und das Jobcenter wegen der geringen Anforderungen an die Arbeitnehmereigenschaft auf den offensichtlich bestehenden Leistungsanspruch der Familie wiederholt hingewiesen hatte, erfolgte gleichwohl keine behördliche Abhilfe.

Eindruck: Jobcenter legt es darauf an

Das Gericht erließ eine einstweilige Anordnung gegenüber dem Jobcenter zur vorläufigen Zahlung von Grundsicherungsleistungen. Zugleich erlegte es dem Jobcenter – wie auch in vorangegangenen Verfahren – gemäß § 192 des Sozialgerichtsgesetzes Verschuldenskosten von 500 Euro auf. Das Verhalten der Behörde erwecke den Eindruck, so das Gericht, dass sie es in einer Vielzahl derartiger Fälle regelmäßig darauf anlege, nur zu leisten, wenn sie vom Gericht dazu verpflichtet werde. Das Jobcenter Hagen behindere damit die Gewährung effektiven sozialgerichtlichen Rechtsschutzes.