Hagen. . Drei große Baustellen verzögern sich. Die Sanierung der Saarlandstraße und die Deckenerneuerung auf dem Märkischen- und Bergischen Ring.
- Zwei große Straßenbauprojekte werden mindestens bis in das kommende Jahr verschoben
- Die Sanierung der Saarlandstraße und die Deckenerneuerung auf Teilen des Märkischen- und des Bergischen Rings müssen warten
- Am Geld liegt es nicht, das ist im Haushalt eingeplant, doch die Planungen sind noch nicht fertig.
„Der Baustellen-Stau soll 2017 aufgelöst werden“ – so lautete im Januar der Titel in der WESTFALENPOST. Jetzt ist klar, dass es so doch nicht so schnell kommen wird. Zwei große Straßenbauprojekte werden mindestens bis in das kommende Jahr verschoben: Die Sanierung der Saarlandstraße und die Deckenerneuerung auf Teilen des Märkischen- und des Bergischen Rings. In beiden Fällen haben sich die Planungen bei der Stadt verzögert.
Die Sanierung der Saarlandstraße zwischen Landgericht und Autobahnzubringer wird damit zum zweiten Mal verschoben. Ursprünglich hätten schon 2016 die Bagger anrollen sollen, um die viel befahrene vierspurige Einfallstraße vom Autobahnkreuz Hagen in die Innenstadt zu erneuern. Flüsterasphalt sollte unter anderem zur Lärmminderung beitragen. Mittel aus dem so genannten Konjunkturprogramm III, mit dem der Bund Kommunen unterstützt, sollen hierfür verwendet werden.
WBH hat Auftrag noch nicht erhalten
Im vergangenen Jahr wurden die Arbeiten dann mit Verweis auf den noch nicht von der Bezirksregierung genehmigten städtischen Doppelhaushalt 2017/17, den es trotz der Bundesmittel braucht, verschoben. Diese Genehmigung gibt es nun seit dem Jahreswechsel. Entsprechend hatte der für den Straßenbau zuständige städtische Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) auf einen Auftrag aus dem „Mutterhaus“, also der Stadtverwaltung gewartet. Doch den gibt es bislang immer noch nicht.
Am Geld liegt es nicht, das ist im Haushalt eingeplant, doch die Planungen sind noch nicht fertig. „Wir sind in einigen Punkten auf die Unterstützung eines externen Ingenieurbüros angewiesen“, so Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab. Denn: Es soll nun noch eine 240 Meter lange Lärmschutzwand im Bereich zwischen der Brücke „Im Alten Holz“ und der Brücke „Berchumer Straße“ entstehen. „Der Auftrag soll aber noch in diesem Jahr an den WBH übergeben werden. „Wenn alles wie geplant läuft, sollen die Arbeiten an der Saarlandstraße im Spätsommer/Herbst beginnen.“
Ausschreibung benötigt drei Monate
Da ist man beim ausführenden Wirtschaftsbetrieb Hagen skeptischer: „Wir müssen ja erst die Ausschreibung der Arbeiten vorbereiten und durchführen“, so der zuständige Fachbereichsleiter des Wirtschaftsbetriebs Hagen, Matthias Hegerding. „Das wird sicherlich drei Monate dauern.“ Der Nebeneffekt durch die Verzögerung: Die derzeit ebenfalls laufende Sanierung der Brücke Berchumer Straße mit den verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen könnte dann beendet sein (siehe Infobox).
Konjunkturpaket-Mittel sicher
Eine Gefahr, dass die Mittel aus dem Konjunkturpaket III durch die zweimalige Verzögerung verloren gehen könnte, besteht nach Ansicht der Stadtverwaltung aber nicht. „Wir müssen das Geld erst bis 2019 verbaut haben“, so Karstan-Thilo Raab.
Noch gar nicht begonnen haben hingegen die Planungen für die Deckensanierung auf dem Bergischen Ring (Buscheystraße bis Lange Straße) und auch auf dem Märkischen Ring (Zehlendorfer Straße bis Hochbrücke). Beides sind viel befahrene Straßen, daher hatte der WBH ursprünglich die diesjährigen Sommerferien für die Arbeiten ins Auge gefasst, um die Behinderungen abzumildern. Doch auch hier fehlt der Auftrag der Stadtverwaltung. „Es gibt keine Planungskapazitäten, um das Ganze in diesem Jahr umzusetzen“, so Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab.
>> Brücke „Berchumer Straße „wird 300 000 Euro teurer
Die Sanierung der „Brücke Berchumer Straße“, die eigentlich ein Teil der Autobahn A 46 ist, aber sich trotzdem im städtischen Besitz befindet, wurde im April 2016 begonnen und soll, so der Wirtschaftbetrieb Hagen (WBH), auch p lanmäßig bis Ende 2017 fertiggestellt werden.
Und das, obwohl es im Zuge der Bauarbeiten zu zusätzlichen Arbeiten gekommen ist, die Mehrkosten in Höhe von rund 300 000 Euro verursachen werden. Damit erhöhen sich die Gesamtkosten auf etwa 3 Millionen Euro.
Die Sanierungsarbeiten am südlichen Brückenüberbau (Richtung Iserlohn) sind bis auf die Montage der Lärmschutzwand abgeschlossen. Jetzt können auch Lkw wieder über den sanierten Brückenbereich fahren, die Lkw- Sperrung stadtauswärts ist damit aufgehoben.