Hagen. . Endlich: Die Verbandsstraße konnte am Freitagabend wieder für den Verkehr freigegeben werden, der Abriss der Lennetalbrücke schreitet voran.

  • Verbandsstraße wurde am Freitagabend wieder für den Verkehr freigegeben
  • Abrissarbeiten an der Lennetalbrücke rücken näher an den Fluss heran
  • Umweltbehörden haben Auflagen gemacht, Abbruchmaterial darf nicht ins Wasser stürzen

Gute Nachricht für alle Autofahrer in und rund um Hohenlimburg: Der Abbruch der Lennetalbrücke war gestern Abend so weit vorangeschritten, dass die Verbandsstraße wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Das teilte Projektleiter Michael Neumann vom Landesbetrieb Straßen am Freitag mit: „Alle Arbeiter haben sich nochmal richtig reingehängt, so dass wir früher als erwartet fertig geworden sind.“

Tagelange Verspätung

Nach dem Abschluss der Arbeiten oberhalb der Straße wurde die Fahrbahn gereinigt. Die Umleitungsschilder wurden allerdings noch nicht abgebaut, sie sollen im Laufe des Wochenendes entfernt werden.

Seitdem die Verbandsstraße am 21. April in Höhe des Hauses Gosmann gesperrt worden war, war es in Hohenlimburg und Umgebung täglich zu langen Staus gekommen. Besonders ärgerlich: Die Abrissarbeiten an der Brücke hatten sich verzögert, weil ein fest eingeplanter Longfrontbagger erst mit tagelanger Verspätung an der Baustelle eingetroffen war. Gestern waren sieben Bagger mit dem Abriss beschäftigt.

Alles nach Plan

Bis auf die Zeitverzögerung lief der Abbruch nach Plan, von den niederprasselnden Gesteins- und Stahlbrocken wurden weder Menschen verletzt noch Geräte beschädigt. In den nächsten Tagen werden sich die Bagger unterhalb der Brücke weiter an die Lenne heranpirschen. Sobald der Fluss erreicht ist, wird es mit dem Abriss erst so richtig kompliziert. Die Umweltbehörden haben dem federführenden Landesbetrieb Straßen und der Abbruchfirma Moß aus Lingen/Ems zur Auflage gemacht, dass das Abbruchmaterial nicht ins Wasser stürzen darf.

Deshalb müssen die Pfeiler, Längs- und Querträger der Brücke mit speziellem Gerät zersägt und anschließend mit Kränen aus dem Bauwerk herausgehoben werden. Die gleiche Prozedur wird sich später wiederholen, wenn die Abbruchkolonne jenen Abschnitt der Brücke erreicht, der die Bahnschienen überquert. Auch hier muss sichergestellt werden, dass die Gleise nicht von den tonnenschweren Bruchstücken zerstört werden.

Für den Brückenabriss sind sechs Monate eingeplant, auch Dolomit- und Sudfeldstraße werden demnächst gesperrt.

>>Hintergrund: Neue Baustellen

  • Der Neubau der Lennetalbrücke kostet 115 Millionen Euro.
  • Noch in diesem Sommer beginnt der Landesbetrieb mit der Erneuerung der Talbrücken Kattenohl und Brunsbecke (die Vorbereitungen sind bereits angelaufen). Hier entsteht eine weitere Großbaustelle. Kosten: Kattenohl 19 Millionen Euro, Brunsbecke 52 Millionen Euro.