Hohenlimburg. . Das Café Real in Hohenlimburg ist ein Kinder- und Jugendtreff der AWo, wird seit 2003 von Frank Siebel geleitet.

Wir schreiben das Jahr 1999. Im zentralen Elsey fehlt ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, alle anderen Hohenlimburger Stadtteile sind abgedeckt. Die Arbeiterwohlfahrt (AWo) ruft das Café Real ins Leben, direkt an der Realschule im Kley gelegen.

Eine innovative Idee ist geboren, denn ein Kinder- und Jugendtreff, integriert in einer Schule, gibt es in ganz Hagen bis heute nicht. Bis 12 Uhr werden die Räumlichkeiten für die Frühbetreuung der Realschüler genutzt – es werden hunderte Butterbrote geschmiert und an die Schülerinnen und Schüler verteilt. Nach der Reinigung und der Übermittagbetreuung – ebenfalls von der AWo getragen – folgt die Nutzung des Cafés als Kinder- und Jugendtreff.

Das Café Real ist untrennbar mit dem Namen Frank Siebel verbunden. Seit 2003 leitet er die Einrichtung, seit vier Jahren zusammen mit Sarah Führt. „Für Kinder ist es wichtig, dass die Leiter auch kontinuierlich dabei sind“, so Frank Siebel. „Das betrifft auch die Honorarkräfte. Wenn diese einmal nicht da sind, fragen die Kinder sofort, wo sie sind.“

30 Jugendliche täglich

Fast täglich betreuen sie etwa 30 Jugendliche, die meisten sind etwa zwischen elf bis zwölf Jahre alt. „Einige bringen sogar ihre kleinen Geschwister mit. Da stoßen wir schon manchmal an die Grenzen. Aber da ist auch der große Bruder oder die große Schwester in der Verantwortung“, sagt Frank Siebel, der sich auch über einen hohen Anteil an Grundschülern freut. Der Kinder- und Jugendtreff ist nämlich offen, nicht nur für Realschüler. „Manchmal kommen auch Mütter mit, sogar Omas schauen bei uns vorbei“, sagt Sarah Führt mit einem Schmunzeln.

Die Diplom-Pädagogin und der Sozialarbeiter machen also viel richtig – der Besucherandrang kommt nicht von ungefähr. Beide setzen neben dem Alltag auch auf das AG-Programm. „Bei der Koch-AG gibt es sogar eine Warteliste“, so Sarah Führt. Mittwochs gibt es immer Spieleturniere wie Kicker, Fußball oder Basketball, freitags kümmert sich Frank Siebel um die Theater-AG. Einmal im Jahr führen die Teilnehmer ein Stück auf, Ende Juni findet dieses im „LUTZ“ des Hagener Theaters statt.

Vor vier Jahren übernehmen Frank Siebel und Jörg Schmidts, Leiter des Jugendzentrums an der Jahnstraße, die Geschäftsführung des Hohenlimburger Jugendrates. Siebel lädt die Mitglieder ein und führt Protokoll, Schmidts kümmert sich um die beschlossenen Anträge. „Ansonsten leiten die Jugendlichen die Sitzungen eigenständig. Wir greifen nur ein, wenn es schwere Diskussionen gibt und leisten Hilfe bei der Gesprächsführung“, sagt Frank Siebel.

Ein häufiger Satz, der durchs Stadtgebiet geistert ist, dass „in Hohenlimburg nichts für die Jugend getan wird“. Wenn Frank Siebel das hört, geht ihm die Hutschnur auf. „Die Jugendlichen im Rat identifizieren sich mit ihrer Stadt und machen sich Gedanken. In jeder Sitzung wird ein Antrag beschlossen“, so der Sozialpädagoge. Ob es zusätzliche Spielmöglichkeiten oder Klettergerüste sind oder allgemeine Themen. „Die Jugendlichen beschwerten sich über Raser an der Königsberger Straße und wollten dort eine Blitzanlage installieren lassen“, sagt Frank Siebel. Ebenfalls wünschen sie sich Möglichkeiten, Hundekot sofort zu beseitigen. „Das Engagement im Hohenlimburger Jugendrat ist auf jeden Fall gegeben.“ Ebenfalls gibt es in jedem Stadtteil einen Kinder- und Jugendtreff – angeboten von verschiedenen Trägern, aber dennoch sind Frank Siebel und Sarah Führt mit anderen Gruppenleitern vernetzt – es nennt sich „Netzwerk offener Kinder- und Jugendarbeit in Hohenlimburg“. „Wir ergänzen und unterstützen uns, und das funktioniert“, sagt Frank Siebel. „Der Träger spielt keine Rolle, wir machen ja alle die gleiche Arbeit.“

Gemeinsames Projekt

Jährlich gibt es auch ein gemeinsames Projekt – so das Kinderfest, welches am 25. Juni im Lennepark stattfindet. „Jede Einrichtung kümmert sich um eine Station“, sagt Frank Siebel.

Hintergrund

Das Café Real an der Realschule Im Kley ist unter der Woche täglich von 14 Uhr bis 21 Uhr geöffnet.

Im Sommer gibt es ein zweiwöchiges Ferienprogramm mit Ausflügen in den Zoo, ins Freibad oder in den Freizeitpark.