Hagen. . Der Wahlkampf tobt. Unsere Redaktion hat die Kandidaten von SPD und CDU für beide Hagen-Wahlkreise eingeladen. Den Anfang macht Hubertus Kramer.

Der Landtagswahlkampf tobt in NRW, die Gesichter der Politiker lächeln zunehmend von den zuplakatierten Straßenrändern und auf unzähligen mehr- oder minderspannenden Wahlkampfterminen überbieten sich die Kandidaten beim Phrasendreschen.

Nicht mit uns! Die Redaktion hat die jeweiligen Kandidaten von SPD und CDU für die beiden Wahlkreise in Hagen eingeladen und ihnen – in Anlehnung an die Postleitzahl – 58 Fragen gestellt, mit denen sie im politischen Alltag normalerweise nicht konfrontiert werden. Als Erster stellt sich Amtsinhaber Hubertus Kramer (SPD), der im Wahlkreis 104 mit Haspe, Eilpe/Dahl, Breckerfeld, Gevelsberg, und Ennepetal kandidiert.

1. Was gefällt Ihnen an Düsseldorf?
Der Rhein, weil es nichts Schöneres gibt als das Leben am Fluss in einer Stadt.

2. Warum gewinnen Sie die Wahl?
Weil ich in den vergangenen Jahren glaubhaft gezeigt habe, dass ich nah an den Menschen bin.

3. Wie gestalten Sie in diesem Jahr den Abend des Muttertages?
Ich werde die Wahlergebnisse beobachten und dann vielleicht mit meiner Frau Muttertag und die Wahl feiern.

4. Warum sollten die Menschen auf jeden Fall zur Wahl gehen?
Weil das Wahlrecht ein unglaublich hohes Gut der Demokratie ist.

5. Welche drei Worte fallen Ihnen spontan zu Hagen ein?
Natur, Kultur und leider auch Imageprobleme.

6. Was wünschen Sie Ihrem Konkurrenten Christian Brandt?
Nachträglich herzlichen Glückwunsch zur Geburt seines Kindes.

7. Wo bekommt man in der Düsseldorfer Altstadt ein gutes Pils?
Boah, das ist schwer... Beim parlamentarischen Abend im Landtag.

8. Ihr Lieblingsort?
Zuhause.

9. Was haben Sie nach 100 Tagen Amtszeit in der neuen Legislaturperiode erreicht?
Klarheit darüber, was die künftige Regierung angeht. Und daraus resultiert, welche Aufgabenschwerpunkte ich in der nächsten Legislaturperiode habe.

10. Ein Abgeordneter verdient viel weniger als der Sparkassen-Chef. Ist das gerecht?
Ja.

11. Rhein oder Volme – wo gehen Sie lieber spazieren?
Am Rhein.

12. Welchen Politiker einer anderen Partei schätzen Sie am meisten?
Norbert Lammert.

13. Wie lange wollen Sie noch Politik machen?
Genauso lange, wie Arbeitnehmer arbeiten müssen.

14. Welche Politik-Floskel können Sie nicht mehr hören?
„Das ist im Moment nicht möglich“.

15. Können Sie über Politiker-Witze in der Heute-Show lachen?
Ja.

16. Was verdienen Sie momentan?
10 700 Euro brutto, nach Abzug von Steuern, Altersvorsorge, Krankenversicherung und Kosten für das Büro bleiben mir etwa 4000 Euro netto.

17. Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Mich bei all denen zu bedanken, die mir gratuliert haben.

18. Bevor Sie Politiker wurden, waren Sie was?
Tageszeitungsredakteur.

19. In Ihrer ersten Landtagsrede geht es um . . . ?
. . . Kommunalpolitik.

20. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Der nächtliche Lehrer“ von Klaus Blödl.

21. Als Rentner machen Sie was?
Dann schreibe ich wieder für die Zeitung.

22. Sind Sie eitel?
Nein!

23. Auf wessen Ratschläge hören Sie?
Auf die meiner Frau.

24. Ihr erster Urlaub ohne Eltern?
Ich bin 1974 mit einem Freund nach Südengland und London gefahren. Ich war 14 Jahre alt, wir haben alles mit einem Interrail-Ticket und einem Rucksack auf dem Rücken bereist. Das war wunderschön und sind bis heute tolle Erinnerungen.

25. Was finden Sie an der Stadt Hagen so richtig geil?
Die Hasper Kirmes.

26. Was können Sie an den Städten nicht ausstehen?
Dass die Menschen, die in Hagen leben, ihre eigene Stadt oft so mies machen.

27. Wenn Sie Kommunalpolitiker wären, würden Sie welches Projekt angehen?
Ich würde mich als erstes um die bessere touristische Nutzung der Seenplatte Harkortsee und Hengsteysee kümmern.

28. Wann sind Sie zuletzt geblitzt worden?
Vor etwa einem Jahr vor der Brandt-Brache in Haspe.

29. AC/DC oder Helene Fischer?
AC/DC.

30. In der Zeitung lesen Sie zuerst . . . ?
Den Lokalteil.

31. In welcher Kneipe haben Sie Ihr letztes Bier getrunken?
Im Rustica, wo sich unsere Stammtischrunde trifft.

32. Butter bei die Fische: Die SPD holt bei der Landtagswahl wie viel Prozent?
40 Prozent.

33. Wen haben Sie mit Ihrem ersten Zungenkuss beglückt?
Eine Mitschülerin mit 15 Jahren am Gymnasium.

34. Kann man mit der AfD zusammenarbeiten?
Nein.

35. Warum sind Sie in eine Partei eingetreten?
Das war 1982 nach dem Sturz von Helmut Schmidt. Der Bund und fast alle Länder waren schwarz regiert. Da habe ich gedacht: „Das kann doch wohl nicht wahr sein.“ Und dann bin ich in die SPD eingetreten.

36. Wohin sind Sie zuletzt mit dem Bus gefahren?
Ich bin zuletzt mit dem Bus von Gevelsberg nach Hagen ins Rustica gefahren, wo sich einmal pro Monat unsere Stammtischrunde trifft.

37. Glauben Sie an Gott?
Ja.

38. BVB oder Schalke?
Das ist mir egal, so lange Meisterschaft und Pokal im Ruhrgebiet landen.

39. Wie kommen Sie von Hagen nach Düsseldorf?
Mit dem Zug.

40. Mit welchem NRW-Minister haben Sie zuletzt gesprochen?
Ralf Jäger.

41. Haben Sie sich schon mal selbst gegoogelt?
Ja natürlich.

42. Singen Sie morgens unter der Dusche?
Ja, nicht immer, aber sehr oft.

43. Haben Sie schon mal in einer Gewahrsamszelle gesessen?
Nur dienstlich.

44. Pommes rot-weiß oder Steak bei Hohoffs?
Hmmm... das schmeckt beides. Aber ich nehme das Steak.

45. Wann waren Sie zuletzt in der Kirche?
Bei der Trauerfeier für Magdalene Hoff.

46. Bei welcher Polit-Sendung schalten Sie den Fernseher aus?
„Hart aber fair“ mit Frank Plasberg.

47. Wer ist Ihr Vorbild?
Johannes Rau.

48. Macht Macht sexy?
Ja.

49. Welche Hausarbeit ist Ihr Job?
Getränke holen.

50. Ich kann an Martin Schulz nicht leiden, . . .
. . . dass es noch gut fünf Monate dauert, bis er Kanzler ist.

51. Ich schätze an Angela Merkel . . .
... ihr Lebenswerk.

52. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit 14 Jahren bei der Ferienarbeit als Schleifer bei Schäfer und Flottmann in Silschede.

53. In welchen sozialen Netzwerken sind Sie unterwegs?
Facebook und Instagram.

54. Wann haben Sie Ihren Sandkasten-Kumpel zuletzt getroffen?
Vor vier Wochen beim Zahnarzt. Einer meiner engsten Schulfreunde ist nämlich auch mein Zahnarzt.

55. Braucht Hagen einen Baumwipfel-Pfad?
Ja, als zusätzliche touristische Attraktion.

56. Welches Stück haben Sie zuletzt im Stadttheater gesehen?
Das war „Der Messias“ von der Jungen Bühne. Marc Baron, Vorstandsmitglied des Gevelsberger Kirmesvereins, spielt dort mit. Da sind wir vor Weihnachten in einer ganzen Gruppe hingefahren.

57. Über wen können Sie so richtig lachen?
Über unseren Kater Max.

58. Wenn Sie Christian Brandt die 58. Frage selbst stellen dürften, wie würde diese lauten?
Fändest Du es nicht auch gut, wenn alles so bleibt, wie es ist?