Hagen. . Politische Erfahrung bringt er reichlich mit, jetzt will er es erneut wissen: Helmut Diegel möchte für die CDU erneut in den Landtag einziehen.
Er liebt das politische Argument, den inhaltlichen Diskurs mit Andersdenkenden. 20 Jahre Landtagserfahrung hinterlassen eine hohes Maß an Professionalität. Doch aktuell konzentriert sich Helmut Diegel im Rahmen seiner unermüdlichen Hausbesuche auf das Gespräch mit den Bürgern. „Ein Erfahrungsschatz, den ich so nicht erwartet hätte und den mir keiner mehr nehmen kann“, will er das Gehörte gerne in Landespolitik umsetzen. Im 58-Fragen-Interview der Stadtredaktion musste der CDU-Bewerber für den Wahlkreis Hagen-Mitte, Nord und Hohenlimburg seine Spontaneität unter Beweis stellen.
1. Was gefällt Ihnen an Düsseldorf?
Der Landtag.
2. Warum gewinnen Sie die Wahl?
Weil die CDU in diesem Wahlkampf außerordentlich fleißig ist.
3. Wie gestalten Sie in diesem Jahr den Abend des Muttertages?
Mit der Familie – und ich hoffe komplett.
4. Warum sollten die Hagener auf jeden Fall zur Wahl gehen?
Wenn sich in diesem Land etwas verändern soll, dann müssen die Leute zur Wahl gehen.
5. Welche drei Worte fallen Ihnen spontan zu Hagen ein?
Schöne, liebenswerte Stadt.
6. Was wünschen Sie Ihrem Konkurrenten Wolfgang Jörg?
Privat alles Gute.
7. Wo bekommt man in der Düsseldorfer Altstadt ein gutes Pils?
Ich bin kein Biertrinker.
Es ist kein Zustand, dass die Menschen sich von der Politik so verlassen fühlen
8. Ihr Lieblingsort?
Nach wie vor Hagen.
9. Was haben Sie nach 100 Tagen Amtszeit in der neuen Legislaturperiode erreicht?
Ich möchte zunächst die vielen Bürgeranliegen aufgreifen und umsetzen, die mir bei den Hausbesuchen zugetragen wurden. Ich möchte nach der Wahl diese Hausbesuche auch fortsetzen. Es ist nämlich kein Zustand, dass die Menschen sich von der Politik so verlassen fühlen.
10. Ein Abgeordneter verdient viel weniger als der Hagener Sparkassen-Chef. Ist das gerecht?
Ich möchte – gerade in der Politik – keine Neiddebatte entfachen.
11. Rhein oder Volme – wo gehen Sie lieber spazieren?
Gerne an der Volme, auch an der Lenne und der Ennepe. Am Rhein ist es mir zu turbulent.
12. Welchen Politiker einer anderen Partei schätzen Sie am meisten?
Den NRW-Verkehrsminister Mike Groschek. Er ist ein Typ ähnlich wie ich selbst: Er lässt auch mal einen lockeren Spruch los, setzt sich aber vor allem so ein, wie es seiner Überzeugung entspricht. Er ist einfach ehrlich und authentisch.
13. Wie lange wollen Sie noch Politik machen?
Ich würde mich erst einmal freuen, die nächsten fünf Jahre gut zu gestalten.
Dank für den fairen Umgang
14. Welche Politik-Floskel können Sie nicht mehr hören?
Das ist nicht einfach zu beantworten. Ich nehme sie alle ernst, weil es ja auch immer einen wahren Hintergrund gibt.
15. Können Sie über Politiker-Witze in der Heute-Show lachen?
Zum größten Teil ja.
16. Was verdienen Sie momentan?
Das kann jeder einsehen, weil es öffentlich ist. Aber es ist auskömmlich.
17. Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Mich bei allen Wählerinnen und Wählern, die mich gewählt haben, zu bedanken. Allen anderen danke ich für den fairen Umgang.
18. Bevor Sie Politiker wurden waren Sie was?
Eigentlich Jurist und Unternehmer in Hagen.
19. In Ihrer ersten Landtagsrede geht es um . . . ?
Wenn es nach meiner Orientierung gehen würde, ginge es um das Gesundheitssystem in Nordrhein-Westfalen. Das ist ein wichtiges Thema.
20. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Ich bin gerade dabei „Tausendundein Tag“ zu lesen. Es ist empfehlenswert. Das hat mir meine Frau jetzt geschenkt, weil ich davon so geschwärmt habe.
21. Als Rentner machen Sie was?
Spazieren gehen und Tischtennis spielen.
Wie Phoenix wieder aus der Asche kommt
22. Sind Sie eitel?
Ja, wie jeder andere auch.
23. Auf wessen Ratschläge hören Sie?
Von meiner Frau und von ein, zwei guten Freunden.
24. Ihr erster Urlaub ohne Eltern?
War in Österreich.
Direktkandidaten aus den Wahlkreisen Hagen und Ennepe-Ruhr
25. Was finden Sie an Hagen richtig geil?
Wie Phoenix wieder aus der Asche kommt.
26. Was können Sie an der Stadt nicht ausstehen?
Diese ständige Rumnörgelei.
27. Wenn Sie Kommunalpolitiker wären, würden Sie welches Projekt angehen?
Zunächst einmal die Menschen befragen, wo sie ihre Prioritäten sehen. Deshalb fühlen sich viele ja auch nicht mitgenommen.
28. Wann sind Sie zuletzt geblitzt worden?
Vor zwei Monaten etwa. Waren aber bloß 5 km/h zu viel – 15 Euro.
29. AC/DC oder Helene Fischer?
Nee, weder noch. Aber ich höre vieles gerne. Von den Beatles bis Deep Purple höre ich eigentlich alles. Aber die beiden müssen es jetzt nicht sein.
30. In der Zeitung lesen Sie zuerst . . . ?
Den Politik- und Sportteil.
Eigentlich bin ich ja beglückt worden von einem Mädchen
31. In welcher Hagener Kneipe haben Sie Ihr letztes Bier getrunken?
Eigentlich trinke ich kein Bier, aber das letzte war vorhin in der Braustube, bei Irmchen.
32. Butter bei die Fische: Die CDU holt bei der Landtagswahl wie viel Prozent?
Ich hoffe, über 30 Prozent und stellt den Ministerpräsidenten.
33. Wen haben Sie mit Ihrem ersten Zungenkuss beglückt?
Eigentlich bin ich ja beglückt worden von einem Mädchen. Aber ich konnte damit nichts anfangen, weil ich erst zehn Jahre alt war. Aber weil das so intim ist, möchte ich den Namen für mich behalten.
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34. Kann man mit der AfD zusammenarbeiten?
Nein.
35. Warum sind Sie in eine Partei eingetreten?
Weil ich davon überzeugt bin, dass unsere Demokratie Mitstreiter braucht.
36. Wohin sind Sie zuletzt mit dem Bus gefahren?
Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nicht erinnern.
37. Glauben Sie an Gott?
Ja, sonst wäre ich aus der Kirche ausgetreten.
38. BVB oder Schalke?
Ich bin ein echter Schwarz-Gelber – außer, dass ich auch Sympathien für Bayern habe, wie jedermann weiß.
39. Wie kommen Sie von Bochum nach Düsseldorf?
Mit dem Auto.
Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen
40. Mit welchem NRW-Minister haben Sie zuletzt gesprochen?
Mit Wirtschaftsminister Garrelt Duin.
41. Haben Sie sich schon mal selbst gegoogelt?
Nee, bisher noch nicht. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.
42. Singen Sie morgens unter der Dusche?
Nein.
43. Haben Sie schon mal in einer Gewahrsamszelle gesessen?
Zum Glück auch noch nicht.
44. Pommes rot-weiß oder Steak bei Hohoffs?
Beides.
45. Wann waren Sie zuletzt in der Kirche?
Zu Ostern.
46. Bei welcher Polit-Sendung schalten Sie den Fernseher aus?
Generell, wenn alle durcheinander reden.
47. Wer ist Ihr Vorbild?
Als Fußballer immer Franz Beckenbauer.
Selbstverständlich muss ich die Spülmaschine ein- und ausräumen
48. Macht macht sexy?
Das bilden sich viele Leute ein. Aber sie macht süchtig.
49. Welche Hausarbeit ist Ihr Job?
Da habe ich tatsächlich mehrere: Selbstverständlich muss ich die Spülmaschine ein- und ausräumen, für die Getränke sorgen und ansonsten stimmen wir uns ab.
50. Das kann ich an Angela Merkel nicht leiden . . .
Dass sie zu lange zuschaut und nicht auch einmal auf den Tisch haut.
51. Das schätze ich an Martin Schulz . . .
Dass er zugibt, dass er auch Fehler macht.
52. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
An der Fernuni in Hagen.
53. In welchen Sozialen Netzwerken sind Sie unterwegs?
Ich mache das nicht alles alleine, aber bei Twitter und Facebook bin ich schon dabei. Man muss ja wissen, was die Leute denken. Das habe ich in dieser Zeit auch erst lernen müssen. Ich bin da kein Profi und bin auch noch oft unsicher.
54. Wann haben Sie Ihren Sandkasten-Kumpel zuletzt getroffen?
Da kann ich mich nicht mehr erinnern.
55. Braucht Hagen einen Baumwipfel-Pfad?
Ja, und dazu auch sogenannte Baumelbänke. Das sind diese erhöhten Bänke aus Massivholz, bei denen die Füße nicht am Boden aufsetzen, sondern man sie baumeln lassen kann. Davon wird die CDU in den nächsten Wochen noch einige aufstellen. Das ist zum Beispiel eine Anregung aus meinen vielen Hausbesuchen. Und der Baumwipfelpfad ist eine gute Anregung, die Hagener Natur bewusster wahrzunehmen.
56. Welches Stück haben Sie zuletzt im Stadttheater gesehen?
Herrn Lindner bei der SIHK-Jahresveranstaltung.
57. Über wen können Sie so richtig lachen?
Auch über mich selbst, wenn ich Fehler mache oder mich verhaspele. Das sind manchmal wirklich schöne Sachen, wenn die Leute plötzlich loslachen und ich es selber gar nicht gemerkt habe. Das sind die Sachen, die mir im Moment am meisten Spaß machen.
58. Wenn Sie Wolfgang Jörg die 58. Frage selbst stellen dürften, wie würde diese lauten?
Ich will jetzt nicht zu gemein sein: Wirst Du Dich demnächst für eine Regionale in Hagen einsetzen – auch wenn Du nicht gefragt wirst?