Hagen. . Die Hagener CDU blickt auf die zweite Hälfte der Wahlperiode. Bis 2020 sollen viele Themen aus dem Impulspapier „Hagen 2030“ angeschoben werden.

  • In einem vielschichtigen Prozess hat die CDU das Impulspapier „Hagen 2030“ entwickelt
  • Jetzt sollen die wesentlichen Inhalte in die politische Arbeit der Fraktion einfließen
  • Im Mittelpunkt stehen die Themenfelder Gewerbeflächen, Bildung und Stadtentwicklung

Die führenden Köpfe der Hagener CDU mit dem Kreisvorsitzenden Christoph Purps, Fraktionschef Wolfgang Röspel und Projektleiter Peter Krauß-Hoffmann an der Spitze haben gestern ihr Impulspapier „Hagen 2030“ an Oberbürgermeister Erik O. Schulz überreicht.

Damit möchte die stärkste Fraktion der Allianz im Hagener Rat um die Unterstützung des Verwaltungschefs für jene Projekte werben, die in der zweiten Hälfte der aktuellen Wahlperiode in den Augen der Konservativen noch mit Priorität angegangen werden sollten. Die CDU denkt dabei vor allem an die Themenfelder Wirtschaft/Arbeit, Demografie/Soziales, Stadtentwicklung, Bildung und Sicherheit. „Wir haben glasklare Vorstellungen wie Hagen vorankommt. Jetzt müssen wir in Hagen die Dinge anpacken und förderfähige Projekte rausarbeiten“, gibt Krauß-Hoffmann den Kurs vor.

Spielraum für Steuersenkung

Beim Themenfeld „Wirtschaft/Arbeit“ richtet die CDU ihren Fokus vor allem auf die Industrie- und Gewerbeflächenentwicklung. Dazu zählt neben der Umwandlung des Böhfeldes in ein Gewerbegebiet auch die Revitalisierung von Brachen wie der Varta-Insel und den Dolomitwerken.

Parallel soll bei Land und Bund – beispielsweise über das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ – der Druck erhöht werden, den Kommunen jene Spielräume zu verschaffen, dass die hochgeschraubten Gewerbesteuerhebesätze wieder gesenkt werden können. Noch sind diese Teil des Haushaltssanierungsplanes und damit für Kämmerer Christoph Gerbersmann mangels Alternativen unantastbar.

Mit Blick auf die Hagener Wohnungs- und Gesundheitswirtschaft möchte sich angesichts der demografischen Entwicklung die CDU besonders um die notwendigen Weichenstellungen zugunsten der älteren Generationen kümmern. Dabei sollen auch die relevanten Träger in der Stadt konstruktiv eingebunden werden.

Neuordnung entlang der B 7

Top-Projekte sollen auch beim Themenfeld Stadtentwicklung identifiziert werden. Die CDU denkt dabei vor allem an die Neuordnung der unstrukturierten und oft brachliegenden Flächen entlang der B 7 sowie die Öffnung des Hauptbahnhofes in Richtung Westen. Aber auch die Stadtteilarbeit soll nach Wehringhauser Vorbild (Soziale Stadt) auf Altenhagen, das Hohenlimburger Zentrum und die Hasper Mitte ausgeweitet werden.

Mehr jungen Menschen Perspektiven zu geben und dabei Begabungen zu fördern, sieht die Union als weitere zentrale Aufgabe an, um den Kampf gegen Arbeits- und Per­spektivlosigkeit aufzunehmen: Dazu soll ein südwestfälisches Netzwerk geschaffen werden, das interkommunal getragen wird. In Hagen soll dazu ein „Haus der Berufsvorbereitung“ als Netzwerkknoten gebildet werden.

Höhere Präsenz der Sicherheitskräfte

Letztlich möchte die Partei die öffentliche Ordnung wieder durch eine höhere Präsenz der Sicherheitskräfte vor Ort stärken. Dazu müsse auch die Qualität der Ordnungsdienste verbessert werden.

Für all diese Initiativen, so die Stoßrichtung des Kreisvorsitzenden Purps, sollten gezielt Fördertöpfe angezapft werden: „Ein Oberzentrum muss auch Förderzentrum sein.“ Parallel sollten auch Kompetenz und Erfahrung der Unternehmerschaft genutzt werden. Die CDU-Ratsfraktion wird noch vor der Sommerpause damit beginnen, die Initiativen politisch auf den Weg zu bringen.

Fraktion setzt auf breite Mehrheiten

Allerdings soll dies kein Alleingang werden, wirbt Fraktionschef Röspel um breite Mehrheiten: „Wir werden als Fraktion in den kommenden Monaten die Vorschläge aus Hagen 2030 sukzessive in die Fachausschüsse und den Rat einspeisen, um sie dort öffentlich zu diskutieren und solide gemeinsame Positionen zu erarbeiten. Als Stadt werden wir nämlich nur dann erfolgreich sein, wenn Politik, Verwaltung und Bürgerschaft gemeinsam an einem Strang und in dieselbe Richtung ziehen.“

>>HINTERGRUND: ENTWICKLUNGSPFADE

„Hagen 2030“ ist ein Impulspapier, das im Rahmen eines fast dreijährigen Erarbeitungs- und Diskussionsprozesses von Mitgliedern der Hagener Christdemokraten, der CDU-Ratsfraktion und profilierten Fachleuten der Stadtgesellschaft erstellt wurde.

In ihm werden konkrete Zukunftspfade für die Entwicklung der Stadt Hagen aufgezeigt und in Rahmen der Arbeit von Aktionsgruppen wurden inzwischen auch konkrete Projekte daraus abgeleitet.