Ischeland. . Sport- und Freizeitschwimmer beklagen hohe Frequenz im Westfalenbad. Eine Folge der Zentralisierung am Ischeland.

  • Geht es nach vielen Freizeitschwimmern, ist die Frequenz im 50-Meter-Becken viel zu hoch
  • Der 30-Millionen-Euro teure Bau weckt besonders im Sportbadbereich Begehrlichkeiten
  • Die hohe Frequenz sei eine Folge der Zentralisierung am Ischeland

Ist der Schwimmbereich für Freizeit- und Leistungsschwimmer im Westfalenbad zu klein? Geht es nach vielen Freizeitschwimmern, ist die Frequenz vor allem im begehrten 50-Meter-Becken viel zu hoch. In den gesamten Sportbadbereich, zu dem auch das Lehrschwimm- und das Einschwimmbecken und das Fitnessstudio gehören, kommen jährlich rund 239 000 Menschen.

Das Westfalenbad ist eine Perle. Einen Wellness-, Sport- und Freizeittempel dieser Art muss man im Umland lange suchen. Die starke jährliche Gesamtbesucherzahl (Sauna, Freizeitbad und Sportbereich zusammen) von über einer halbe Millionen Menschen dokumentiert das.

Monatlich 20 000 Menschen im Schwimmbad

Der 30-Millionen-Euro teure Bau weckt besonders im Sportbadbereich Begehrlichkeiten. Folglich wollen viele Schwimmer ihn nutzen. Monatlich sind hier 20 000 Menschen unterwegs, wöchentlich 4600, täglich 670. „Ich würde gerne öfters mal schwimmen gehen. Ich bin allerdings jetzt auf Walking umgestiegen, da mir das Sportbecken nachmittags und abends zu voll ist. Vormittags kann ich leider nicht, da ich berufstätig bin“, sagt zum Beispiel die Hagenerin Sarah Maier, die zu den zahlreichen Bürgern gehört, die der Stadtredaktion ihre Meinung zum Westfalenbad geschrieben haben.

© Manuela Nossutta

„Ich bin früh morgens dort gewesen“, sagt Virginia Steinbach, „da sind dann zig Schulklassen und schreiende Kinder, die mit dem Wasser nur um sich schlagen.

Und man wird übersehen und bekommt Ellenbogen und Hände ins Gesicht.“ Von Stau im Becken und Ausweich-Manövern berichten viele Hagener (siehe Stimmen zum Thema).

Niemand zweifelt an der Qualität

An der hohen Qualität und der modernen Ausstattung des Westfalenbades zweifelt in den Reaktionen niemand. Viele Bürger machen aber auch deutlich, dass die hohe Frequenz im Sportbadbereich eben auch die Folge davon sei, dass ehemalige Bäder in den Stadtteilen geschlossen wurden und der Schwimmsport im Westfalenbad quasi zentralisiert wurde.

„Im Sportbad des Westfalenbades decken wir die Bedarfe für das Schul- und Vereinsschwimmen sowie für das normale Schwimmen der Badegäste ab“, erklärt Dirk Thorbow, Sprecher der Hagener Versorgungs- und Verkehrs GmbH, die das Westfalenbad betreibt. Das Bad sei die Heimat aller Hagener und, an bestimmten Tagen, auch von auswärtigen Vereinen, an die innerhalb der Ferienzeiten Bahnen für einen erhöhten Eintrittspreis von 4,50 Euro pro Besucher pro zusammenhängende Trainingseinheit vermietet werden. Der reguläre Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 4 Euro, für Kinder und Jugendliche 2,50 Euro. Thorbow: „Alle Gruppen haben Ansprüche. Wir können nicht allen Wünschen gerecht werden. Deshalb sprechen wir regelmäßig mit Lehrern, Vereinsvorsitzenden und den normalen Kunden.

„An manchen Tagen ist es schon eng“, sagt Edelgard Stoffels aus dem Vorstand des Schwimmvereins Hagen 23. Im Nachhinein habe die Öffentlichkeit durch Umbaumaßnahmen noch mehr Raum erhalten als zuvor geplant. So seien ein Protokoll- und ein Dopingraum zu Einzelkabinen umgebaut worden. „Wir sind dreimal pro Woche im Bad und belegen dabei zwei bis fünf Bahnen“, sagt Stoffels. Insgesamt sind 60 Vereine im Becken aktiv. Im Sportbecken stehen zehn 50-Meter-Bahnen zur Verfügung.

>>>HINTERGRUND: BAHN-VERMIETUNG ZU ERHÖHTEN PREISEN

  • Auf Anfrage hat die HVG Besucherstatistiken zur Verfügungen gestellt. Unterteilt in Vereine, normale Gäste und auswärtige Gruppen.


Öffnungstage: Das Westfalenbad hat 2017 an 357 von 363 möglichen Tagen – ausgenommen der normalen Revisionszeit, die alle zwei Jahre einmal stattfindet – geöffnet. In diesem Jahr gibt es neben einem Schwimmwettkampf, der bereits stattfand, zwei weitere Einschränkungen für Badegäste durch Veranstaltungen: Am 17./18.Juni finden die „Ruhr Games“ und am 3./4.November die „Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen“ statt.

  • Schulen: In der Regel belegen die Schulen montags bis freitags täglich Schwimmbahnen (ohne Einschwimmbecken, das zu den meisten Zeiten der Öffentlichkeit zur Verfügung steht) in der Zeit von 8 bis 15.30 Uhr.
  • Vereine: Schwimmbahnen werden täglich durch Vereine in der Zeit von 15.30 bis 21.45 Uhr belegt. Der Anteil ist in der Haupttrainingszeit 18.30 bis 20.15 Uhr höher und zu den anderen Zeiten geringer. An den Wochenenden gibt es bis auf den Samstagvormittag und Sondertrainings vor Wettkämpfen fast keine Vereinsnutzung.
  • Auswärtige Clubs: Schwimmbahnen an auswärtige Vereine werden nur in den Ferien vergeben, in denen es keine Nutzung durch Schulen gibt. 2016 nutzten sieben auswärtige Vereine Schwimmbahnen an 27 Tagen, jedoch nur in der Zeit bis maximal 15.30 Uhr und an vier Samstagen. Sie erhalten maximal drei von zehn Bahnen. Es wird ein erhöhter Eintrittspreis pro Besucher von 4,50 Euro pro Trainingseinheit und in der Regel bei 12 bis 18 Schwimmer pro Bahn gezahlt.
  • Veranstaltungen: Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass ein paralleles Frühschwimmen während des Aufbaus für Wettkämpfe nicht sinnvoll ist. Die Aufbauarbeiten wurden von den Badegästen als sehr störend empfunden und führten zu entsprechenden Verärgerungen mit Beschwerden.