Breckerfeld. . Der Evangelische Kindergarten Sterntaler baut an, eine Großtages-Pflegestelle ist geplant. Ab Sommer gibt es 339 Betreuungsplätze in Breckerfeld.

390 Kinder gibt es in Breckerfeld, die nach dem 1. August 2011 geboren wurden. Dem gegenüber stehen ab Sommer 2017 insgesamt rund 339 Betreuungsplätze in Kindertagesstätten und bei Tagesmüttern in Breckerfeld. Einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz haben Eltern, deren Kinder ihren ersten Geburtstag gefeiert haben.

Nicht alle Breckerfelder Eltern wollen ihr Kind jedoch in eine Betreuung für Unter-Dreijährige geben. Derzeit gibt es rund 310 Betreuungsplätze.

Evangelischer Kindergarten stockt auf

Aufgestockt wird die Anzahl durch einen Anbau an den Evangelischen Kindergarten Sterntaler. In der Einrichtung an der Wahnscheider Straße werden ab Sommer mindestens zwölf U-3-Plätze und 90 Plätze für Kinder, die drei Jahre oder älter sind, angeboten.

Ein Anbau, der dringend notwendig wurde, um den gesetzlichen Ansprüchen der Eltern in Breckerfeld Rechnung zu tragen. „Die Stadt ist an die Träger herangetreten“, so Pfarrer Paul Diehl, „wir hatten auf unserem Gelände den nötigen Platz für einen Anbau. Allerdings hätten wir das als Gemeinde nicht finanzieren können.“

Stadt übernimmt die Ausbaukosten

Die Stadt übernimmt Investitions- und Folgekosten, die Gemeinde wickelt den Bau ab. „Das ist eine gute und reibungslose Kooperation“, sagt Diehl.

„Im Herbst haben wir zusammengesessen. Jetzt ist der Bauantrag durch. In Kürze beginnen die Erdarbeiten.“ Horst Hoffmann begleitet das Projekt ehrenamtlich. Im nächsten September sollen Kinder und Erzieher die neuen Räume nutzen. „Wir bieten künftig zwei Ü-3-Gruppen und zwei U-3-Gruppen an.“

Vier weitere Kindergärten in Breckerfeld

Diskussionen über Schließung

Während der Bedarf an Betreuungsplätzen zuletzt rasant gestiegen ist, war vor wenigen Jahren noch von einem gegenläufigen Trend in Breckerfeld die Rede.

Vor drei Jahren, so Pfarrer Paul Diehl, sei über die Schließung von Gruppen diskutiert worden.

Die Grund für die Wende sind die Zuwanderung nach Breckerfeld sowie der demographische Wandel.

Die Kindertageseinrichtungen können von Eltern nach telefonischer Absprache besichtigt werden.

Tagesmütter laden für heute, 4. März, 11 bis 14 Uhr, zu einem Infotag ins „Spatzennest“ an der Bonkampstraße ein.

Neben dem Kindergarten Sterntaler gibt es in Breckerfeld vier weitere Kindertagesstätten. In der städtischen Einrichtung Lummerland werden 55 Kinder betreut (16 U3, 39 Ü3). Das AWo-Familienzentrum besuchen 45 Kinder (6 U3, 39 Ü3). Der katholische Kindergarten St. Jakobus hat derzeit 45 Plätze (6 U3, 39 Ü3). Die evangelische Einrichtung Zwergenwald in Zurstraße besuchen ebenfalls 45 Kinder (6 U3, 39 Ü3).

Hinzu kommt die Möglichkeit, die Kinder bei einer Tagesmutter betreuen zu lassen. Sabine Siemer und Bianca Wippermann sind zwei von rund zehn Frauen, die sich in ihren eigenen vier Wänden um Kinder kümmern. Einige von ihnen sind untereinander organisiert. Sie treffen sich, sie tauschen sich aus, und sie vertreten sich bei Krankheit und Urlaub gegenseitig.

Tagesmütter brauchen eine Qualifikation

„Vielen Eltern ist immer noch nicht klar, dass eine Betreuung bei einer Tagesmutter nicht mehr als in einer Kindertagesstätte kostet“, sagt Sabine Siemer. Eltern müssten entsprechend ihre Einkommens einen Teil der Kosten übernehmen, den Rest zahle das zuständige Jugendamt der Stadt Ennepetal.

Diese Kinder werden von Tagesmüttern betreut.
Diese Kinder werden von Tagesmüttern betreut.

Wer als Tagesmutter arbeiten will, braucht eine 160-stündige Qualifikation. Ferner müssen Tagesmütter regelmäßig eine Erste-Hilfe-Ausbildung für Kinder absolvieren sowie an Fortbildungen teilnehmen. „Auch wir müssen uns am Kibiz orientieren und arbeiten nach dem ,Berliner Modell’“, sagt Bianca Wippermann, „einmal im Jahr besuchen uns Mitarbeiter des Jugendamtes und gucken sich auch die Räumlichkeiten an.“ Ein Vorteil der Tagesmütter, so argumentieren Siemer und Wippermann, sei die Flexibilität bei den Betreuungszeiten.

Großtages-Pflegestelle für bis zu neun Kinder

Eine weitere sogenannte Großtages-Pflegestelle ist derzeit in Planung. Darunter versteht man Tagesmütter, die sich zusammenschließen und Kinder in angemieteten Räumen betreuen. „Neun Kinder können in einer solchen Pflegestelle maximal angemeldet werden“, so Markus Ihmels vom Jugendamt der Stadt Ennepetal. Eröffnen könnte das Angebot ab dem 1. Mai.