Ein alter Baumstamm, ein abgestorbenes, verfaultes Stück Holz. Wir haben es in einem Hagener Waldstück fotografiert. Nun meint ihr vielleicht, das ist doch nichts mehr wert, warum zeigen uns die Zeitungsleute heute ausgerechnet einen abgestorbenen Baumstamm?
Ein alter Baumstamm, ein abgestorbenes, verfaultes Stück Holz. Wir haben es in einem Hagener Waldstück fotografiert. Nun meint ihr vielleicht, das ist doch nichts mehr wert, warum zeigen uns die Zeitungsleute heute ausgerechnet einen abgestorbenen Baumstamm?
Auf eine Art habt ihr Recht, das alte Holz kann man natürlich nicht mehr zu Möbeln verarbeiten, man kann daraus nichts mehr zimmern, es würde ja sofort in tausend Teile zerbröseln, wenn man es bearbeitete.
Und doch ist es viel Wert. Vom Standpunkt des Lebens auf der Erde aus gesehen ist es sogar sehr viel Wert. Denn das tote Holz bildet einen eigenen Lebensraum. Viele Pilze, Flechten, Moose, Käfer, Spinnen und sogar größere Tiere wie Mäuse und Salamander finden hier ein Zuhause. Biotop ist der Fachausdruck für eine solche Lebensgemeinschaft, die sich innerhalb eines bestimmten Raumes ansiedelt. Der Totholzstamm ist also ein Biotop.
Viele Forstbesitzer lassen solche Stämme trotzdem nicht gern im Wald liegen, weil sich auch Baumschädlinge wie der Borkenkäfer dort niederlassen. Für Menschen, die sich für die Natur interessieren, sind solche Holzstücke aber ein superinteressantes Beobachtungsobjekt. Wenn ihr demnächst mit euren Eltern im Hagener Wald spazieren geht, dann achtet doch auch mal auf totes Holz und guckt nach, welche Pflanzen und Tiere darauf und darin leben. Foto: Michael Kleinrensing