Hagen-Mitte. . Die Douglas-Lounge im Hagener Kunstquartier gibt es nicht mehr. Nun wird das elegante Zimmer als Museums-Lounge bezeichnet.
- Edles Zimmer im Kunstquartier wurde von der Douglas Holding eingerichtet
- Vertrag mit dem Museum ist Ende 2015 ausgelaufen
- In der „Museums-Lounge keine Ambiente-Trauungen mehr möglich
Die Douglas Lounge ist Geschichte. Der gediegene Raum im Altbau des Museumskomplexes wurde im August 2009 im Rahmen der Eröffnung des Kunstquartiers eingeweiht. Der Vertrag mit der Douglas Holding, der u.a. die Namensrechte regelte, ist bereits Ende 2015 ausgelaufen. „Wir sprechen seitdem neutral von ,Museums-Lounge’“, sagt Museumsdirektor Tayfun Belgin. Lediglich ein kleines Namensschild mit der Aufschrift „Douglas Lounge“ ziert noch eine Wand im Inneren.
Für Gespräche offen
Ob das elegante Zimmer künftig wieder den Namen eines Sponsors bzw. einer Firma tragen soll? „Bislang hat noch niemand Interesse bekundet, aber wir stehen für Gespräche offen“, sagt der Museumschef, der auch gleichzeitig Leiter des Fachbereichs Kultur ist. Also jetzt erst mal „Museums-Lounge“ . . .
Derzeit wird der Raum meist museal, sprich, für Eröffnungen genutzt. „Das Zimmer eignet sich für die Vernissagen von Ausstellungen, die im Altbau laufen, hervorragend“, schwärmt Belgin. So wurden die gut besuchten Vernissagen zu den Ausstellungen des Bildhauers Stephan Balkenhol und des „Bananenkünstlers“ Thomas Baumgärtel dort veranstaltet.
Elegante Möbel eigens angefertigt
Zum Hintergrund: Die Firma Douglas Holding hat den Umbau des früheren Vortragsraumes des Karl-Ernst-Osthaus-Museums finanziell gestemmt. Eine Innenarchitektin kümmerte sich damals um die komplette Einrichtung des Zimmers. Elegante Möbel wurden eigens für die Lounge angefertigt, ein aufwändiges Lichtsystem installiert, ein imposanter Lüster aufgehängt.
Es wurde immer stiller
„Douglas hat in die Inneneinrichtung kräftig investiert, dafür konnte die Firma das schicke Zimmer zu Aufsichtsratstreffen oder für kleine Firmen-Events nutzen. Als die Amerikaner mehr und mehr in die Douglas-Firmenführung eingriffen, wurde es aber immer stiller in der Lounge“, blickt Belgin zurück. Und dann lief der Vertrag vor 14 Monaten ja eh aus. . . Laut Vertrag bleibt das Interieur dem Museum erhalten, lediglich die Factisen (große Dekorationsflakons ohne Parfüminhalt) ließ die Museumsleitung vor kurzem entfernen.
Übrigens: Bis vor etwa zwei Jahren konnte in den elganten Räumlichkeiten noch geheiraret werden. Günstig im Vergleich zu anderen Ambiente-Trauorten war die Douglas-Lounge allerdings nicht. Für eine etwa dreiviertelstündige Zeremonie musssten die Brautleute 350 Euro Raummiete plus 131 Euro an Servicegebühren bezahlen.
Kein Sektempfang erlaubt
Weitere Wermutstropfen: Um die Bilder und Objekte zu schützen, durfte vor Ort zu keinem Sektempfang geladen werden, außerdem durften die Hochzeitsgäste keinen Reis werfen.
Der Raum bot nur Platz für etwa 30 Besucher und die Trauungen wurden nur zu eingeschränkten Terminen und Uhrzeiten durchgeführt (am Wochenende kaum).
Aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen wurde die Douglas Lounge im Kunstquartier aus dem Katalog der Ambiente-Trauorte gestrichen.
>> WEITERE INFOS:
Auch die Freunde des Osthaus-Museums treffen sich regelmäßig in kleiner Runde in der Museums-Lounge.
Ambiente-Trauorte sind u.a. das Freilichtmuseum, das Schloss Hohenlimburg, das Wasserschloss Werdringen, der Hohenhof, das Alte Stadtbad Haspe, das Hotel/Restaurant Arcadeon und das Freiherr-vom-Stein-Ausflugsschiff.