Hagen. Die Hagener Wirtschaftsförderung braucht eine schlagkräftige Organisation mit Entscheidungsbefugnis. Dies ist die Quintessenz eines Diskussionspapiers "Wirtschaftsförderung in Hagen", das der Stadtmarketing-Verein gestern vorstellte.

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Im Rahmen des Hagener Zukunftsforums hatte sich ein Workshop gegründet, bestehend aus Unternehmern, Politikern, Wirtschafstförderern und Verwaltungsleuten, der sich in mehreren Sitzungen mit den Anforderungen an eine moderne Wirtschaftsförderung in Hagen beschäftigte. Das Ergebnis stellten gestern neben Stadtmarketing-Geschäftsführer Ludwig Heimann Sparkassen-Vorstand Rainer Kurth und Steuerberater Hans Adolf Burbach vor. Heimann: "Eine wirtschaftsfreundliche Kultur ist im Wettbewerb mit anderen Städten wesentliche Voraussetzung für Erfolg. Unternehmen sollen sich willkommen fühlen. Hier gibt es Nachholbedarf in Hagen."

Rainer Kurth unterstützte diese Kritik: "Unternehmer wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen." Der Banker versicherte, der Workshop habe sich ausdrücklich nicht mit Personen oder Organsiationsformen beschäftigt, sondern die Wirtschafstförderung insgesamt betrachtet. Und festgestellt, so Hans Adolf Burbach, dass Unternehmen einen klaren Ansprechpartner wünschen. Bei der Vielfalt von Beratung, die es bei der WFG, beim Servicezentrum Wirtschaft, bei der SIHK, der Handwerkskammer, der Agentur Mark und anderen gibt, kein einfaches Unterfangen. Diese Mehrfachwahrnehmung von Aufgaben wird von den Workshop-Teilnehmern als nicht wünschenswert angesehen.

Und auch das zuletzt sehr gelobte Servicezentrum Wirtschaft (SZW) und die Wirtschaftsförderung GmbH will das Gremium wieder bündeln. Im Papier heißt es: "Der Stadt Hagen wird daher dringend empfohlen, die Schnittstellen zwischen WFG und SZW eindeutig zu klären oder Strukturentscheidungen zu treffen, die diesen Anforderungen entsprechen. Eine Organisation ist ausreichend."

Oberbürgermeister Peter Demnitz zitierte angesichts dieses Ratschlags Johannes Rau. Der habe immer gesagt: "Auch Ratschläge sind Schläge." Er habe jedenfalls eine Menge gute Anregungen aus dem Papier entnommen.

Die Workshop-Teilnehmer wollen den Dialog fortsetzen. Deshalb schlagen sie die Einrichtung eines Wirtschaftsbeirates vor, der die Akteure der Wirtschaftspolitik beraten und Vorschläge zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Hagen unterbreiten soll.