Hagen-Mitte. . Die Fassade des Verwaltungshochhauses in Hagen soll saniert werden. Das wird rund 4 Millionen Euro kosten. Die Energieersparnis ist eher gering.
- Fassade des 15-stöckigen Verwaltungshochhauses soll erneuert werden
- Die Investition wird 4,5 Millionen Euro kosten, 90 Prozent kommen vom Bund
- Betriebskostenersparnis von etwa 35 000 Euroim Jahr wird erwartet
Mit dem spröden, optischen Charme, den das von der Volme-Galerie umschmeichelte Verwaltungshochhaus weit sichtbar versprüht, könnte es bald vorbei sei. Der Hagener Rat hat sich am Donnerstagabend dafür ausgesprochen, die Fassade des 15-stöckigen Baus, der in den Jahren 1962/63 hochgezogen wurde, zu erneuern. In diesem Zuge sollen auch die in die Jahre gekommenen Fenster ausgetauscht und somit das Objekt energetisch für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht werden. Die Investition von grob geschätzten 4,5 Millionen Euro kann zu 90 Prozent aus dem Topf des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes finanziert werden, der aktuell mit knapp 21 Millionen Euro gefüllt ist.
Fenster der 255 Büros erneuern
Konkret ist daran gedacht, die Hochhauslängsseiten mit den 255 Büros sowie Teile der Giebelfassaden neu zu verkleiden. Lediglich die Fenster und Treppenhäuser an den schmalen Hochhauswänden bleiben unangetastet, weil dort bereits in den 90er-Jahren nachgebessert wurde. Der Rest des etwa 50 Meter hohen Baus, der seit der Sprengung des Sparkassen-Hochhauses gemeinsam mit dem anthrazitfarbenen Turm der Arbeitsagentur die Innenstadt-Silhouette maßgeblich prägt, soll künftig hinter wärmegedämmten Aluminium-Platten verschwinden. Nach entsprechenden Voruntersuchungen sind vorgehängte Systeme angedacht – die weiteren Details der Bauausführung wird die anschließende Ausschreibung ergeben müssen. Erst dann lassen sich auch die endgültigen Kosten abschätzen.
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Ursprünglich war angedacht, die Waschbetonplatten rund um den Bau sowie die dahinter liegende Dämmung komplett zu entfernen. Doch bei Detailuntersuchungen stellte sich heraus, dass die schwere Verkleidung in Form von L-Steinen in die Fußböden hineinragt und auch statische Funktionen übernimmt. Somit hätte eine Demontage nicht bloß erhebliche Konsequenzen für die Stabilität der Immobilie, sondern auch sämtliche Heizungs- und Versorgungsrohre sowie Elektroleitungen hätten verlegt werden müssen. Ein immenser finanzieller, aber auch logistischer Aufwand, der für sämtliche Mitarbeiter mit zwischenzeitlichen Umzügen verbunden gewesen wäre.
Mit der jetzt angedachten „Verpackung“ des Baus kann auf diesen Aufwand verzichtet werden. Die Waschbetonplatten bleiben unangetastet, so dass auch keinerlei Schadstoffproblematik bei der Beseitigung der alten Dämmung entsteht. Insgesamt handelt es sich knapp um die Fläche eines Fußballfeldes, die es zu verkleiden gilt. Dabei werden auch gleich sämtliche Büro-Fenster, die aus den 80er-Jahren stammen, ausgetauscht, weil diese ebenfalls längst nicht mehr den energetischen Standards entsprechen.
35 000 Euro Ersparnis
Insgesamt rechnet die Stadt durch diese Maßnahme mit einer jährlichen Betriebskostenersparnis von etwa 35 000 Euro. „Wir wollen dieses Gebäude auch in den nächsten 50 bis 100 Jahren noch nutzen“, betont Baudezernent Thomas Grothe, dass diese Ertüchtigung auch dem Werterhalt des Objektes diene. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verwaltung dermaßen schrumpft, dass wir diese Immobilie künftig nicht mehr brauchen.“ Gleichzeitig, so der Stadtbaurat, diene es auch dem Image der Stadt, wenn sich ein solch stadtbildprägender Bau moderner präsentiere.