Hagen. . Mehr als 17 000 Bank-Schließfächer gibt es in Hagen. Und die Nachfrage steigt – zumindest bei einigen Banken. Die Preise liegen weit auseinander.
- Nachfrage nach Bank-Schließfächern wächst bei Hagener Kreditinstituten
- Lediglich bei Sparkasse und Deutscher Bank ist die Nachfrage gleichbleibend hoch
- Bei den jährlichen Mietpreisen liegen die Anbieter weit auseinander
Die Nachfrage nach Bank-Schließfächern ist auch in Hagen gestiegen. Aber offensichtlich in unterschiedlichem Maße: Während die Sparkasse Hagen und die Deutsche Bank von einer Nachfrage auf gleichbleibend hohem Niveau berichten, ist der Bedarf der Kunden bei der Märkischen Bank, der Sparda-Bank und der Commerzbank deutlich gestiegen. Insgesamt werden in Hagenmehr als 17 000 Schließfächer bei den Kredithäusern vorgehalten.
Deutschlandweit scheint es derzeit den Trend zu Schließfächern, in denen Papiere und Wertsachen sicher gelagert werden können, zu geben. Experten führen dies unter anderem auf die Angst vor Einbrechern zurück. Mancherorts spiele aber auch die Zinspolitik eine Rolle. Bei angedrohten Negativzinsen für Einlagen werde das Geld lieber in einem Schließfach geparkt.
Diskretes Geschäft
Welche Gründe die Hagener nun genau bewegen, Geld, Schmuck, Papiere oder Wertsachen in den unterschiedlich großen Wertfächern zu deponieren, ist unbekannt. Es ist ein hoch diskretes Geschäft, wie Thomas Zielinski, Leiter des Vorstandssekretariats bei der Sparkasse Hagen/Herdecke, betont: „Wir kontrollieren nicht, was dort gelagert wird.“ Teils gebe es noch das klassische Zwei-Schlüssel-Prinzip, so dass ein Fach nur gemeinsam von Mieter und Sparkassen-Mitarbeiter geöffnet werden könne. Bei den meisten gebe es aber neuere Methoden, bei denen der Kunde durch mehrere Autorisierungsschritte selbst das Schließfach öffnen könne.
Sparkasse: In der Zentrale in der Innenstadt und in einigen Filialen hat die Sparkasse zusammen stolze 11 200 Schließfächer. „Wir sind gut ausgelastet, aber einen aktuellen Anstieg konnten wir nicht verzeichnen“, so Zielinski.
Märkische Bank: Bei der Märkischen Bank sind es – ebenfalls in der Zentrale und in Filialen – insgesamt 4000 Schließfächer. Hier ist der Bedarf deutlich gestiegen. „Wir planen daher weitere Investitionen in dem Bereich“, so Sprecherin Silke Weidenheimer.
Sparda-Bank: „Die Nachfrage ist deutlich angestiegen“, sagt Filialleiter Michael Lehr. „Wir haben rund 300 Wertschließfächer, die mit großem Aufwand eingebaut wurden. Die sind alle belegt. Und es ist nicht so einfach, weitere Kapazitäten zu schaffen.“ Er glaubt, dass die niedrigen Zinsen viele Menschen dazu verleiten würden, ihr Bargeld in das Schließfach zu stecken.
Commerzbank: In der Commerzbank-Filiale in Hagen gibt es 1000 Schließfächer – davon ist knapp die Hälfte vermietet. Auch in Hohenlimburg gebe es noch freie Kapazitäten. Die Nachfrage, so Thomas Boerner, Leiter der Commerzbank-Filiale Hagen sei aber stark angestiegen: „Viele Kunden haben Sorge vor einem Einbruch und möchten ihre Wertsachen lieber in einem Banktresor aufbewahren.“
Deutsche Bank: Keine konkreten Angaben zur Anzahl ihrer Schließfächer macht die Deutschen Bank. In Hagen sei die Nachfrage nach Schließfächern stabil, so Monika Spielmann, Marktgebietsleiterin Privatkunden Südwestfalen.
>> HINTERGRUND: So viel kostet Schließfach-Miete
Bei den Preisen unterscheiden sich Sparkasse und Märkische Bank nicht: Je nach Schließfachgröße werden 40 bis 100 Euro pro Jahr fällig. „Bis zu einem Wert von 10 000 Euro sind die Inhalte versichert“, so Thomas Zielinski von der Sparkasse.
Bei der Sparda-Bank kostet das Schließfach 40 Euro. Bei der Commerzbank beginnt es mit 89 Euro (8 Liter Volumen/z.B. Aktenordner) und geht bis 279 Euro für 50 Liter. Die Deutsche Bank beginnt bei 59,50 Euro (9 Liter) und endet bei 476 Euro (144 Liter)