Altenhagen. . 25 Schüler der Sekundarschule Altenhagen drehten unter der Anleitung professioneller Schauspieler aus England einen selbstgeschriebenen Film.
- 25 Schüler der Sekundarschule Altenhagen drehen Film unter der Anleitung professioneller Schauspieler
- Schule als eine von 14 in Nordrhein-Westfalen für das vom Bildungsministerium geförderte Projekt ausgewählt
- Leapist ein auf Kunst basierendes, ergänzendes Modell für denEnglischunterrichtan weiterführenden Schulen
Es kommt nicht häufig vor, dass eine Lehrerin mit 20-jähriger Berufserfahrung noch mit Begeisterung Überschwang auf ihre Schüler reagiert. Doch bei Christina Mey, die Englisch an der Sekundarschule Altenhagen unterrichtet, war genau das der Fall. „Dieses Projekt ist für mich eine Supererfahrung“, schwärmte sie: „Ich kann daraus sehr viel Nutzen für den zukünftigen Unterricht ziehen.“
Was die erfahrene Pädagogin so beflügelte, war ein Projekt mit einem selbst fürs englische Idiom eher hölzernen Titel: Language education through arts programming, kurz Leap genannt. Was übersetzt in etwa bedeutet: (englische) Spracherziehung im Rahmen eines Kunstprojektes. 25 Schüler, der Großteil aus dem Wahlpflichtkurs Darstellen und Gestalten (Jahrgang 7), drehten an fünf Tagen hintereinander unter der Anleitung professioneller Schauspieler aus England einen selbstgeschriebenen Film.
Alles auf Englisch
Die Jugendlichen machten alles selbst, entwickelten eine Idee, schrieben das Drehbuch, casteten Schauspieler, probten und filmten – und das alles auf Englisch. „Unglaublich, wie viel Potenzial die Schüler besitzen“, so Lehrerin Mey: „Das kann ich im normalen Unterricht gar nicht abrufen. Und durch die selbstständige Arbeit vor der Kamera gewinnen sie an Selbstbewusstsein – eine tolle Erfahrung.“
Die Sekundarschule Altenhagen war eine von nur 14 Schulen in Nordrhein-Westfalen, die für das von der gemeinnützigen Mercator-Stiftung geförderte Projekt ausgewählt wurden. Film sei für Schüler ein spannendes, künstlerisches Medium und seine ästhetische Sprache ein unverzichtbarer Aspekt moderner Kommunikation, so Justin Beard, Programmdirektor von Leap. Der Arbeitsprozess sei komplex, dynamisch, schnelllebig, teamorientiert und fördere die Kreativität und die technischen Fähigkeiten der Jugendlichen heraus. Außerdem ermögliche ihnen das Programm den spielerischen Ausbau ihrer Fähigkeiten im Englisch-Hörverstehen sowie mündlichen und schriftlichen Ausdruck. „Unsere Schüler haben eine vertiefende Sprachausbildung sowie Zugang zu Film- und Produktionstechnik erhalten“, freute sich auch Sabine Ruhkamp, stellvertretende Leiterin der Sekundarschule.
Ausschließlich Englisch
Während der Dreharbeiten in der Schule wurde ausschließlich Englisch gesprochen, über den Inhalt ihres Kurzfilms wollten die Schüler aber nur verraten, dass sich alles um die Schulglocke dreht, die in Altenhagen angeblich noch etwas lauter läutet als andernorts. Den ganzen Film gibt es erst beim Finale des Leap-Projektes zu sehen, zu dem sich alle teilnehmenden Schülergruppen in einem Kino treffen, in dem die Beiträge aller Teilnehmer präsentiert werden. Eine Schülerjury wird dort Preise in mehreren Kategorien verteilen, vielleicht fällt dann auch für die Sekundarschule Altenhagen eine Auszeichnung ab. Wie auch immer: „Ich kann den Schülern jetzt im Unterricht viel mehr zutrauen, weil ich erlebt habe, wie begeisterungs- und leistungsfähig sie sind“, zieht Christina Mey ihren ganz persönlichen Gewinn aus dem Projekt.
>>Hintergrund: Leap
Leap ist ein auf Kunst basierendes, ergänzendes Modell für den Englischunterricht an weiterführenden Schulen.
Durch die Kombination von Künstlern, die über eine Woche hinweg an den Schulen arbeiten, Weiterbildungen von Lehrern und ein Jugendfilmfestival werden mit dem Programm insgesamt 350 Schüler und 28 Lehrer an 14 Schulen in NRW erreicht.