Hohenlimburg. Sie war zuletzt in Köln tätig, doch Hohenlimburg ist für sie kein Kulturschock. Denn die neue Rektorin des Gymnasiums ist in Hagen aufgewachsen.

  • Britta Auerbach ist seit 1. Februar neue Rektorin des Gymnasiums in Hohenlimburg
  • Zuletzt in Köln tätig, aber als gebürtige Hagenerin mit der Region bestens vertraut
  • Digitalisierung ist der Lehrerin für Deutsch, Erdkunde und Informatik besonders wichtig

Vor knapp zwei Wochen haben Freunde und Kollegen den Schulleiter des Gymnasiums Hohenlimburg Horst Witthüser in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die Nachfolgerin sitzt seit dem 1. Februar am Ruder – Britta Auerbach. Sie unterrichtet Deutsch, Erdkunde und Informatik. Im Interview mit dieser Zeitung schildert sie ihre Erfahrungen.

Frau Auerbach, was wissen Sie denn über Hohenlimburg?

Britta Auerbach: Ich bin in Haßley aufgewachsen und habe meine Schulbildung an der Hildegardis-Schule genossen. Insofern kenne ich die Region von Kindesbeinen an. Das Schloss habe ich als Kind besucht und fand es sehr spannend.

Warum haben Sie diese Fächerkombination ausgewählt?

Das Schulzentrum in Hohenlimburg mit Realschule  und Gymnasium .
Das Schulzentrum in Hohenlimburg mit Realschule und Gymnasium . © Hans Blossey

Aus Interesse. Ich fand es sehr spannend, habe großes naturwissenschaftliches Interesse. Das habe ich immer gern gemacht. Nach meinem Referendariat habe ich bei Siemens eine Qualifizierungsmaßnahme als Experte für multimediales Training gemacht, bin aber dann in den Schuldienst zurückgekehrt.

Haben Sie darauf hingearbeitet, einmal Schulleiterin zu werden?

Ich war siebeneinhalb Jahre Konrektorin an der Henry-Ford-Realschule in Köln. Auf dem Weg lernt man, ob man für eine Schulleitung fähig ist. Dann kam mit der Zeit irgendwann der Wunsch, eine eigene Schule zu leiten.

Haben es Frauen in Führungspositionen schwerer als die männliche Konkurrenz?

Im schulischen Bereich nicht. In der freien Wirtschaft, im IT-Bereich sah das anders aus, aber auch dort wandelt es sich. Es hängt viel von den Kompetenzen ab, die man hat.

Wie sind Sie am Gymnasium aufgenommen worden?

Sehr herzlich. Die Schule bietet eine fantastische Atmosphäre, ich fühle mich hier sehr wohl und freue mich hier zu sein und auf die Zusammenarbeit mit dem Kollegium. Natürlich habe ich alle noch nicht so intensiv gesprochen, aber das wird sich alles einspielen.

War Lehrerin schon immer ihr Berufswunsch?

Nein, ich wollte mal Architektur studieren, aber ich bin froh, dass ich es nicht gemacht habe. Mein Beruf macht mir nämlich viel Freude. Zum einen habe ich für Architektur den Numerus clausus um 0,1 verpasst, danach habe ich ein Jahr in Paris und in Dänemark, weil meine Mutter Dänin ist, Deutsch unterrichtet. Da habe ich festgestellt, dass mir das sehr gut liegt. Aber als Lehrer ist man ja auch quasi Architekt. Man baut etwas auf. Der Beruf hat eine große Bedeutung, wir Lehrer können viel bewirken.

Welche konkreten Ziele haben Sie sich für das Gymnasium Hohenlimburg gesetzt?

Das ist noch zu früh, um diese Frage zu beantworten. Ich werde mir in Ruhe ein Bild von der Schule machen. Es gibt hier viele tolle Sachen, die gut laufen. Ich schaue dann in Ruhe, was dieser Schule gut tut. Allerdings kann ich schon sagen, dass mir Digitalisierung sehr wichtig ist.

Was hat sich in den letzten zehn Jahren für Schüler und Lehrer geändert?

Es wird mehr Wert für Schüler auf Kompetenzen gelegt, und das hat Auswirkungen auf den Unterricht. Die Gesellschaft erweitert sich stetig. Früher haben die Schüler im Brockhaus etwas nachgeschlagen. Heute schauen sie auf Wikipedia, müssen das allerdings auch auf Richtigkeit überprüfen.

Ihr Vorgänger war G9-Verfechter. Wie ist da Ihre Meinung?

Es wäre anmaßend, mich dazu zu äußern, weil ich von einer Realschule komme. Dort habe ich gesehen, dass die Schüler mehr Zeit brauchen. Aber da erlaube ich mir keine Meinung, ich mache mir da ein Bild.

Wo sehen Sie das Gymnasium Hohenlimburg in zehn Jahren?

Ich zitiere da Antoine de Saint-Exupèry: Die Zukunft soll man nicht voraus sehen wollen, sondern möglich machen. Es gibt viele Dinge, die ich schön finde, aber sie müssen zur Schule und den Menschen hier passen. Wir wollen mit unseren Möglichkeiten diese Dinge verwirklichen.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Wassersport wie Segeln oder Kajak. Ich fahre gerne Ski und lese sehr gerne.

>> Hintergrund

Britta Auerbach machte ihr Abitur an der Hildegardis-Schule in Hagen und ihren Hochschul-Abschluss in Köln.

Ihre erste Tätigkeit nahm sie an der Johann-Bendel-Realschule in Köln-Mülheim auf, bevor sie zur größten Kölner Realschule, der Henry-Ford-Realschule, gewechselt ist. Dort war sie 7,5 Jahre Konrektorin.