Wie die Bomben-Baustelle in Hagen zuvor untersucht wurde
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Hagen. . Die Bahnhofshinterfahrung ist das größte innerstädtische Straßenbauprojekt in NRW. Jetzt ist eine Bombe gefunden worden – trotz Untersuchung.
Der Verdacht, dass explosive Weltkriegsmunition im Boden schlummert, hat bereits den ersten Bauabschnitt der Bahnhofshinterfahrung beeinträchtigt. Damals gingen den Gründungsarbeiten für die neuen Stützmauern entlang der Ennepe aufwändige Bohrungen voraus, um Blindgänger im Untergrund auszuschließen. Hier hatte der Kampfmittel-Beseitigungsdienst, der anhand historischer Luftaufnahmen die Baufelder größerer Straßenbauprojekte im Vorfeld analysiert und eine Gefährdungseinschätzung liefert, angesichts des diffusen Lagebilds ausdrücklich keine Kampfmittelfreigabe erteilt und das Areal als Verdachtsfläche eingestuft.
Auflagen sind Teil des Bauvertrages
Das jetzt betroffene Gelände zwischen Hauptbahnhof und dem Volme/Ennepe-Zusammenfluss wurde seitens des Kampfmittel-Beseitigungsdienstes als weitaus weniger kritisch beurteilt. Nach Informationen von Christian Hösker, stellvertretender Leiters des Fachbereichs Bauen beim federführenden Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), gebe es zwar Auflagen, die in spezielle Merkblätter und besondere Arbeitsschutzauflagen münden.
Entschärfung in Hagen
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Diese Regelungen seien den Baufirmen bekannt, seien mit sämtlichen Anlagen Teil des Bauvertrages und würden die Arbeitsweise der beteiligten Unternehmen mitbestimmen. Er sei jedoch nicht grundsätzlich überrascht, so Hösker, dass sich im Umfeld von Hauptbahnhof, Hauptverkehrswegen und Industrieflächen, die auch schon zur Zeit des Zweiten Weltkriegs ähnlich genutzt wurden, Hinterlassenschaften des alliierten Bombenhagels finden.
Baufeld wird neu bewertet
Angesichts des Bombenfunds wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst das Baustellengelände am Fuße der Philippshöhe erneut bewerten. „Ich erwarte jetzt schon weitere Auflagen“, so die Einschätzung von Hösker. Auch wenn die meisten Erdarbeiten auf der Großbaustelle bereits abgeschlossen sind, könnten diese Verschärfungen künftig beispielsweise bei der Gründung von Stützmauern den Aufwand erheblich erhöhen. Solange diese aktualisierte Risikoeinschätzung der Kampfmittel-Profis nicht vorliegt, wird die Baustelle der Bahnhofshinterfahrung für die ausführenden Firmen nicht wieder freigegeben.
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