Hagen. . Professor Dieter Coburger ist neuer Präsident am Landgericht Hagen. Der 57-Jährige stellt sich auf eine neun Jahre währende Amtszeit ein.

  • Professor Dieter Coburger als neuer Präsident am Landgericht Hagen ins Amt eingeführt
  • 57-jähriger Familienvater war bislang Vizepräsident am Landgericht in Bochum
  • Amtsvorgänger Thomas Vogt geht nach vier Jahren in den Ruhestand

Er ist gekommen, um zu bleiben. Jedenfalls länger als seine Vorgänger: Professor Dieter Coburger ist am Montag von NRW-Justizminister Thomas Kutschaty in sein Amt als neuer Präsident des Landgerichts Hagen eingeführt worden. 57 Jahre ist der Jurist und Wissenschaftler nun alt, neun Jahre Arbeit liegen noch vor ihm. „Und ich gehe davon aus, dass ich hier in Hagen als Präsident in Pension gehe“, so Coburger im Gespräch mit der WP.

Die Beschäftigten am Landgericht wird die Ankündigung freuen. Denn so sehr Marcus Teich, der für den Richter- und Personalrat sprach, die vier Jahre mit Coburgers Amtsvorgänger Thomas Vogt lobte („Sehr positive Arbeitsatmosphäre“), er mahnte auch eine größere personelle Kontinuität an. Die Wiederholung von Amtseinführungen seien zuletzt ein bisschen schnell gekommen. Coburger wird der vierte Präsident binnen 20 Jahren sein.

Elektronischer Rechtsverkehr als Schwerpunkt

Die Etablierung des elektronischen Rechtsverkehrs, das machte Coburger gestern deutlich, wird einer der Schwerpunkte seiner Amtszeit sein. Dass absehbar Verfahren papierlos geführt würden, dass Richter nicht mehr in Akten blätterten, sondern auf dem Tablet-Computer, sei auch eine Herausforderung für das Personal: „Es ist wichtig, in diesem schwierigen Prozess die Menschen mitzunehmen“, sagte Dieter Coburger gestern.

 Johannes Keders, Präsident des Oberlandesgerichts Hamm bei der Begrüßung.
Johannes Keders, Präsident des Oberlandesgerichts Hamm bei der Begrüßung. © Michael Kleinrensing

Erfahrung bringt Coburger aus Bochum mit, wo er bislang Vizepräsident des dortigen Landgerichts war. Dort findet gerade ein Pilotprojekt zum elektronischen Rechtsverkehr statt. Der 57-Jährige, der in Essen lebt, verheiratet ist und zwei erwachsene Töchter hat, ist seit 1987 im Justizdienst des Landes beschäftigt, seit 1990 ist er Richter und hat neben dem Landgericht Bochum auch Stationen beim Oberlandesgericht Hamm und im NRW-Justizministerium vorzuweisen.

Mit Hagen hat er bislang schon Berührung gehabt: „Ein guter Freund lebt hier, durch ihn habe ich auch bei Rot-Weiß Oberhagen eine Zeit lang Tennis gespielt.“ Viele Jahre war er auch im Reitsport aktiv und kann sich an Turniere auf den Kalthauser Höhen erinnern.

Thomas Vogt im Ruhestand

Sein Vorgänger Thomas Vogt, der als Großneffe des Hagener Künstlers Christian Rohlfs spezielle Wurzeln in die Volmestadt hatte, nannte seine Amtszeit eine glückliche Zeit. Nun geht er in Ruhestand nach 38 Jahren im Richterdienst: „Es erfüllt mich mit Stolz zu sagen, dass ich ein Hagener geworden bin.“

>> HINTERGRUND:

Dem Landgericht Hagen ist das Oberlandesgericht Hamm übergeordnet. Nachgeordnet sind die Amtsgerichte Altena, Hagen, Iserlohn, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Plettenberg, Schwelm, Schwerte und Wetter (Ruhr).