Hagen. Das Leben wird für die Hagener in diesem Jahr nur moderat teurer. Vor allem die Kosten für Wasser steigen, Strom und Gas werden sogar billiger.
- Das Leben wird für die Hagener Bürger in diesem Jahr nur moderat teurer
- Vor allem der Preis für Trinkwasser steigt, Strom und Gas werden sogar billiger
- Auch die Kita-Gebühren ziehen wieder um zwei Prozent an – allerdings erst ab August
Auch das Jahr 2017 wird wieder teurer für die Hagener Familie Mustermann. Aber die Erhöhungen fallen in Summe erheblich niedriger aus als noch im vergangenen Jahr. Die größte Veränderung gibt es bei einem Posten, der über Jahre gar keine Rolle gespielt hat: bei dem Preis für Trinkwasser.
Im vierten Jahr in Folge rechnet die Stadtreaktion aus, wie eine Durchschnittsfamilie durch Steuern, Gebühren und Preise be- oder entlastet wird, über die hier in Hagen entschieden wird. Überregionale Kosten, Sozialabgaben oder Benzinpreise fallen nicht in unsere Rechnung.
Weiterhin besteht unsere Familie Mustermann aus vier Personen: Heiko und Anke Mustermann mit Sohn Peter, der Auszubildender ist, sowie Tochter Silke, die sich noch in der Unter-Dreijährigen-Betreuung in der Kita befindet. Die Mustermanns haben ein Haus mit Gasheizung und Hund Bello. Sohn Peter braucht eine Bus-Monatskarte, und die Familie legt Wert auf Kultur und Bildung.
Grundsteuer:
Die Grundsteuer bleibt auch diesmal unverändert. Für Haus und Grundstück zahlen die Mustermanns weiter 750 Euro im Jahr.
Strom:
Die Mustermanns sind Enervie-Kunden - und dürfen sich diesmal freuen, denn der Strom wird billiger. Für die 3500 Kilowattstunden im Jahr werden 1045 Euro fällig, das sind 13,83 Euro weniger als im Jahr zuvor.
Gas:
Auch das Gas beziehen die Mustermanns über die Enervie. Auch hier gibt es eine deutliche Einsparung. Die Mustermanns zahlen für 10 000 Kilowattstunden im Jahr nun 756,10 Euro. Eine Einsparung von immerhin 41 Euro.
Wasser/Abwasser:
Es ist die erste Preissteigerung seit 17 Jahren. Doch damit ist der Trinkwasser-Preis der größte Erhöhungs-Einzelposten bei unserer Rechnung. 447,92 Euro für 125 Kubikmeter Wasser im Jahr zahlen die Mustermanns nun an die Enervie. Das sind genau 50 Euro mehr. Ein bisschen anders sieht es beim Abwasser aus. Die Kosten für die Schmutzwasserentsorgung bleiben unverändert, lediglich bei der Niederschlagswasserentsorgung müssen die Mustermanns für 100 Quadratmeter unbefestigte Fläche nun vier Euro mehr im Jahr bezahlen.
Abfall:
Die Müllabfuhr wird einmal mehr teurer. Die 60-Liter-Restmülltonne kostet nun 221,36 Euro. Das sind acht Euro mehr als im Jahr zuvor.
Busfahrkarte:
Alle Jahre wieder wird auch das Busfahren teurer. Das Young-Ticket von Sohn Peter in der Preisstufe A2 kostet im Abo nun 48,51 Euro im Monat - das sind 72 Cent mehr. Aufs Jahr gerechnet ein Plus von 8,64 Euro.
Hundesteuer:
Die Hundesteuer bleibt konstant: Bello kostet weiter 180 Euro im Jahr.
Bäder:
Die Mustermanns können sich weiter ihren Tag im Westfalenbad am Wochenende gönnen. Der kostet sie 29,50 Euro, der Preis ist stabil geblieben.
Straßenreinigung:
Auch in diesem Jahr wird die Straßenreinigung teurer. Vom Grundstück der Mustermanns verlaufen 10 Meter entlang der Wohnstraße. Einmal die Woche wird gereinigt. Der Preis pro Meter steigt um 65 Cent auf 4,09 Euro. Macht 6,50 Euro mehr im Jahr. Dank der anhaltend milden Winter sinken aber erneut die Winterdienstgebühren, allerdings nur um 90 Cent.
Kita:
Im vergangenen Jahr war die Kita der Kostentreiber Nummer eins. Und auch in diesem Jahr wird deutlich, dass die beschlossene jährliche zweiprozentige Dynamisierung der Beitragstabelle Familien in Hagen dauerhaft belasten wird. So erhöht sich der Beitrag für Familie Mustermann (35 Stunden in der Unter-Dreijährigen-Betreuung bei 50 000 Euro Jahreseinkommen) ab dem 1. August von derzeit monatlich 246 Euro auf 252 Euro. Das sind monatlich sechs Euro mehr, aufs Jahr gerechnet also 72 Euro. Für unsere diesjährige Rechnung nehmen wir zunächst aber nur die tatsächlichen Monate von August bis Dezember, dies sind also 30 Euro mehr im Jahr 2017.
Kultur/Bildung:
Die Mustermanns sind sehr kulturaffin – das wird unterm Strich ihren Geldbeutel nicht allzu sehr zusätzlich belasten. Sowohl bei der Volkshochschule als auch bei der Musikschule und der Stadtbücherei gibt es keinerlei Preiserhöhungen. Allerdings haben sich die Theaterpreise nach zwei Jahren erhöht. Um fünf bis zehn Prozent je nach Platz und Vorstellungskategorie. Für Anke Mustermann, die das Premieren-Abo im Stadttheater hat, bedeutet dies, dass sie nun 199 Euro dafür bezahlen muss – also 10 Euro mehr.
Gesamtrechnung:
Unterm Strich müssen die Mustermanns auch 2017 wieder mehr an Hagen-Kosten zahlen. Aber das Plus fällt wesentlich moderater aus als im Jahr zuvor. Es sind 61,41 Euro mehr im Jahr (5,12 Euro/Monat), der zweitniedrigste Wert im Vier-Jahresvergleich. Addiert man die Mehrkosten unserer Musterrechnungen seit 2014 kommt man hingegen auf 404,78 Euro – und das ist für Mustermanns schon ein dicker Batzen.