Hagen-Mitte. . In der Volme-Galerie wie auch in der Rathaus-Galerie in Hagen stehen etliche Ladenlokale leer. Wir haben uns in den Passagen umgeschaut.

  • In der Rathaus-Galerie und in der Volme-Galerie stehen jeweils etwa ein Dutzend Läden leer
  • Center-Manager und Objektbetreuer richten Fokus stärker auf Neuvermietung
  • Kein leichtes Spiel, für Gastro-Zonen in den Passagen gute Betreiber zu finden

Verklebte Schaufen­ster. Rechts und links. Und Gänge, die häufig (klammern wir die Vorweihnachts- und momentane Umtauschzeit einmal aus) verwaist erscheinen. Der Leerstand in den beiden Hagener Einkaufs-Malls – ­Volme-Galerie und Rathaus-Galerie – ist auffallend.

Jeweils etwa ein Dutzend Shops sind nicht mit Waren bestückt, sondern lediglich Platzhalter für Plakate, Kinderbelustigungsflächen oder temporäre Ausstellungsräume für lokale Künstler. Von einer Atmosphäre, die zum Bummeln animiert oder von angenehmer Aufenthaltsqualität ist nur wenig zu spüren.

Volme-Galerie wurde 2003 eröffnet

Beim Gang durch die 2003 eröffneten Volme-Galerie punktet diese seit der Modernisierung mit breiten Ladenachsen. Manko: Die gut 30 Geschäfte und Shops werden ständig durch Posterwände unterbrochen. Von „Leerstandsdekoration“ spricht Objektbetreuerin Nicole Jekel. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt, reist jedoch einmal pro Monat nach Hagen, um die Galerie zu inspizieren.

„Wir hoffen, dass im Frühjahr von potenziellen Mietinteressenten positive Entscheidungen getroffen werden.“ Die vom Ankermieter Sinn-Leffers eingeleitete Plan-Insolvenz habe den Handel verunsichert und von Neuanmietungen, die üblicherweise für den Jahresbeginn terminiert werden, abgehalten.

Die  Rathaus-Galerie in Hagen.
Die Rathaus-Galerie in Hagen. © Michael Kleinrensing

Doch Nicole Jekel kann auch Positives kundtun: So wird der Sinn-Leffers-Shop für Übergrößen in Kürze aus der Hohenzollernstraße in die Volme-Galerie ziehen.

Das Test-Konzept des „Homewear-Shops“ (Bett- und Tischwäsche) auf der früheren Boecker-Erdgeschoss-Fläche werde, so Jekel, von den Kunden gut angenommen. Die Interims- könne eventuell zu einer Dauerlösung werden.

Food-Corner im oberen Bereich

Ziemlich verlassen (mit Ausnahme der ersten Etage des Gastro-­Betriebes Bar Celona) präsentiert sich der obere Bereich, „Food-Corner“ genannt.

Der chinesische Imbiss „Asia Hoang“ ist auf der Gastro-Meile mittlerweile als Einzelkämpfer unterwegs. „Es ist schwierig, gute Betreiber zu finden“, sagt Jekel. Gern würde man in der Essens-Zone einen Burger-Anbieter und eine Salatbar etablieren.

Im Erdgeschoss im Bereich der Rotunde wird demnächst ein Eiscafé eröffnen (Jekel: „Der Bauantrag ist eingereicht“), und vom 9. ­Januar bis Anfang Februar wird eine Schlittschuhbahn (Eintritt frei) vor Runners Point aufgebaut.

12 leere Shops in Rathaus-Galerie

Auch in der vor zwei Jahren eröffneten Rathaus-Galerie herrscht in den Gängen und Shops nicht das pralle Leben. „Um den Leerstand von derzeit zwölf Läden zu verringern, haben wir unser Vermietungsteam aufgestockt“, sagt Centermanager Christoph Höptner.

Innerhalb von zwei Monaten seien sechs neue Läden eröffnet worden, darunter im November Jack & Jones, Biba und Tally Weijl. „Und im Januar eröffnet die Parfümerie ­Bargello eine Filiale im Obergeschoss“, verkündet Höptner. Auf besagter Fläche strich bereits im Sommer das Eiscafé die Segel.

Auf der Gastro-Meile im Erdgeschoss siedelten sich vor wenigen Wochen „Va Bene“ (Pizza & Pasta) sowie B & B Feinkost (mediterrane Spezialitäten) an. „Doch der Food-Corner muss sich weiterentwickeln“, so Höptner.

Abendfrequenz erhöhen

Wie der Center-Manager mehr Kunden nach Hagen ziehen und somit auch die Attraktivität der Passage für neue Mieter steigern will? „Wir versuchen, die Abendfrequenz in der Galerie zu erhöhen und unsere Aktionsflächen für Ausstellungen und als Bühne häufiger zu nutzen.“ Außerdem wird Höptner das Kern-Werbegebiet auf Südwestfalen konzentrieren.

„Halver, Schalksmühle, Breckerfeld, Lüdenscheid – Menschen, die dort wohnen, möchten wir gewinnen. Nicht nur, damit sie in der Rathaus-Galerie einkaufen, sondern auch, um die Stadt Hagen samt Fußgängerzone, Theater, Museen und Restaurants zu besuchen.“

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In das geräumige Dachgeschoss der Rathaus-Galerie zieht das Dialyse-Zentrum „Fresenius“. Werner Knauer vom Projektentwickler Gedo (Eigentümer der Mall) bestätigt, dass die Verhandlungen im Januar zum Abschluss kommen müssten. „Im Februar rechnen wir mit einer Vertragsunterzeichnung“, so Knauer.

Volme- und Rathaus-Galerie – Überangebot in Hagen?

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WP-Foto Michael Kleinrensing
Von Mike Fiebig