Kreuztal/Hagen. . Seine Aussage hat die Razzia gegen illegale Hunde-Händler in Kreuztal möglich gemacht. Doch der Hagener hat selbst lange Hunde aus Polen besorgt.

  • Hagener (42) hat Hunde aus Polen an dubiose Händler vermittelt
  • Nach eigenen Angaben bis zu 3000 Euro in der Woche verdient
  • Angst vor Ausstieg aus der Szene: Geschäftspartner hätten gedroht

Der 42-jährige Hagener, der in den illegalen Handel mit Hunden aus Osteuropa verstrickt ist (die WP berichtete), hat nach eigenen Angaben damit bis zu 3000 Euro in der Woche verdient. Das sagt er zumindest gegenüber der Süddeutsche Zeitung (SZ) , die monatelang in Sachen Hunde-Handel recherchiert hatte. Der Hagener berichtet, er sei „so reingerutscht in das leicht verdiente Geld“. Er habe aus Mitleid mit den Tieren zwar schon vor längerer Zeit aussteigen wollen, habe aber die Konsequenzen gefürchtet. Seine polnischen Geschäftspartner hätten ihm gedroht.

Erst nachdem der Hagener nach einer Anzeige eines enttäuschten Hunde-Käufers angezeigt worden war und so ins Visier der Polizei geriet, hatte er gegenüber den Ermittlern umfangreich über die Strukturen ausgepackt. Auch seinen Aussagen ist es offensichtlich zu verdanken, dass es eine große Razzia in Kreuztal gab, dort Hunde aus erbärmlichen Zuständen befreit wurden und fünf Haftbefehle vollstreckt werden konnten.

Geständnis: Hagener hat über Jahre Hunde an Händler weitergegeben

Der Hagener, der selbst polnische Wurzeln hat, räumt gegenüber der SZ ein, dass er über Jahre Hunde aus Polen an dubiose deutsche Händler weiter vermittelt habe – darunter auch im großen Maße an den nun festgenommenen Händler aus Kreuztal. Die Hunde werden in Polen meist unter erbärmlichen Umständen gezüchtet und tragen Krankheiten in sich. Mit gefälschten Papieren werden sie bei uns als gesunde Tiere aus deutscher Zucht verkauft. Die Polizei sieht Strukturen der organisierten Kriminalität.